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Der Puppen-Galgen

Der Puppen-Galgen

Titel: Der Puppen-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erraten, so hüpfte sie plötzlich vor. Es schien ihr Spaß zu machen, den Feind zu ärgern. Die beiden Seiten der Schere reflektierten das Licht, und immer wieder schlug das Metall zusammen.
    Jane zielte auf den Kopf.
    Da sprang das Geschöpf auf den Sessel und hüpfte darauf herum wie ein Trampolin-Springerin. Jane sprintete los.
    Sie hatte sich entschlossen, zur Tür zu laufen und das Haus zu verlassen. Als sie am Sessel vorbeikam, zuckte die Schere auf sie zu, aber sie war schon zu weit weg. Das Ding verfehlte sie. Andere Puppen hatten bemerkt, was Jane vorhatte. Sie bewegten sich von verschiedenen Seiten auf sie zu, um ihr den Weg abzuschneiden.
    Die Detektivin fegte sie mit kräftigen Tritten zur Seite. Sie überschlugen sich und purzelten durcheinander. Ein Messer wurde nach ihr geworfen, streifte sie jedoch nur. Dann prallte es zu Boden, und Jane mußte noch einmal zur Seite weichen, weil eine Puppe, die wie ein Dienstmädchen gekleidet war, an ihren Beinen in die Höhe kriechen und sie mit einem Schraubendreher verletzen wollte. Die Biester hatten tatsächlich die Schubladen in der Küche ausgeräumt.
    Jane bekam das kleine Wesen zwar zu packen, aber die Hand mit dem Schraubendreher nicht. So ratschte die Spitze über den Stoff ihrer Hose und hinterließ trotz dieser Bedeckung eine Schramme auf ihrem rechten Knie.
    Mit einem Schlag wuchtete Jane das kleine Wesen zur Seite. Endlich konnte sie die Tür öffnen. Hinter ihr herrschte Aufregung, aber sie schaute sich nicht um. Die Puppen waren ihr im Augenblick egal. Die Tür war offen.
    Jane Collins sprang nach draußen – und blieb stehen, weil zwei Lichter sie blendeten. Scheinwerfer!
    Sie riß den Arm hoch und sprang zur Seite, um Deckung im Schatten zu finden…
    ***
    »Verdammt, das ist doch Jane Collins!«
    Mehr brauchte Suko nicht zu sagen, denn ich hatte unsere Freundin ebenfalls gesehen. Für einen Moment stand sie voll im Licht der beiden Scheinwerfer, die auf die Haustür ausgerichtet waren, als sollten sie eine Filmszene ausleuchten. Aber Jane blieb nicht lange im Bild. Bevor wir uns versahen, war sie zur Seite hin abgetaucht.
    Suko stieß bereits die Tür auf. Ich schaltete den Motor aus. Mein Freund war sofort draußen, und ich hörte, wie er den Namen der Detektivin mit lauter Stimme rief.
    »Suko?«
    »Ja, verflixt, was ist los?«
    Ich hörte ihr Lachen. »Endlich! Endlich seid ihr hier. Das war knapp genug.«
    Mich hatte die Antwort beunruhigt. Wenn Jane Collins so sprach, dann mußte sie echte Schwierigkeiten gehabt haben. Aber sie lebte, und das war am wichtigsten. Außerdem hatten wir keine äußeren Verletzungen bei ihr feststellen können.
    Ich stieg ebenfalls aus. Hämmerte die Tür zu. Lief zu Jane und Suko. Auf dem Weg dorthin warf ich noch einen Blick zum Eingang, wo die Tür nicht zugefallen war. Im Innern des Hauses glaubte ich, eine Bewegung entdeckt zu haben, konnte mich aber auch irren und wollte zunächst hören, was Jane uns zu sagen hatte.
    Sie stand bei Suko und atmete schwer. Es war ein Ringen nach Luft, und sie hatte die Augen weit geöffnet und verdreht. Dann schüttelte sie den Kopf und lächelte scharf, als sie mich sah.
    »Frag nicht, ob ich okay bin, John, ich bin es. Aber die Überraschungen nehmen kein Ende.«
    »Was ist denn geschehen?«
    Suko wußte schon mehr als ich und gab die Antwort. »Jane hat Ärger mit Puppen gehabt.«
    Ich nahm es locker und fragte: »Bist du aus dem Alter nicht schon heraus?«
    »Mit Teufelspuppen!«
    »Stimmt das?«
    Sie nickte. »Ja, so ähnlich, John. Ich weiß nicht, ob es Teufelspuppen gewesen sind, wie Suko sagte, aber normal waren sie nicht, denn sie lebten, und sie waren mit Blut gefüllt. Ich konnte einer Puppe den Schädel zerschießen. Da spritzt das Blut nur so heraus. Schlimm, sage ich dir.«
    Ich starrte sie an.
    »Ja, John Sinclair, du brauchst gar nicht so zu schauen. Das ist tatsächlich passiert. Ich habe gegen lebende Puppen gekämpft, und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht, denn die haben sich mit allem bewaffnet, was die Küche hergibt.«
    »Hat man dich erwischt?«
    »Eine Wunde habe ich, aber die blutet zum Glück nicht.«
    Ich schaute zum Eingang und wieder zurück. »Und diese Puppe war tatsächlich mit Blut gefüllt?«
    »Zumindest der Kopf.«
    »Kann das eine Vampirpuppe gewesen sein?« erkundigte sich Suko, worauf Jane mit den Schultern zuckte und uns erklärte, daß sie keine Vampirzähne gesehen hätte.
    »Aber Blut«, murmelte Suko.
    »Ja, mit Blut

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