Der Purpurkaiser
gegangen oder irgendsowas.
Vielleicht war es der Gedanke daran, nach Hause zurückzukehren, der ihn deprimierte. Klar, er hatte die Lethe-Kegel, aber da war immer noch die Tatsache, dass er jetzt bunte Hände hatte, auch wenn sie langsam ein bisschen ausblichen. Und da war Mr Fogartys Haushalt, der aufgelöst werden musste. Und da war Aisling. An Aisling zu denken deprimierte ihn jedes Mal. Das reichte ja wohl. Hatte doch überhaupt nichts mit Blue zu tun.
Er schloss die Tür seines Gästezimmers im Palast hinter sich und schälte sich sofort aus seiner goldenen Hose. Die Erleichterung war nicht zu fassen. Er war gerade auf dem Weg zum Kleiderschrank, um sich eine richtige Schlabberhose zu suchen, da sah er die Rose auf dem Tisch liegen. Daneben stand ein winziges Fläschchen mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Obwohl es warm im Zimmer war, hatte die Rose Tautropfen auf den Blütenblättern.
Henry nahm das Fläschchen und zog den Korken heraus. Er nahm an, dass es sich um ein Parfüm handelte, aber der Duft erwies sich zwar als angenehm, aber viel zu schwach. Vorsichtig träufelte er sich einen einzelnen Tropfen auf die Zungenspitze.
Es war wie eine stille Explosion. Seine Traurigkeit löste sich auf wie Morgennebel und Lust erfasste ihn wie eine Woge. Der Palast verschwand in einem Pulsieren rein weißen Lichts. Seine Seele brach aus seiner Brust hervor und erfüllte das Universum. Er war alles und jedes und es war die pure Seligkeit.
Die Erfahrung dauerte ein Leben lang und endete in einer Sekunde. Ihm zitterten die Hände, als er das Fläschchen wieder verschloss. Als er es umdrehte, entdeckte er die winzigen Buchstaben, die in das Glas eingraviert waren:
Essenz der Liebe
Henry fragte sich, wer ihm die wohl geschickt hatte.
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