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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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hätte den Leichnam ihres Vaters weit effektiver arbeiten lassen, so dass er den Eindruck von Gesundheit und Lebendigkeit vermittelt hätte, und dadurch wiederum hätte Hairstreak die Behauptung aufrechterhalten können, dass der Purpurkaiser gar nicht gestorben war. »Dann war Chalkhill der Wirt?«
    »Ja.«
    »Und Chalkhill hat dir erzählt, was Lord Hairstreak vorhatte?«
    »Ja.«
    »Und dann hast du Papa den Kopf abgeschnitten.«
    »Ja. Ja, ja, ja!«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Blue.
    Pyrgus sah sie an. »Gar nichts. Es ist alles vorbei. Ich hätte ihn nie zurückholen dürfen – das weiß ich jetzt. Es war für Papa ein Grauen und für das Reich eine Katastrophe. Aber ich habe alles wieder in Ordnung gebracht. Papa ist tot, richtig tot. Hairstreak kann ihn nicht wieder zurückholen. Niemand kann das.« Er nahm unvermittelt ihre Hände. »Blue, ich habe mir alles genau überlegt«, sagte er ernst. »Wir werden Hairstreaks Lügen gegen ihn verwenden. Sie fußen darauf, dass Papa nie gestorben, sondern nur in ein Koma gefallen ist, von dem er sich dann erholt hat. Wir werden sagen, dass Papa sich nie ganz davon erholt hat, dass er nur noch eine Weile weitergelebt hat und dann doch seinen Verletzungen erlegen ist. Hairstreak wird es nie wagen, dem zu widersprechen – das kann er nicht, ohne zuzugeben, dass er etwas damit zu tun hatte. Ich lasse mich krönen. Und wenn ich Purpurkaiser bin, zerreiße ich diesen blöden Pakt, den Hairstreak Papa hat unterschreiben lassen.«
    Blue schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht. Der Vertrag ist für Papas Nachfolger ebenso bindend. Hairstreak ist kein Risiko eingegangen – du wirst in dem entsprechenden Passus ausdrücklich erwähnt.«
    Pyrgus wischte ihren Einwand beiseite. »Ich werde mir etwas einfallen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass alles wieder so wird wie vorher. Außer uns beiden braucht niemand zu wissen, dass etwas Ungesetzliches geschehen ist.«
    »Comma weiß Bescheid«, sagte Blue.
     
    Sie beriefen eine Konferenz der Freunde ein. Pyrgus wollte zuerst nicht, aber Blue bestand darauf. Mr Fogarty war da. Madame Cardui war da. Henry war da. Pyrgus wollte auch Nymphalis dabeihaben, aber Blue legte prompt ihr Veto ein.
    »Wir kennen sie nicht gut genug«, sagte sie. »Außerdem gehört ihre Treue dem Wald und nicht dem Hause Iris. Sie ist bestimmt eine ganz wunderbare Person, aber diese Angelegenheit ist zu heikel, da dürfen wir nicht das geringste Risiko eingehen.«
    Als sie alle im Orchideenzimmer versammelt und die Türen sicher verschlossen und verzaubert waren, legte Blue das Problem dar, ohne etwas auszulassen. Alle hörten aufmerksam zu, mit ernsten Gesichtern, ohne viel zu sagen, nickten nur ab und zu. Als Blue fertig war, sagte sie: »Ich würde gern eure Meinung dazu hören.«
    Niemand sagte etwas, bis Henry schließlich fragte: »Aber Hairstreak weiß doch bereits, was du getan hast, Pyrgus – Gnoma wird es ihm doch erzählt haben, oder?«
    »Ja. Ja, bestimmt«, sagte Pyrgus. »Gnoma hat es ihm auf jeden Fall erzählt. Aber Hairstreak kann das nie zugeben, weil sonst auch alle erfahren, dass seine Geschichte über Vaters Koma erlogen war und die Sache mit dem neuen Vertrag und so weiter.«
    Mr Fogarty sah zu Pyrgus hinüber. »Da wäre es fast besser, alles zu gestehen. Wenn man Hairstreak damit zu Fall brächte.«
    Pyrgus setzte zu einer Antwort an, aber Blue fuhr rasch dazwischen. »Dass Pyrgus alles zugibt, kommt überhaupt nicht infrage.«
    »Warum nicht?«
    »Hab ich doch schon gesagt – Wiedererweckungen sind verboten.«
    »Was werden sie ihm denn schon aufbrummen?«, fragte Fogarty ungeduldig. »Ihn fünf Ave Maria aufsagen lassen?«
    »Ihn hängen«, sagte Blue grob.
    Eine ganze Weile herrschte Stille im Raum. Dann fragte Fogarty: »Im Ernst?«
    »Darauf steht die Todesstrafe.«
    »Auch für einen designierten Kaiser?«
    »Allein der Kaiser steht über dem Gesetz – sofern er schon richtig gekrönt worden ist. Der designierte Kaiser kann wie jeder Normalsterbliche vor Gericht gestellt und belangt werden.«
    Fogarty schnaubte. »Hättest noch ein bisschen warten sollen, was?«, sagte er zu Pyrgus. Er wandte sich wieder an Blue. »Aber würde es wirklich dazu kommen – zu einem Prozess? Wer würde ihn anklagen?«
    »Die Priesterschaft«, sagte Blue. »Es verstößt gegen den Glauben.«
    Henry fragte: »Was passiert, wenn herauskommt, dass Pyrgus, ihr wisst schon, seinem Vater den – also, dass er ihn getötet – «
    »Ein

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