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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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hatte ihm ein Diener schon den Hochzeitsanzug hingelegt. Brimstone zog ihn an, bewunderte sich im Spiegel und ging, einen kleinen Ohrwurm summend, hinunter zum Frühstück.
    Der Bruder der Witwe Mormo saß bereits am Tisch.
    »Morgen, Graminis«, sagte Brimstone munter.
    »Gibt Eier«, nuschelte Graminis. »Pochierte, Spiegel- oder Rühreier.« Er sah genauso kaputt aus wie seine Schwester, nur war sein Blick etwas freundlicher.
    »Pochierte Eier wären prima«, sagte Brimstone. Jedenfalls tausendmal besser als Knochensuppe, Teufel noch eins. »Zwei bitte – eins hart, eins weich.«
    Graminis winkte einer bereitstehenden Dienstmagd, die im Schatten des Bogendurchgangs kaum zu sehen war, und sie sauste davon. »Die Amtsblätter?«, fragte Graminis und schob ihm die Zeitungen zu. »Mal rauskriegen, was heute Morgen sonst noch los ist?«
    So schön konnte das Leben sein. Brimstone schob seinen Stuhl zurück und schlug die Zeitung auf. Sie berichtete ausführlich über die bevorstehenden Krönungsfeierlichkeiten in nicht einmal mehr zwei Wochen. Nationale Feiertage waren ausgerufen worden, entlang der Route des Festzuges wurde alles renoviert, die Einladungen waren verschickt. Es gab einen Sonderbericht über das Kleid, das die hochedle Gefährtin tragen würde, die Kaiserliche Prinzessin. Das verwöhnte Gör hatte sich von oben bis unten Spinnerseide gegönnt; so war das eben, wenn man ins Steuersäckel langen konnte. Als hochedler Gefährte war jemand namens Iron Prominent aufgeführt, ein Name, der Brimstone nichts sagte – wichtigtuerischer Jungadel wahrscheinlich, mit fliehendem Kinn. Der designierte Kaiser Pyrgus wurde beschrieben als »fest entschlossen, für ausnahmslos alle Einwohner des Reiches da zu sein, welcher Glaubensrichtung oder welchem Volke sie auch angehören mögen« – eine dermaßen pathetische Äußerung, dass Brimstone sich am liebsten übergeben hätte.
    Er wollte sich schon dem Teil zuwenden, der die Nachrichten der Nachtseite brachte, als ihm ein Absatz zu den Krönungsfeierlichkeiten ins Auge fiel: »Da der neue Kaiser den Kontakt zum gemeinen Volk aufrechtzuerhalten gedenkt, sollen die Sicherheitsvorkehrungen auf ein Minimum hinuntergefahren werden, was vor allem dadurch ermöglicht wird, dass sämtliche Portale nach Hael weiterhin geschlossen sind.«
    Sämtliche Portale nach Hael weiterhin geschlossen… Brimstone runzelte die Stirn. »Graminis, hier steht etwas von wegen ›Portale nach Hael geschlossen‹.«
    Graminis sah von seinem Haferbrei auf. »Hast du das nicht gewusst? Sind doch olle Kamellen. Kein Haelportal funktioniert mehr. Seit… ach… muss schon Wochen her sein.«
    »Du meinst, wir können keine Dämonen heraufbeschwören?« Er konnte an Graminis’ Augen sehen, dass er ebenfalls ein Nachtelf war. Nächtlinge hatten Katzenaugen – sehr lichtempfindlich. Darum war es in ihren Städten auch eher finster, und die meisten trugen modische Sonnenbrillen. Und daher rührte auch ihre Affinität zu den Dämonen, die den Lichtelfen völlig abging. Dämonen hatten es ebenfalls lieber dunkel.
    »Nicht mal einen Kobold«, sagte Graminis. »Beschert uns einen höllischen Mangel an Dienstpersonal.« Er kicherte auf. »Mitgekriegt, Silas? Die Schließung der Portale beschert uns einen höllischen Mangel an Dienstpersonal.«
    »Gutes Wortspiel, Graminis«, gab Brimstone zu. »Wie haben die Lichtelfen sie denn schließen können?«
    »Gar nicht, soweit ich weiß. Sind einfach dicht. Angeblich ist ja ganz Hael den Bach runtergegangen.«
    »Was, ganz Hael?«
    »So heißt es. Anscheinend hat der Fürst der Finsternis eine Weltenbrandbombe gebaut und das Ding ist ihm selbst um die Ohren geflogen.«
    Brimstone war auf einmal ganz aufgeregt. Wenn die Haelportale dicht waren, war er frei. Ohne die Portale kam Beleth nicht an ihn heran; es sei denn, er machte die Reise auf die harte Tour, in einem Vimana, und das würde Jahre dauern! Und wenn es stimmte, was Graminis sagte, war Beleth vielleicht sogar tot. Nicht zu fassen!
    »Bist du sicher, dass alle Portale dicht sind?«, fragte Brimstone.
    »Aber ja. Das ganze Reich spricht von nichts anderem. Und glaub mir, es haben haufenweise Zauberer versucht, sie wieder aufzukriegen, aber…« Er zuckte die Schultern. »Eins steht fest – sobald irgendjemand eins zum Laufen kriegt, kann man’s in der Zeitung lesen. Auf Seite eins, würd ich sagen.«
    Graminis hatte Recht. Es würde auf Seite eins stehen. Also brauchte Brimstone sich nicht mehr zu

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