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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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hinter Abbey. »Ruckle nicht so an Jonas herum, wenn er Rose das Fläschchen gibt.«
»Sie stört uns nicht.« Jonas strahlte. »Hier, Abbey, hilfst du mir, das Fläschchen zu halten?«
»Oh, ja!« Ihre Augen leuchteten, als sie vorsichtig auf die Sesselkante kletterte und die Hände ausstreckte. »Mummy, dürfen wir sie behalten? Bitte! Sie kann bei mir schlafen und meine Sachen anziehen.«
»Das können Mummy und ich dir nicht versprechen, Mäuschen«, sagte Ben liebevoll. »Wir werden uns einfach an ihr freuen, solange sie bei uns ist.« »Ich wünschte, sie wäre ein Junge«, murrte Tarn. »Schade, daß du dich nicht für sie interessierst, Tarn Haskell.« Jonas spähte unter den buschigen Augenbrauen hervor. »Babys muß man nämlich noch alles erklären. Aber du hast bestimmt zuviel anderes zu tun und kannst uns nicht dabei helfen. Eigentlich schade, wo du doch schon so viel weißt. Immerhin bist du seit drei Jahren auf der Welt, und die Kleine hier ist gerade erst aufgetaucht.« »Vielleicht kann ich ihr was zeigen – wie man mit dem Zug spielt.« Tarn wechselte die Seiten nicht gerade mit fliegenden Fahnen, aber er machte wenigstens ein kleines Schrittchen nach vorn. »Kann ich die Flasche auch halten?« »Dafür muß man erst wissen, wie das geht«, sagte Jonas. »Die meisten Leute können das nämlich nicht auf Anhieb.« Abbey nickte ernsthaft mit dem Kopf.
Ben und ich blieben noch so lange stehen, bis Tarn sich dem Fütterungsteam angeschlossen hatte, und schlüpften dann in die Halle. »Ellie, hör mal – «, sagte Ben draußen ein wenig verlegen. »Ich verspreche, daß es nicht zur Gewohnheit wird – aber ich muß ins Abigail’s. Freddy ist vor ein paar Minuten vorbeigekommen und hat gesagt, es gäbe noch ein paar wichtige Dinge zu regeln. Ich bin jetzt mal für ein paar Stunden fort.«
»Ist ja schon gut.« Ich schenkte ihm ein beschwichtigendes Lächeln. »Ich sage dir Bescheid, sobald hier auch nur die winzigste Kleinigkeit geschieht. Bist du dann beruhigt?« Er sah nicht so aus, obwohl ich mir die größte Mühe gab, normal und unbeschwert zu tun. Nachdem ich ihm nachgewunken hatte, ging ich in die Küche, wo Mrs. Malloy mittlerweile wieder in einem ihrer schwarzen Cocktailkleider steckte und den Frühstückstisch deckte.
»Sie sehen total groggy aus«, sagte ich.
»Kehren Sie besser vor Ihrer eigenen Tür, Mrs. H. Sie sehen aus, als ob Sie die Welt auf einem Rad mit zwei Platten umrundet hätten. Die schwarzen Ränder unter den Augen stehen Ihnen nämlich auch nicht besonders gut, wenn ich das mal so sagen darf.«
»Ich bin immer wie durch den Wolf gedreht«, seufzte ich, »selbst wenn ich abends nur ein paar Minuten länger aufbleibe. Sie sind es, um die ich mir Sorgen mache. Es muß doch furchtbar gewesen sein, als Sie erfahren haben, daß Rose gar nicht Ihre Enkelin ist« »So ist das Leben nun mal.« Mrs. Malloy drehte mir den Rücken zu und machte sich am Spülbecken zu schaffen, wo sie den Tiegel auswusch, in dem sie das Fläschchen warm gemacht hatte. »Ich werde mich aber trotzdem weiter um sie kümmern oder? Genau wie George. Und da wir gerade vom Weitermachen reden, wie sieht denn der nächste Schritt hinsichtlich der Verbrechensbekämpfung aus?«
Ehe ich etwas erwidern konnte, tauchte Jonas mit dem Baby in den Armen auf, direkt gefolgt von Tarn und Abbey. »Mummy, das Baby stinkt.« Mein Sohn informierte mich darüber mit der Miene eines Sozialarbeiters, der nicht ganz glücklich über den Pflegezustand von Fall Nummer 342 ist.
»Kann ich und Jonas und Tarn das Baby auf die Schubkarre legen und draußen spazierenfahren?« Abbey faltete bittend die Hände und tänzelte um mich herum.
»Eins nach dem anderen.« Ich setzte die Zwillinge an den Tisch. »Du und dein Bruder frühstückt jetzt erst einmal etwas und—« »Ich mache die kleine Rose frisch.« Mrs. Malloy nahm sie Jonas aus den Armen und eilte mit ihr aus der Küche. »Das ist ein ganz besonderes Baby.« Jonas nahm seinen Platz ein und starrte hungrig auf den Teller mit den Toastscheiben. Dann fiel sein Blick auf Abigail Granthams grün eingebundenes Buch, das neben dem Milchkrug lag. »Eine Reise in die Vergangenheit«, sagte er nachdenklich, während er das Buch aufschlug und die Seiten durchblätterte, obwohl er sie selbst auch schon etliche Male gelesen hatte. Während ich die Teller der Kinder füllte und sie ermahnte, auch jeden Löffel Haferbrei schön aufzuessen, murmelte er ab und zu ein paar Zeilen vor sich hin. Auch

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