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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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einen unglaublichen Job als Fotomodell angeboten hat. Dem Himmel sei Dank, daß wieder Formen gefragt sind, anstatt dieser strichartigen Gestalten, die in der letzten Zeit in Mode waren. Ich bin jetzt für drei Monate in Italien. Selbst wenn ich wollte, wäre es dem Baby gegenüber nicht fair, es die ganze Zeit durch die Gegend zu schleppen. Bei Dir, Ben und den kleinen Zwergen ist es bestimmt besser aufgehoben. Und bei Freddy – den will ich auch nicht vergessen. Trotz seiner Macken kann er super mit Kindern umgehen. Auch Mrs. Malloy wird sich immer um Rose kümmern, egal, was passiert ist. Du mußt jetzt aber keine Angst haben, daß ich Dir eine Verantwortung fürs Leben aufbürde. Wer weiß? Vielleicht ändere ich meine Meinung ja wieder. Wir tun einfach so, als wäre diese Lösung nur vorübergehend, bis ich mich endgültig entschieden habe. Du darfst mich nicht dafür hassen. Ich bin kein totales Schwein. Wenn ich das wäre, hätte ich Rose meiner Mutter gegeben.
    Alles Liebe und viele Küsse Vanessa
    Es dauerte eine Zeitlang, bis sich der Inhalt des Briefes bei mir gesetzt hatte. Das meiste von dem, was ich anschließend zu Mrs. Malloy sagte, ist mir entfallen, außer daß wir uns dahingehend einigten, daß Mrs. Malloy die folgenden Tage in Merlin’s Court verbringen würde, damit sie das Baby an die neue Umgebung gewöhnen konnte. Ich war froh, daß sie die großmütterliche Mitarbeit nicht von einem Tag auf den anderen einstellte. Dann schickte sie mich aus der Küche und sagte, ich solle mit Ben reden, während sie Rose ihre nächste Mahlzeit verabreiche. Als ich in unser Schlafzimmer kam, sah ich, daß Ben schon auf war und seinen Morgenmantel angezogen hatte, obwohl es draußen noch nicht einmal dämmerte. Er war gerade im Begriff gewesen, nach mir zu suchen. Ich reichte ihm den Brief und beobachtete seine Miene, während er las. Er sah reichlich verblüfft aus.
»Was machen wir jetzt?« fragte ich.
»Haben wir denn eine Wahl?« Er faltete die Briefseiten zusammen und legte sie auf den Kaminsims. »Wir würden ja auch keinen Hund wegjagen, also können wir uns auch nicht weigern, ein Baby aufzunehmen.«
»Es wäre anders, wenn wir das Gefühl hätten, es wäre für immer.« Ich fing an, am Fußende des Bettes auf- und abzumarschieren. »Wir könnten sie wie eins von unseren großziehen. Nur – die Ungewißheit macht mir angst. Was ist, wenn ich anfange, Rose in mein Herz zu schließen, so als wäre ich ihre Mutter, und dann kommt Vanessa eines Tages vorbei und nimmt sie mir wieder weg?«
»Ich weiß es nicht.« Ben griff nach meiner Hand, zog mich in seine Arme und streichelte mir über die Haare, während mir die Tränen hochstiegen. »Das ist eben unser Risiko. Schau, was Mrs. Malloy bereits verloren hat. Wir kriegen das schon hin, Ellie, wir gehen die Sache einfach Schritt für Schritt an, was meinst du?«
»Was ist mit Abbey und Tarn?« Ich wischte mir über die Wangen.
»Wir sagen ihnen, daß Rose hier bei uns die Ferien verbringt, und belassen es erst einmal dabei.«
»Na, immerhin werden sie sich freuen, daß Mrs. Malloy bei uns wohnt. Ich habe sie gebeten, ein Weilchen hierzubleiben, Ben. Dabei können wir sie gleichzeitig im Auge behalten.« »Du machst dir wirklich Sorgen um sie, nicht wahr, mein Schatz?« Er zog mich wieder an sich.
»Das liegt am Schlafmangel.« Ich küßte seinen Mundwinkel. »Ich weiß, es ist idiotisch, aber sie wird mir jedesmal sagen müssen, wo sie hingeht, bis die Morde aufgeklärt sind.« »Und wo gehst du jetzt hin, ohne mich auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen?« erkundigte er sich, als ich mir den Gürtel des Morgenmantels wieder fester schnürte und auf die Tür zusteuerte.
»Ich nehme ein Bad. Es ist ja gleich schon Morgen.« Dreiviertel Stunde später, als ich wieder in die Küche kam, prangte Mrs. Malloy dort in einem flaschengrünen Morgenmantel aus Brokat und machte Roses Fläschchen in einem Tiegel warm.
»Sie müssen uns aber ein Zimmer neu tapezieren, Mrs. H., wenn Sie wollen, daß wir mehr als nur eine Stippvisite machen.« Sie prüfte die Temperatur des Fläschchens an der Innenseite ihres Handgelenks. »Das Zimmer mit dem blauen Muster wirkt auf das Baby bedrückend.« »Ich habe noch ein anderes Zimmer für Sie.« »Die kleine Motte hier hat nämlich schon genug Probleme.« Mrs. Malloys gepudertes Gesicht verhärtete sich. »Stehen Sie nicht rum wie ein Bus, der auf die Fahrgäste wartet, Mrs. H. Warum machen Sie uns nicht einfach einen Tee,

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