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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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Gründen.«
»Was war das, Mrs. EL?« Die Tür zum Salon flog auf, und herein kam Mrs. Malloy, die so tat, als hätte man den Krach bis nach London gehört. »Nur sentimental? Jetzt schlägt’s aber dreizehn! Ich habe für dieses erlesene Stück ganze zwei Pfund hingeblättert.« Ich starrte auf den Boden, dann zu Bunty und wieder zurück. Etwas in meinem Gesicht muß Mrs. Malloy deutlich gemacht haben, daß ich mit den Gedanken ganz woanders war. »Na ja, ist ja kein Weltuntergang«, meinte sie nachsichtig. »Wenn Sie die Stückchen aufgekehrt haben, legen wir sie in eine Schachtel und begraben ihn im Garten hinter dem Haus. Die Kinder – außer Rose, die ist noch zu klein – kommen vielleicht gern mit zur Beerdigung, und wir könnten auch den Pfarrer bitten, ein paar passende Worte zu sprechen.« Danach verschwand sie wieder in der Halle und ließ Bunty mit der unausweichlichen Frage zurück: »Und wer ist nun wieder Rose?«

Kapitel Vierzehn
    Weiße Schondeckchen und Sesselbezüge färbt man beige, indem man sie in ein Bad aus starkem, kalten Kaffee taucht. Hinterher gut auswaschen.
    »Was hatte die gute Bunty denn auf dem Herzen?« wollte Freddy wissen, als sich die Tür hinter Bunty geschlossen hatte, doch ehe ich ihm antworten konnte, klingelte das Telefon. Es war Sir Robert Pomeroy, der nachfragte, ob ich so freundlich sein und seiner Frau bei nächster Gelegenheit einen Besuch abstatten könne, da sie unbedingt mit mir reden wolle. Kein Wort von ihrer Erkältung!
»Das ist komisch«, sagte ich, nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte. »Lady Pomeroy möchte mich sehen.« »Soll ich lieber mitkommen?« bot Freddy an. Ich reckte mich auf die Zehenspitzen, um ihn durch den zerzausten Bart auf die Wange zu küssen. »Vielen Dank. Aber er würde mich sicher nicht so offiziell einladen, wenn er nicht auch vorhätte, mich hinterher wieder gehen zu lassen. Außerdem haben wir bei den Pomeroys noch nicht geputzt und demnach auch nichts Verdächtiges über sie herausgefunden.« »Wann willst du denn los?« Freddy warf einen Blick auf die alte Standuhr. Es war elf. »Sobald ich das Mittagessen für die Zwillinge zubereitet und nach Rose gesehen habe.«
»Warum zischst du nicht gleich ab?« fragte er. »Ich sehe dir doch an, wie neugierig du bist. Mrs. Malloy und ich schmeißen den Laden schon allein.«
»Das wäre vielleicht das beste«, entgegnete ich. »Auf die Art bin ich auch wieder hier, wenn Ben nach Hause kommt. Sonst sieht es so aus, als arbeiteten wir in Schichten. Sorg aber dafür, daß die Zwillinge sich hinlegen und schlafen, auch wenn sie Theater machen.« Ich war schon auf dem Weg die Treppe hoch. »Sag ihnen, daß sie jetzt Vorbilder sind. Rose muß ja schließlich lernen, wie es bei uns zugeht.« »Geht in Ordnung, Chef.«
Während ich die Treppe hochhastete, zwang ich mich, an nichts anderes zu denken als an die Frage, ob ich meine graugrüne Strickjacke in den Schrank gehängt oder in eine der Schubladen gestopft hatte. In meinem Kopf purzelten Gedankenfetzen in hundert verschiedenen Formen und Größen wild durcheinander. Ich mußte mich dringend ruhig in eine Ecke setzen und sie alle zu einem Muster zusammensetzen, das am Ende ein Bild ergab. Ich zog ein hellbraun und beigefarben gemustertes Kleid an, fand die Strickjacke, schob meine Füße in ein Paar Schuhe, das dem Besuch in Pomeroy Hall angemessen schien, schnappte mir die Handtasche und raste die Treppe wieder hinunter in die Halle.
»An deiner Frisur hat sich hinten eine Strähne gelöst.« Freddy tauchte auf wie der Geist, der den Menschen hilfreiche Botschaften bringt.
»Vielen Dank.« Ich sagte ihm nicht, daß sich fast die Hälfte seiner Haare hinten gelöst hatte, was ja auch nicht weiter verwunderlich war, denn in der Zwischenzeit hatte er auf allen vieren den Maulesel gespielt, der Abbey und Tarn auf dem Rücken reiten ließ und bei dessen Bocksprüngen und IahRufen sie die Zügel offensichtlich fest in der Hand gehalten hatten. »Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich machen würde.« Ich hatte die Hand schon auf der Türklinke liegen. »Erklär Mrs. Malloy bitte, wo ich bin, und bemuttere Tarn ein bißchen. Er hat noch Probleme, was das Baby angeht – wahrscheinlich ahnt er, daß er jetzt in der Minderheit ist.« »Er hat mich schon gefragt, ob ihn wohl jemand vermissen würde, wenn er nicht mehr hier wäre. Aber keine Sorge, Ellie, Tarn wird in kürzester Zeit Rosies treuester Diener sein und sich von ihr um den kleinen

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