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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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Polizei nicht kann?«
»Losziehen und in den Häusern putzen, in denen Gertrude gearbeitet hat.« Mrs. Malloy versetzte dem Tisch einen Schlag mit dem Nudelholz, bei dem die Tassen ins All sprangen. »Mal sehen, ob wir beim Aufziehen der Schubladen und Schranktüren nicht genau das finden, worüber sie auch gestolpert ist. Ich weiß nur noch nicht, wie wir den Leuten unterjubeln sollen, daß wir Sie als Putzfrau aufgenommen haben, Mrs. H., ohne gleich fürchterlich Verdacht zu erregen.« Ich stellte meine Tasse auf die Untertasse zurück. »Zufällig habe ich darauf eine Antwort. Ben hat sich nämlich heute morgen aus seinem Geschäft zurückgezogen, und da sich die Leute für Innenarchitektinnen nicht sonderlich interessieren, gehe ich jetzt eben putzen. Abgesehen davon habe ich tatsächlich etwas, womit ich zur Arbeit beitragen kann, denn ich liefere Abigail Granthams Putztinkturen aus der guten alten Zeit.«

Kapitel Zwölf
    Inhalt des Wäscheschranks sorgfältig durchsehen und aussortieren, was ausgebessert werden muß. Die ausgebesserten Teile zusammen mit den anderen in den gereinigten Schrank räumen.
Frische Lavendelsäckchen dazwischenlegen.
    Am Wochenende darauf wurde die Küche in Merlin’s Court in eine Werkstatt umgewandelt. Ben behauptete nach einer Weile, daß es ihm mehr Spaß mache, Möbelpolitur zusammenzurühren, als Souffles zu backen. Jonas und Freddy unterstützten uns, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren, die Zwillinge zu hüten. Und sogar Mrs. Malloy und Mrs. Nettle packten am Samstag nachmittag drei Stunden lang mit an. Es war natürlich keineswegs so, daß wir tatsächlich fünfzig Flaschen Silberpolitur brauchen würden oder zwanzig Liter Schimmeltod, aber die Resultate vermittelten mir das Gefühl, daß wir mit dem Putzvorhaben einen seriösen Eindruck machten. Ben hatte natürlich Einwände erhoben, als ich ihm Mrs. Malloys Plan vortrug. Insgeheim gab ich zu, daß mir auch Bedenken gekommen waren, nachdem sich die erste Hochstimmung nach meiner Aufnahme in den VPFVCF gelegt hatte. Aber ich erklärte meinem Mann dasselbe, was Mrs. Malloy mir erklärt hatte, daß wir nämlich entweder unser Gewissen ignorieren und unschuldige Menschen für eine Tat büßen lassen konnten, die sie gar nicht begangen hatten, oder aber einschreiten mußten, um zuzusehen, daß der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Ich glaube, es war die Sorge, daß Bunty Wiseman im Gefängnis landen könnte, die bei Ben den Ausschlag gab. Sie ging ihm zwar oft gehörig auf die Nerven, aber sie tat es nun mal auf ihre eigene unnachahmliche Art und Weise. Jeder Mann wäre da einsichtig geworden. Ben meinte jedenfalls, daß Bunty weder mit der Gefängniskost noch mit der schlechtsitzenden Gefängniskleidung zurechtkommen würde und daß er es außerdem leid sei, daß immer die Falschen eingelocht würden. »Aber trotzdem gefällt mir der Gedanke nicht, daß du im Privatleben anderer Menschen herumschnüffeln willst«, murrte er, als wir uns für einen Moment allein in der Küche befanden und ein wenig verschnauften. »Schon gar nicht bei Leuten, mit denen wir verkehren, wie den Pomeroys, Brigadegeneral Lester-Smith und eigentlich auch Tom Tingle. Er hat sich so wohl gefühlt, als er hier im Garten war. Ich mag ihn. Im Grunde ist er ein ganz passabler Bursche.«
Ich hatte gerade meine liebe Not mit einem Aufkleber, der aus unerfindlichen Gründen nicht auf Abigails Möbelpolitur haften wollte, und der Wischlappen, den ich mir um den Kopf gebunden hatte, rutschte mir auch immer wieder in die Stirn. Daher klang ich vielleicht etwas gereizt, als ich erwiderte: »Es ist kein Wunder, daß du ihn magst, Ben. Du hast ihm das Leben gerettet. Das verbindet. Deshalb können wir uns aber noch lange keine Sentimentalitäten leisten.«
»Sag bloß, dir wäre es egal, wenn sich dein Busenfreund, Brigadegeneral Lester-Smith, als dreifacher Mörder herausstellen würde!« Ben hatte sich zwischenzeitlich vom Flaschenabfüller zum Endkontrolleur befördert und prüfte bei jedem Stück Ware, das auf dem Küchentisch aufgereiht stand, ob die Verschlüsse richtig zugeschraubt waren.
»Liebling, der Brigadegeneral hat nichts zu verbergen, außer daß er sich die Haare färbt. Ich kenne ihn sehr gut und weiß, daß er unschuldig ist.« Endlich blieb der verflixte Aufkleber da, wo er hingehörte. »Außerdem kann er gar kein Mörder sein, denn er muß ja noch Clarice Whitcombe heiraten und anschließend ein glückliches Leben mit ihr

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