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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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führen.« »Ellie, du kennst sie doch kaum!«
»Das stimmt, aber mir gefällt, was ich kenne.« Ich pappte noch einen weiteren Aufkleber auf. »Sie mag Tiere, geht mutig auf das Leben zu und hat mich bei Lippenstiften um Rat gefragt, was sonst keiner tut. Außerdem ist sie bescheiden. Sie prahlt nicht mit ihren Klavierkünsten. Und sie war ihr Leben lang allein und hat sich nur um die Eltern gekümmert.« »Bis sie wie alt war? Fünfundvierzig oder fünfzig?« »Ich weiß, daß das furchtbar klingt«, gab ich zu. »Aber die Eltern haben sie nicht schikaniert oder dergleichen. Sie haben sie völlig in Ruhe gelassen und sich ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Es war halt bequem für sie, Clarice alles machen zu lassen.« »Die Ärmste! Aber nachts, wenn sie endlich Klavier spielen konnte, hat sie bestimmt gebetet, daß die beiden endlich ins Gras beißen.« Ben stieß eine Flasche um, wodurch ein halbes Dutzend weiterer umkippten. Er stellte sie wieder auf und fuhr fort: »Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn Clarice an den Herztropfen, oder was die Eltern sonst einnehmen mußten, herumgedoktert hätte – und wenn es sich dabei um das böse, kleine Geheimnis gehandelt hat, das Mrs. Large entdeckte.« »Vielleicht hast du ja recht«, entgegnete ich ungehalten. »Auch wenn es mir nicht in den Kram passen würde. Wir dürfen Tom Tingle aber trotzdem nicht außer acht lassen. Ich fand ihn auch nett, als ich bei ihm war, aber wenn ich’s mir genau überlege, war seine Geschichte mit dem Unfall mehr als eigenartig. Er hat überhaupt etwas Seltsames an sich.« »Er ist sehr klein.« »Außerdem hat er spitze Ohren.« »Und Mrs. Large hat womöglich entdeckt, daß er ein Außerirdischer ist?«
»Weiß ich nicht.« Ich war geschafft und lehnte mich gegen das Spülbecken. »In jedem Fall ist er uns nicht bekannt, genau wie Clarice und die beiden Millers, die bei mir übrigens auch ganz oben auf der Verdächtigenliste stehen. Madrid faselt von nichts anderem als ihrem toten Hund, und Vienna tut, als sei das völlig normal. So was hält kein Mensch durch. Was weiß ich – vielleicht hat sie die Stammbäume der Hunde gefälscht. Im Grunde ist alles denkbar. Vielleicht bin ich auch nur unfair und will lieber Fremde verdächtigen als Menschen, die ich kenne. Ich habe übrigens Bunty gebeten, ihren Job zu nutzen und soviel wie möglich über die Neuen in Erfahrung zu bringen.« »Also gut – kümmern wir uns um alle, die an eurem Treffen teilgenommen haben.« Ben nibbelte mit einer Hand über seine dunklen Locken und brachte sie dadurch in noch größere Unordnung. »Aber es hätte auch sonst jemand sein können.« »Wer denn? Jonas war draußen im Garten, und er hat niemanden gesehen.«
»Er war nicht die ganze Zeit über draußen. Ist er nicht in die Küche gegangen, um eine Tasse Tee zu trinken, als er mit dem Baum fertig war?«
»Ja – und natürlich hätte der Mörder auch durch die Vordertür kommen können. So wie Clarice. Sie hat gesagt, die Tür sei nicht abgeschlossen gewesen. Aber andererseits…« »Was?« »Mrs. Large hat für alle gearbeitet, die bei dem Treffen waren
– die Millers, Sir Robert und Lady Pomeroy, Tom Tingle, Clarice Whitcombe und Brigadegeneral Lester-Smith. Ihre einzigen anderen Kunden waren laut Mrs. Malloy eine bettlägerige Frau um die neunzig und ein Ehepaar, das während der letzten drei Monate in Neuseeland war, um dort die verheiratete Tochter zu besuchen. Und für Mrs. Barrow hat Mrs. Large schon seit Anfang des Jahres nicht mehr gearbeitet.« »Wieso das?«
»Weil die Königin der Demonstranten befunden hat, daß es verwerflich sei, jemand anderen für sich putzen zu lassen. Dadurch schränkt sich der Verdächtigenkreis ein. Aber Mrs. Large wollte ihr Problem dem VPFVCF präsentieren. Also muß es mit ihrer Arbeit zusammengehangen haben. Dazu kommt der Fall Trina McKinnley. Nach Mrs. Larges Tod hat sie genau für dieselben Leute geputzt wie Mrs. Large.« »Und wurde ebenfalls umgebracht.«
»Genau! Wir müssen also ganz schön aufpassen, daß wir später nicht auch den Falschen erpressen.«
»Demnach sind es fünf Haushalte, die man überprüfen muß.« Ben schob mich vom Spülbecken weg, um sich die Hände zu waschen. »Na gut – ich bin einverstanden. Aber nur unter der Bedingung, daß ich auch mitmache. Erstens geht es dann schneller und zweitens braucht Ihr einen Muskelmann, der zur Not draufhaut. Aber finden werden wir mit Sicherheit nichts. Wenn der Mörder klug

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