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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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Mörders Dietrich Hellenbroich genauer anzusehen und ausgerechnet in der letzten Nacht war der nächste Mord passiert. Er hatte es schon geahnt, als er sich dem Stadttor von Zons näherte und die halbe Stadtwache aufgeregt herausgeströmt kam, nachdem sie ihn erkannt hatten.
    Diesmal hatte es die junge Gertrud Minkenberg erwischt. Verdammt, der Mistkerl hat es wirklich darauf abgesehen, junge Mädchen bei Vollmond umzubringen. Bastian machte sich schreckliche Vorwürfe, dass er zu spät zurückgekehrt war. Wäre er nur eine Woche vorher nach Köln gereist, hätte er den Mord vielleicht verhindern können. Und wäre er nicht weg gewesen, hätte er dafür gesorgt, dass die Wachen weiter auf höchster Alarmstufe ihren Dienst verrichtet hätten. Doch in den zwei Tagen während seiner Abwesenheit, sind sie einfach in ihren alten Rhythmus zurück verfallen, weil die ganze Zeit über nichts passiert war. Bastian war außer sich, als sie ihm dies gestanden hatten. Er war so wütend, dass er ihnen allen die Extraration Met, die Söldnern der Stadtwache in Zons zustand, strich.
    In seiner Verzweiflung und Wut suchte Bastian Zuflucht bei Pfarrer Johannes. Dieser verabreichte ihm einen kräftigen, heißen Rotwein und Bastian merkte, wie er anfing, sich zu entspannen. Er erzählte dem Pfarrer von seinem merkwürdigen Ausflug nach Köln und von dem alten Hellseher. Dieser hörte ihm aufmerksam zu und nach einer Weile holte er einen Stadtplan von Zons hervor.
    „Dann lasst mal sehen, lieber Bastian!“, sagte der Pfarrer und forderte Bastian auf, ihm das magische Trapez zu zeigen.
    „Corvus videt virgo“, flüsterte der Pfarrer, „kennt Ihr die Bedeutung, Bastian?“
    „Ja“, antwortete Bastian.
    „Ihr selbst habt mir doch Latein beigebracht. Es bedeutet: Der Rabe sieht die Jungfrau.“
    Der alte Pfarrer lachte.
    „Ja, doch zieht nicht so voreilig Eure Schlüsse. Blickt hinter die Bedeutung der bloßen Worte. Sagt mir, wofür stehen Rabe und Jungfrau?“
    Bastian dachte nach. Er kannte Raben und er wusste, was eine Jungfrau war. Doch eine Verbindung zwischen diesen beiden Begriffen fiel ihm nicht ein. Er runzelte die Stirn und seufzte.
    „Ich tauge wohl nicht mehr dazu Rätsel zu lösen! Diese Morde rauben mir wirklich jegliche Kraft.“
    „Jetzt gebt nicht so schnell auf, mein kluger Junge! So schnell verliert man seine Geisteskräfte nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass dieser herrliche Rotwein es wirklich in sich hat!“
    Mit diesen Worten holte der alte Pfarrer eine zweite Karte hervor und breitete sie vor Bastian aus.
    „Schaut her. Könnt Ihr mir jetzt sagen, was die Worte bedeuten?“
    Er zwinkerte Bastian aufmunternd zu. Dieser nahm noch schnell einen tiefen Schluck Rotwein aus seinem Becher und beugte sich dann vor.
    „Ach, dass ich nicht gleich darauf gekommen bin. Es sind zwei Sternbilder!“
    Bastian schlug sich die Hand vor den Kopf und grinste den Pfarrer an.
    „Ihr seid mir wohl immer einen Schritt voraus!“
    Dabei klopfte er dem Pfarrer liebevoll auf die Schultern.
    „Ohne Euch würde ich wohl noch ewig grübeln, woher dieses Trapez stammt.“
    Diesen Zusammenhang hatte ihm der alte Hellseher nicht offenbart. Zwar hatte er in der Nacht, als er ihm das magische Viereck oder besser Trapez gezeigt hatte, offenbar genau auf das Sternbild des Raben geschaut, jedoch ohne zu wissen, dass es sich um ein solches handelte.
    „Gut, unser Mörder hat es also auf Sternbilder und den Vollmond abgesehen! Zons hat er sich ausgesucht, weil seine Mutter aus diesem Ort stammte und weil der alte Hellseher ihm gezeigt hat, dass die Stadtmauern von Zons dem Sternbild des Raben entsprechen.“
    Bastian öffnete sein Notizbuch und schrieb seine Gedanken auf.
    „Pfarrer Johannes, meint Ihr, er tötet Frauen, weil das Sternbild Rabe an das Sternbild der Jungfrau angrenzt?“
    „Es erscheint mir schleierhaft, wie ein einfacher Bauer an solch eine astronomische Bildung gekommen sein soll. Wenn der alte Hellseher Euch nichts von den Sternbildern erzählt hat, ist es vielleicht reiner Zufall.“
    „Das kann ich nicht glauben. Wir sind in Zons. Der Hellseher hat mir erzählt, dass Dietrich Hellenbroich verrückt nach Sternen sei. Insbesondere bei Vollmond glaubt er an magische Kräfte. Das würde doch die Morde bei Vollmond erklären?“
    „Das ist richtig, immerhin waren es jetzt schon zwei Morde bei Vollmond. Doch ein richtiges Muster kann ich nicht erkennen!“, erwiderte der Pfarrer nachdenklich.
    „Schaut

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