Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
Vom Netzwerk:
können Sie gerne wieder vorbeikommen!“
    „Danke, das reicht mir erst einmal“, sagte Emily schnell und drehte sich zügig zur Tür um.
    Mit einem Ruck zog sie kräftig an der Tür und spürte wie eine Welle der Dankbarkeit durch ihren Körper strömte, als die Tür ohne Probleme aufsprang. Mit wenigen Schritten erreichte sie den Ausgang und achtete nicht auf den jungen Mann, der mit dem Rücken zu ihr, wartend am Tresen stand.
    Zurück im Auto angelangt, musste sie erst einmal tief durchatmen, bevor sie das Auto starten konnte.
    „Meine Güte, ich habe wirklich einen Riesenschreck bekommen!“, dachte sie.
    Wie konnte der Alte nur so plötzlich hinter ihr stehen, wo er doch offensichtlich humpelte und das linke Bein kaum belasten konnte? Sie war jedenfalls froh, dass sie wieder heil aus diesem gruseligen Kreisarchiv herausgekommen war. Jetzt müsste sie eigentlich genügend Informationen zusammen haben, um die Reportage bis heute Abend zu Ende schreiben zu können. Es fehlte ja an und für sich nur die Auflösung des Puzzles. Bei einer gemütlichen Tasse Tee in ihrem Wohnzimmer würde sie der Lösung sicherlich schnell nahe kommen. Mit diesen Gedanken startete Emily den Motor ihres Wagens und gab Gas. Ohne einen weiteren Zwischenstopp einzulegen, fuhr sie direkt nach Hause.

    ...

    Oliver Bergmann hörte das Telefon klingeln.
    “Oh nein, nicht schon wieder einer dieser Anrufe“, dachte er genervt.
    Dies war gefühlt der tausendste Anrufer, der in den letzten zwei Monaten einen Ford am Fundort der „Waldleiche“ gesehen haben wollte. Er konnte es langsam nicht mehr hören. Spuren zu verfolgen, konnte wirklich zäh und langweilig sein. Irgendwie hatte er sich seinen neuen Job als Kriminalkommissar spannender vorgestellt.
    Wahrscheinlich hatte er einfach zu viele Profiler- und CSI-Folgen auf „ProSieben“ geschaut, in denen in jeder Minute etwas anderes passierte und heldenhafte Aktionen gefordert waren. Stattdessen saß er hier in seinem Büro am Schreibtisch und nahm einen langweiligen Anruf nach dem anderen an, um Informationen über einen noch langweiligeren Ford entgegenzunehmen und dann das Kennzeichen prüfen zu lassen. Anschließend musste er die Werkstätten einzeln abklappern und fragen, ob und wann zuletzt der jeweilige Wagen dort zur Reparatur war. Bisher blieb die Spurensuche völlig erfolglos.
    Wenn das so weiterging, würde er bald jeden Ford im Rhein-Kreis Neuss persönlich kennen. Aber das war leider das Los des jüngsten Kollegen im Team. Wenigstens konnte sein Partner Klaus Zeugenbefragungen durchführen. Auch wenn bei diesen Befragungen bisher ebenfalls nichts herausgekommen war, stellte sich Oliver diese Tätigkeit allemal spannender vor, als sich um dieses langweilige Fluchtfahrzeug zu kümmern!
    T rotz intensivster Polizeiarbeit konnten sie die Leiche des 27-Jährigen Mannes, der vor einigen Tagen in einem Waldstück von einem Arbeiter an der Autobahn A57 gefunden wurde, nicht identifizieren. Zunächst hatten sie gehofft, dass der junge Mann schnell identifiziert werden konnte, zumal seine Beschreibung perfekt auf eine acht Wochen alte Vermisstenanzeige passte. Doch seit gestern erwies sich auch diese heiße Spur als falsch, denn der vermisste junge Mann war in einer Ausnüchterungszelle der Polizei in Bochum gelandet. Mit einem Alkoholspiegel von 1,8 Promille, aber dafür quicklebendig. Nun tappten sie wieder im Dunkeln. Ob die Suche nach dem Fluchtfahrzeug, das zwei relativ glaubhafte Zeugen zum Tatzeitpunkt auf dem Parkplatz vor dem Waldgrundstück gesehen haben wollen, wirklich zu einem Ergebnis führen würde, war völlig offen.
    Oliver fühlte sich gelangweilt und frustriert zugleich. Zumal sein Chef, seit dem Auftauchen des tot geglaubten „Vermissten“ extrem schlechte Laune hatte und stündlich mit wild funkelnden Augen an seinem Schreibtisch auftauchte, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Er fragte sich, wie leicht es eigentlich möglich war, in Deutschland zu verschwinden. Es müsste ihnen doch längst eine Vermisstenanzeige des jungen Mannes vorliegen. Doch in ganz Deutschland gab es keine einzige weitere Vermisstenanzeige, die auf die Beschreibung der Leiche auch nur annähernd gepasst hätte. Oliver schüttelte verzweifelt den Kopf. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dies nicht die richtige Vorgehensweise war.

XII.
    Vor fünfhundert Jahren

    Bastian konnte es nicht fassen. Er war nur knapp zwei Tage fort gewesen, um sich in Köln den Bauernhof des

Weitere Kostenlose Bücher