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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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vollkommen in weiß gekleideten - Helfern der Forensik mit Pinzetten in den behandschuhten Fingern abgesucht. Die Fundstücke wurden in kleine Tütchen fürs Labor gesteckt und ordentlich beschriftet in einer großen Box abgelegt.
    Es dauerte fast 30 Minuten, bis sie endlich fertig waren und die Leiche von der Kette genommen werden konnte. Gespannt warteten Oliver und Klaus ab, bis die Tote auf einer Liege abgelegt wurde. Dann traten sie näher heran. Unter dem Leinentuch trug sie ihre vollständige Kleidung. Auch ihre Jeans hatte sie noch an.
    „Vielleicht doch keine Vergewaltigung“, dachte Oliver.
    Ihre Fingernägel waren abgebrochen und unter ihren Nägeln befand sich eine dicke Schmutzschicht. Doch am schlimmsten war die Tote am Kopf zugerichtet. Ihr Haar war komplett abrasiert worden. Nur an den Augenbrauen konnte man erkennen, dass es sich wahrscheinlich um eine brünette Frau gehandelt haben musste. Ihr Schädel war blutverschmiert und an einigen Stellen klafften schwarze Wundränder auf. Es sah so aus, als hätte der Täter ihr an mehreren Stellen die Kopfhaut tief aufgeritzt.

„Was für eine schlimme Foltermethode!“, ging es Oliver durch den Kopf.
    „Wie schlimm es sich wohl anfühlen muss, wenn man wehrlos gefesselt dasitzt, während ein Wahnsinniger einem die Kopfhaut aufritzt und einem das eigene Blut dann in Strömen übers Gesicht läuft.“
    Oliver wendete sich entsetzt ab und konnte seine Gedanken nicht zu Ende führen. Die Vorstellung war einfach zu grauenvoll.
    „Wir bringen die Tote jetzt in die Rechtsmedizin und lassen die Leiche noch heute obduzieren“, sagte einer der Forensiker zu ihnen und zog mit einem kräftigen Ruck den Reißverschluss des Leichensacks, in dem die Tote mittlerweile lag, zu.

    ...

    Eine Stunde später saßen Oliver und Klaus wieder im Büro und erstatteten ihrem Chef Hans Steuermark Bericht.
    „Gab es irgendwelche Hinweise auf die Identität der Leiche?“, fragte Steuermark.
    Mit einem leichten Kopfschütteln verneinten die beiden seine Frage.
    „Die Leiche wurde zwar voll bekleidet, jedoch ohne Ausweis oder Portemonnaie gefunden.“
    „War sie wirklich vollständig bekleidet, sodass wir eine Vergewaltigung für die erste Analyse ausschließen können?“
    „Ja, sie war vollständig bekleidet. Ihr fehlten lediglich die Schuhe. Aber die könnte sie beim Transport verloren haben. Vielleicht hat sie auch nie welche angehabt. Wir haben die Spurensuche jedenfalls gebeten, nach den Schuhen Ausschau zu halten. Wenn der Mörder sie unterwegs verloren hat, führt uns das vielleicht direkt zu dem Ort, an dem er sie gefoltert und ermordet hat. “
    Oliver ergänzte die Ausführungen seines Partners:
    „Den ersten Spuren zufolge ist sie erst nach ihrem Tod an dem Wehrturm aufgehängt worden. Zumindest konnte der Forensiker das aus dem Zustand der Haut um ihre Handgelenke schließen. Sie waren kaum geschwollen, so dass zu diesem Zeitpunkt ihr Herz bereits aufgehört hatte, zu schlagen.“
    „Dann wollte der Täter wohl, dass wir die Leiche schnell finden! Wozu sonst hätte er sie gut sichtbar an einem so stark besuchten Ort aufhängen sollen!“, fügte Steuermark nachdenklich hinzu.
    Er erinnerte sich an einen Serientäter, dem er vor vielen Jahren einmal auf der Spur gewesen war. Dieser Kerl wollte auch, dass seine Opfer schnell gefunden wurden. Mit der Präsentation seiner Opfer schockte der Täter damals regelmäßig die Öffentlichkeit und lähmte fast die gesamte Bevölkerung des Rhein-Kreises mit Angst, die sich ob seiner Gräueltaten schnell verbreitete. Es war ein typisches Merkmal von Serientätern, die Opfer so exhibitionistisch wie möglich zu präsentieren. Meist standen sie sogar in der Menge der Schaulustigen am Tatort, um sich an ihrem „Kunstwerk“ und ihrer Macht zu ergötzen.
    Steuermark hoffte, sich diesmal zu täuschen. Einen neuen Serienmörder konnte er im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen, zumal erst letzte Woche die neuen Kriminalitätsstatistiken veröffentlicht worden waren und er sich in einer in Windeseile anberaumten Pressekonferenz für den starken Anstieg an Gewaltverbrechen rechtfertigen musste. Dabei war es eigentlich kein Wunder, dass solche Verbrechen sich in den letzten zwei Jahren gehäuft hatten. Schließlich hatte das Land sie auf Sparflamme gesetzt. Sowohl Budget, als auch Mitarbeiter sind in den letzten Jahren massiv abgebaut worden. Das s Steuermark Oliver Bergmann als neuen Mann im Team der Kriminalkommission einstellen

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