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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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Familien nach Hause geschickt. Bastian war sich sicher, dass sie nun bis zum nächsten Vollmond Zeit hatten, Dietrich Hellenbroich aufzuspüren. In seinem Kopf hatte er bereits einen Plan. Sie würden noch einmal jedes Haus in Zons und jeden Bauernhof in der Umgebung gewissenhaft absuchen. Irgendwo musste dieser Mistkerl sich aufhalten. Und wenn er sich in einem Schweinestall versteckte oder auch im kleinsten Erdloch der Welt, diesmal würde Bastian ihn aufspüren. Vorher würde er keine Ruhe geben!
    Mit einem glücklichen Gefühl in seinem Herzen spazierte Bastian die Rheinstraße hinunter zum Zollturm. Marie würde sich sicher freuen, wenn er sie gleich überraschte!
    Leise stieg Bastian die Treppen der Backstube hinauf. In der Backstube hörte er Maries Vater mit seinen Gesellen schimpfen. Bastian lächelte. Maries Vater war einer der besten Bäckermeister im ganzen Umland. Für sein Gebäck reisten sogar Adelige von weit her an. Er bezahlte seine Gesellen gut, aber dafür mussten diese auch Tag und Nacht schuften und durften sich keine Fehler erlauben. Bastian war froh, dass seine Marie nicht so streng mit ihm war. Sanft klopfte er an ihre Zimmertür.
    „Marie, ich bin es. Bastian. Macht mir auf!“
    Er legte sein Ohr an die Holztür und lauschte. Es war kein Geräusch zu hören. Er klopfte erneut an.
    „Marie, wacht auf. Ich bin es. Bastian.“
    Nichts. Kein Laut drang aus Maries Zimmer zu ihm vor. Obwohl es sich nicht gehörte, öffnete Bastian leise ihre Zimmertür. Ihr Bett war leer und unberührt. Es sah so aus, als wäre sie längst aufgestanden oder gar nicht schlafen gegangen. Bastian runzelte die Stirn. Marie war eine Langschläferin. Das passte gar nicht zu ihr!
    Er lief hinunter in die Backstube und fragte ihren Vater, wo Marie sei. Dieser blickte ihn erst verwundert an und stieß dann einen lauten Schrei aus. Er rannte hoch in ihr Zimmer. Tränen der Verzweiflung standen in seinen Augen. Bastians Herzschlag setzte aus.
    Marie war verschwunden!

XIX .
    Gegenwart

    Es war sechs Uhr morgens und Oliver lag im Tiefschlaf. Er träumte von Emily Richter. Sie sah wunderbar aus. Es war Sommer und sie liefen beide an einem wunderschönen weißen Sandstrand entlang. Gerade drehte sie sich zu ihm um. Ihr lächelndes Gesicht kam immer näher auf ihn zu und in dem Moment, als er sie küssen wollte, riss ihn ein lautes Klingeln aus dem Schlaf. Oliver stöhnte. Nicht schon wieder. Es war doch noch mitten in der Nacht!
    Mit geschlossenen Augen tastete er nach dem Telefon und drückte die Taste zur Annahme des Gespräches.
    „Hallo Oliver, hier ist Klaus. Stell dir vor, es ist schon wieder ein Mord ins Zons passiert. Ich bin in fünf Minuten bei dir und dann fahren wir kurz ins Revier.“

    ...

    Nach einem kurzen Abstecher ins Revier und einem ebenso kurzem Briefing von einem aufgebrachten Hans Steuermark, saßen sie im Auto auf dem Weg nach Zons.
    „Gestern noch lacht uns dieser Alte aus dem Kreisarchiv aus und heute finden wir die nächste Leiche! Wir hätten ihn direkt in Untersuchungshaft nehmen sollen!“, brummte Klaus ärgerlich vor sich hin.
    „Wir haben nicht genug in der Hand, außer einem schlechten Bauchgefühl. Lass uns die Leiche ansehen und dann schnappen wir uns diesen Mistkerl!“
    Noch am gestrigen Tag hatten sie sich die fünf Namen auf der Liste vom Kreisarchiv näher angeschaut. Neben Emily Richter hatten sich noch zwei weitere Studenten die Unterlagen zum Zonser Puzzlemörder ausgeliehen. Die anderen beiden Namen gehörten zu Mitarbeitern der Staatsbibliothek Berlin. Da die Ausleihe nicht persönlich erfolgte, sondern per Fernleihe, legten Oliver und Klaus auf ein Interview mit diesen beiden Mitarbeitern nicht die höchste Priorität. Der gesuchte Mörder musste aus der Region stammen. Berlin war viel zu weit weg.
    Die beiden Studenten waren schon interessanter. Genauer gesagt, handelte es sich um eine Frau namens Isabella Kirchner und einen Mann namens Martin Heuer . Bei der Brutalität der Morde gingen sie bisher von einem männlichen Einzeltäter aus. Deshalb hatten sie sich zunächst auf Martin Heuer konzentriert. Klaus sollte ihn interviewen, doch bisher hatte er Martin Heuer weder persönlich, noch telefonisch erreichen können.
    Diesmal fuhren sie nicht auf den Schlossplatz von Zons, sondern an den Rhein, zur Anlegestelle der Fähre. Die Frauenleiche war heute Morgen von einer alten Frau gefunden worden, die mit ihrem Hund Gassi ging. Es war jetzt kurz nach sieben Uhr und die Kälte

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