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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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Tatsächlich führte die Wendestraße direkt auf den alten Zonser Mühlenturm zu, welcher sich an der süd-westlichen Ecke der Stadtmauer befand. Damals wählte der Mörder seine Opfer vermutlich nach dem Nachnamen aus, dass hatte Emily ihm erzählt.
    Oliver kratzte sich am Kinn und dachte weiter nach. Die erste Tote vor fünfhundert Jahren hieß Elisabeth Kreuzer, die zweite Tote Gertrud Minkenberg. Die vor vier Wochen ermordete Frau hieß Michelle Peters. Ihr Nachname passte nicht zu der damaligen Auswahl der Opfer. Dasselbe galt für Christiane Stockhaus. Ihr Nachname hätte mit einem „M“ beginnen müssen, wenn der Mörder dem damaligen Prinzip gefolgt wäre. Dies war der zweite abweichende Punkt zu den historischen Morden.
    Oliver runzelte die Stirn. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es sich um einen Nachahmungstäter handelte. Doch wie ließen sich dann die Abweichungen erklären? Er musste unbedingt noch einmal mit Emily Richter sprechen. Das hatte er ohnehin vorgehabt. Er wollte sie auf jeden Fall wiedersehen. Ihr Name auf der Liste des Kreisarchivs und ihre Kenntnisse über das historische Zons boten Oliver einen perfekten Anlass, sie unauffällig näher kennenzulernen. Der Gedanke an ein Wiedersehen mit ihr zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht.
    „Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“, fuhr Klaus ihn an.
    Oliver blickte erschrocken hoch. Während er in seinen Gedanken versunken war, hatte Klaus die Leiche näher untersucht. Die Mitarbeiter der Rechtsmedizin waren bereits dabei , die Tote in den Leichensack zu heben.
    „Herr Lorenz von der Spurensuche ist sich übrigens sicher, dass er wieder dieselben Fasern auf dem Leinensack, wie bei der ersten Leiche, gefunden hat“, erklärte ihm Klaus.
    „Ich hatte das Labor gebeten, zu untersuchen, ob die Fasern mit denen aus dem Fall ‚Waldleiche’ übereinstimmen. Hat er dir dazu schon was gesagt? Ich warte auf die Ergebnisse“, erwiderte Oliver, während er seinen Blick auf der Toten verharren ließ.
    „Nein, sie haben noch kein Ergebnis. Sie mussten die Fasern ins Zentrallabor schicken, weil sie auf Nummer sicher gehen wollten. Die haben einfach die moderneren Geräte und in diesem Fall will sich niemand einen Fehler leisten.“
    „In Ordnung. Lass uns zurückfahren und einen Abstecher in die Wende straße 26 machen. Ich will sehen, wo genau die Tote gewohnt hat.“

    ...

    Anna knallte wütend die Tür der Polizeidienststelle hinter sich zu. So eine Unverschämtheit. Dieser fettleibige Beamte mit seiner schmierigen siebziger Jahre Haartolle hatte sie die ganze Zeit dämlich angegrinst und ihr dann erzählt, dass geistig und körperlich gesunde Erwachsene das Recht haben, ihren Aufenthaltsort selbst zu bestimmen und zwar ohne diesen ihren Freunden oder Angehörigen mitteilen zu müssen. Das war eine schöne Belehrung! Der Polizeibeamte hatte ihr unmissverständlich das Gefühl gegeben, dass insbesondere abgelegte Ex-Freundinnen nicht zu den Personen gehörten, die der Aufenthaltsort von Martin im Entferntesten etwas anging. Darüber hinaus leitet die Polizei erst dann die Fahndung ein, wenn tatsächlich eine begründete Gefahr für Leib und Leben vermutet werden kann.
    Anna verstand nicht, warum niemand verstehen wollte, dass Martin niemals ohne Handy und Portemonnaie verschwinden würde. Dieser dämliche Polizeibeamte hatte ihr doch tatsächlich geraten, noch einmal drei Wochen abzuwarten. In den meisten Fällen würden sich solche Dinge dann von alleine klären. Sie konnte es nicht fassen!
    Mit schnellen Schritten ging sie zurück zu ihrem Auto. In einer halben Stunde wollte sie sich mit Emily treffen. Sie hatte es eilig.

    ...

    Zehn Minuten später standen Oliver und Klaus vor dem Haus der Toten in der Wendestraße, Nummer 26. Es war ein kleines uraltes, aber gut erhaltenes Häuschen. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Blick auf den alten Zonser Mühlenturm, der sich keine zehn Meter von ihnen entfernt aus dem Boden erhob. Sie blickten auf das Klingelschild. Die Tote hatte hier ganz alleine gelebt.
    „Wollen wir einen Blick hinein werfen?“, fragte Klaus.
    Oliver überlegte kurz. Reizen würde es ihn schon, sich kurz in ihrer Wohnung umzusehen. Aber wahrscheinlich war es besser, auf die Spurensicherung zu warten. Hans Steuermark würde ihnen den Hals umdrehen, wenn sie auf eigene Faust die Tür aufbrechen würden. Stattdessen schlug Oliver vor, kurz über den Zaun zu klettern, um in den kleinen Garten hinter dem Haus zu gelangen. Das

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