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Der Rabbi schoss am Donnerstag

Der Rabbi schoss am Donnerstag

Titel: Der Rabbi schoss am Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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wie Henry kam.»
    «Am Freitagabend steht immer ein Beamter von uns vor der Synagoge, der den Verkehr zum Parkplatz regelt. Vielleicht hat der irgendwas bemerkt.»
    «Gut. Erkundigen Sie sich, und wenn Sie was erfahren haben, werde ich mir Henry vorknöpfen.»

43
    «Das ist die Stelle, an der der Bus eingesetzt wird», erklärte Sergeant Holcombe, «der Fahrer kann sich also auf gar keinen Fall irren. Er sagt, es sind nur zwei Personen eingestiegen, und keine davon war Martha Peterson. Er kennt die beiden Passagiere gut, weil sie jeden Abend mit dem Acht-Uhr-Bus nach Lynn fahren.»
    Chief Lanigan faltete die Hände hinter seinem Kopf und lehnte sich im Stuhl zurück. «Sie hat vielleicht ein Taxi genommen.»
    «Ich habe mich bei beiden Taxiunternehmen der Stadt erkundigt», antwortete der Sergeant. «Und bei den anderen, in den benachbarten Orten. Bis Lynn bin ich sogar gegangen. Die noch weiter entfernten, Revere oder Chelsea, hätten es nicht rechtzeitig schaffen können.»
    «Es sei denn, ein Wagen von ihnen wäre hier in der Nähe gewesen und hätte Funkverbindung gehabt», meinte Jennings.
    «Ja, aber ich glaube kaum, dass man sich überhaupt an sie wenden würde», entgegnete der Sergeant. «Soll ich sie trotzdem überprüfen?»
    «Nein, lassen Sie nur», antwortete Lanigan. «Wenn sie noch einmal zurückgefahren wäre, hätte sie den Bus genommen. Und wenn sie gemerkt hätte, dass es für den Acht-Uhr-Bus zu spät war, hätte sie auf den um halb neun gewartet. Und wenn sie unbedingt sofort hätte hinfahren wollen, hätte sie eins von den hiesigen Taxis gerufen.»
    «Vielleicht wollte sie nicht, dass jemand davon erfährt», meinte Jennings. «Vielleicht hat sie deswegen ein Taxi aus einem anderen Ort bestellt.»
    «Warum sollte sie wollen, dass niemand davon erfährt?», fragte Lanigan. «Sie wollte ihn schließlich nicht umbringen. Sie wusste doch gar nicht, dass eine Waffe auf dem Tisch lag. Sie wäre nur hingefahren, um ihr Gehalt abzuholen oder um sich ein bisschen mit ihm zu streiten. Oder um ihm die Möglichkeit zu geben, mit ihr zu streiten, damit sie sich hinterher versöhnen konnten und sie ihren Job zurückbekam. Na schön, Sergeant, was ist mit der Zeit vor acht Uhr? Hätte sie früher hinfahren können, sich möglicherweise von jemandem mitnehmen lassen …»
    «Nein, Sir. Das wäre zu knapp. Diese Nachbarin von ihr, die ist ziemlich neugierig, die hat sie kommen hören und war überzeugt, dass sie das Haus nicht mehr verlassen hat. Außerdem hat sie gehört, wie sie sich gegen acht mit Stanley durch den Türspalt unterhalten hat …»
    «Woher wusste sie, dass es gegen acht war?», erkundigte sich Jennings.
    «Weil gerade ein neues Fernsehprogramm anfing», antwortete er.
    «Heutzutage erfährt man den Zeitpunkt eines Ereignisses immer nur durch die Fernsehprogramme», sagte Jennings.
    «Na schön, Sergeant», sagte Lanigan. «Irgendwas Neues über Stanley Doble?»
    «Nein, Sir. Ich bin noch mit den Ermittlungen in Salem beschäftigt.»
    «Okay, machen Sie da weiter.» Und zu Jennings sagte er: «Ich glaube, damit ist Martha aus dem Spiel. Schade.»
    «Warum? Wollten Sie ihr unbedingt was anhängen? Was haben Sie gegen Martha Peterson?»
    «Gar nichts. Nur dass das Schema der Schüsse auf eine Frau zu passen scheint, auf eine Frau, die mit geschlossenen Augen einfach drauflosballert. So kam es jedenfalls dem Polizeiarzt vor, und so kommt es mir ebenfalls vor. Nun ist Martha aber die einzige Frau, von der wir wissen, und jetzt scheint sie aus dem Schneider zu sein.»
    «Dieser Wagen, den Stanley in die Einfahrt einbiegen sah», sagte Jennings. «Der hätte doch auch von einer Frau gefahren worden sein können.»
    «Möglich, aber ich glaube viel eher, dass Stanley das nur geträumt hat. Oder er ist bei weitem schlauer, als wir gedacht haben. Vergessen Sie nicht, dass er uns diese Version als Beweis dafür aufgetischt hat, dass er Jordon nicht noch einmal aufgesucht hat.»
    «Ja, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Stanley Jordon erschossen haben soll.»
    «Und warum nicht?»
    «Eben wegen dieser vielen Schüsse», antwortete Jennings. «Stanley geht häufig auf Jagd, und jedes Mal bringt er etwas mit nach Hause.»
    «Ja, aber an dem Abend war er betrunken.»
    «Na und? Glauben Sie, auf einem Jagdausflug wäre er nüchtern?»
    «Hm. Da bleibt uns nicht viel, oder?»
    «Es gibt immer noch Billy.»
    «Tja, wir kommen immer wieder auf Billy zurück», bestätigte Lanigan düster.
    «Die

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