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Der Rabbi schoss am Donnerstag

Der Rabbi schoss am Donnerstag

Titel: Der Rabbi schoss am Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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Idee, dass Billy es sein könnte, gefällt Ihnen wohl nicht – oder?»
    «Ihnen vielleicht?»
    «Na ja, wenn er es war …»
    «Ja, aber wenn er es nun nicht war? Wir haben genauso wenig gegen ihn einen Beweis wie gegen jeden anderen. Aber was passiert, wenn ich alles, was wir haben, Clegg vorlege? Der sieht sofort, dass Billy der wahrscheinlichste Verdächtige ist – weil er die Waffe mitgebracht hat, weil Jordon ihn vor seinem Chef gedemütigt hat, weil er davongelaufen ist. Aber mehr noch: der Junge ist hier ganz allein und hat keine Freunde, und das macht ihn zur bequemen Zielscheibe.»
    «Aber Clegg ist ein recht anständiger Bursche, deswegen …»
    «Er ist der District Attorney, und das bedeutet, er ist vor allem Politiker. Und das bedeutet weiter, er ist an Publicity interessiert. Jetzt haben wir hier einen Verdächtigen, dessen Ma eine Fernsehgröße ist. Können Sie sich vorstellen, was Clegg damit bewirken kann? Und wissen Sie auch, was er Billy und seiner Mutter damit antun kann?»
    «Okay. Dann haben wir also nur noch Maltzman.»
    «Haben Sie ihn überprüft?»
    «Wann denn?» Jennings seufzte. «Ich musste doch fast immer hier bei ihnen bleiben. Aber ich habe durchgegeben, dass Patrolman MacIsaac sich hier melden soll, sobald er dienstfrei hat. Der hatte an jenem Abend vor der Synagoge Dienst. Vielleicht hat er …»
    «Sie haben MacIsaac vor der Synagoge Dienst machen lassen?»
    Jennings grinste. «Na ja, ich fand, das passt.» Er warf einen Blick auf die Uhr. «Er müsste jeden Moment kommen.» Er schaltete die Gegensprechanlage ein und sprach mit dem Diensthabenden. «Ist Maclsaac schon da?»
    «Kommt gerade herein, Lieutenant», lautete die metallisch verzerrte Antwort.
    «Gut. Schicken Sie ihn rein.»
    Maclsaac war ein hoch gewachsener junger Mann mit knochigem, sommersprossigem Gesicht und roten Haaren. Er war ziemlich neu als Polizist, und er starb fast noch vor Ehrfurcht vor dem Chief. Vor dem Schreibtisch nahm er Haltung an.
    «Hatten Sie letzte Woche am Freitagabend Dienst vor der Synagoge?», erkundigte sich Lanigan.
    «Jawohl, Sir. Jeden Freitagabend. Der Streifenwagen setzt mich kurz nach acht ab und holt mich dann ungefähr um neun wieder ab.»
    «Um neun? Der Gottesdienst beginnt doch um halb neun, nicht wahr?»
    «Jawohl, Sir, aber es kommen immer Leute zu spät. Manche sogar erst, wenn ich schon wegfahre. Wie ich hörte, gibt es nach dem Gottesdienst Erfrischungen, und ich glaube, manche kommen nur deswegen und um sich zu unterhalten. Das sagt jedenfalls Stanley Doble. Der kommt manchmal raus und unterhält sich mit mir. An diesem Freitagabend nun war der Streifenwagen um Viertel nach neun noch immer nicht da, und ausgerechnet um die Zeit traf jemand erst ein. Es war der Vorsitzende persönlich. Mr. Maltzman.»
    «Woher wissen Sie, dass es Mr. Maltzman war?», fragte Jennings. «Kennen Sie ihn?»
    «O ja, natürlich! Wir haben unser Haus bei ihm gekauft. Als er mich sah, hielt er mit seinem Wagen an, und wir unterhielten uns ein bisschen. Er fragte mich, ob viele Leute da wären. Und ich antwortete, es sähe so aus.»
    «Sind Sie sicher, dass es Viertel nach neun war?»
    «Na ja, kurz nach neun begann ich mich zu fragen, warum der Streifenwagen nicht kam. Und dann kam Mr. Maltzman, und wie ich schon sagte, ich redete mit ihm, und dabei sah ich, dass der Streifenwagen kam und am Bordstein hielt, um auf mich zu warten. Ich fragte Sergeant Lindquist, der am Steuer saß, wieso sie so spät dran wären. Das war, nachdem Mr. Maltzman weiterfuhr, um zu parken, direkt danach, wissen Sie. Und der Sergeant sah auf seine Uhr und antwortete, es sei doch erst Viertel nach.»
    «Um wie viel Uhr ist Maltzman ganz genau gekommen? Das ist wichtig.»
    «Nun ja, ich würde sagen, zwischen zehn und Viertel nach neun.»
    Als Maclsaac fort war, sagte Lanigan: «Ich glaube, wir sollten uns ein bisschen mit Henry Maltzman unterhalten. Und zwar hier, auf dem Revier. Jetzt möchte ich nämlich wirklich wissen, wo er war.»
    «Und wenn er nicht kommen will und behauptet, es geht Sie nichts an, wie bei McLure?»
    «Dann werde ich dafür sorgen, dass er kommt. Ich werde mir von Richter Turner einen Haftbefehl besorgen und ihn hierher bringen lassen.»
    «Einen Haftbefehl wegen Mordverdacht?»
    «Genau.»
    «Glauben Sie wirklich, dass er es war?»
    «Nein. Aber er wird reden; sonst wird er hier sitzen bleiben, bis …»
    «Glauben Sie, dass er etwas weiß, was uns weiterhilft?», fragte Jennings.
    «Ich glaube

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