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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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…«
    »Ja, Mr. Quinn?«
    (Schweigen)
    »Dann können Sie sich also nicht daran erinnern, dass
irgendetwas in Ihrem Haus am falschen Ort war, als Sie heimkamen?«
    (Schweigen)
    »Hörten Sie irgendwelche Geräusche?«
    »Es …«
    »Ja, Sir? Würden Sie das bitte noch einmal wiederholen?«
    (Schweigen)
    »Vielleicht hörten Sie jemanden das Haus verlassen? War es das?«
    »Nein, das hab ich nicht gehört.«
    »Was dann?«
    (Schweigen)
    »Stimmen? Schritte von jemandem, der davonlief?«
    (Schweigen)
    »Kommen Sie schon, Mann, ich gebe Ihnen eine Chance. Was haben Sie gehört?«
    (Schweigen)
    »Mr. Quinn, Sie helfen sich damit nicht. Ich glaube kein Wort von dem, was Sie sagen.«
    (leise) »Sie auch.«
    »Ja, ich auch. Also... lassen Sie uns noch einmal über Carol Proctor reden, ja?«
    Das Protokoll ließ erkennen, dass es Quinn nicht gelungen war, seine Beteuerung zu untermauern. Cooper konnte die Genugtuung in den Stimmen der Polizisten, die die Fragen stellten, beinahe hören. Und Quinn musste selbst gemerkt haben, dass seine Lage aussichtslos war. Von diesem Moment an hatte er seine Schuld akzeptiert.
     
    Das Haus der Proctors auf Wingate Lees war eines der Häuser, in denen der Fernseher niemals abgeschaltet wurde. Cooper sah, dass an der Küchenwand ein zweiter Fernseher aufgehängt war, und vermutete, dass die Kinder in ihren Zimmern ihre eigenen Fernseher hatten.

    »Und wo ist er, Mr. Proctor?«, fragte Diane Fry verärgert.
    Raymond Proctor schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Als ich heute Morgen nach draußen gegangen bin, war er verschwunden. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich konnte ihn doch nicht gegen seinen Willen hierbehalten, oder? Was hatten Sie denn von mir erwartet? Dass ich ihn in dem Wohnwagen einsperre? Wenn Sie ihn hinter Schloss und Riegel haben wollen, hätten Sie ihn in einer Zelle behalten sollen.«
    »Wissen Sie, warum er gegangen ist?«
    »Nein. Wer weiß schon, was in seinem Kopf vorgeht? Will ist ein kranker Mann.«
    »Um welche Uhrzeit haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen, Sir?«, fragte Cooper.
    »Ich hab etwa um zehn mit ihm gesprochen und ihn gefragt, ob er irgendwas braucht. Diese Wohnwagen sind nicht gerade luxuriös, aber er hat gesagt, es wäre alles okay. Er hat gemeint, er wäre müde und würde sich schlafen legen.«
    »Und niemand sah ihn gehen?«
    »Soweit ich weiß, nein.«
    »Verdammt, er könnte inzwischen über alle Berge sein«, sagte Fry.
    »Will ist nicht besonders gut zu Fuß«, sagte Proctor. »Falls das was hilft.«
    Cooper drehte dem Fernseher den Rücken zu, weil er ihn zu sehr ablenkte.
    »Haben Sie sich gestern mit Mr. Thorpe unterhalten?«, erkundigte er sich.
    »Ein bisschen.«
    »Worüber?«
    »Wozu wollen Sie das wissen?«
    »Es könnte uns helfen zu verstehen, warum er gegangen ist.«
    Hinter dem Haus der Proctors war ein gedämpftes Krachen zu hören, dann ein Kratzen irgendwo über ihren Köpfen, als rutschten Krallen über die Dachziegel nach unten. Mit einem
dumpfen Geräusch schlug eine Ringeltaube an der Regenrinne auf und kippte über die Kante. Einen Moment lang hing sie kopfüber da und taumelte wie ein Betrunkener hin und her, als versuchte sie, ins Haus zu blicken. Dann wurde sie Opfer der Schwerkraft und fiel mit offenem Schnabel am Fenster vorbei, wobei die Federn an ihren Flügeln flatterten.
    Proctor schien sich über die Unterbrechung zu freuen. »Wie ich sehe, hat Jason wieder eine erwischt«, sagte er.
    »Jason?«, fragte Fry.
    »Mein Stiefsohn.«
    »Schießt er auf sie?«
    »Ja. Das sind Mistdinger, diese Tauben. Sie wecken uns jeden verdammten Morgen um drei Uhr auf. Erst fressen sie auf den Feldern, dann schlafen sie hier auf unserem Dach. Einen Haufen Dreck machen sie. Sehen Sie sich mal die Vogelscheiße auf den Wohnwagen auf dieser Seite des Platzes an. Die Autos der Gäste bekommen auch was ab, und das gefällt denen gar nicht. Tauben! Die wird man nur los, wenn man sie abknallt.«
    »Dann handelt es sich also nicht um eine geschützte Art?«
    »Geschützt?«, sagte Proctor.
    Fry bediente sich ihrer dienstbeflissensten Stimme. »Na ja, das sind doch Ringeltauben, oder? Wild lebende Vögel, nicht in Gefangenschaft gezüchtete. Ich bin der Ansicht, dass es gegen das Tierschutzgesetz verstößt, wild lebende Vögel mutwillig zu verletzen oder zu erschießen. Es sei denn, Sie besitzen einen Jagdschein, Sir.«
    »Einen Jagdschein?«, erwiderte Proctor. »Das sind verdammte Tauben – fliegendes Ungeziefer. Man braucht keinen

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