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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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dargestellt, wenn er seinen Angriff ordentlich geplant und durchgeführt hätte. Die Tatsache, dass Thorpe sich gewehrt hat, deutet auf schlechte Planung hin. Mich überrascht, dass Quinn ihm überhaupt die Gelegenheit gegeben hat, Widerstand zu leisten.«
    »Bei dir klingt das, als wäre es eine spontane Sache gewesen. Aber das kann nicht sein. Schließlich ist er Thorpe nicht auf der Straße begegnet. Quinn hat ihn aufgesucht, und zwar genauso wie Rebecca Lowe.«
    »Nicht ganz genauso. Rebecca muss Quinn reingelassen haben, es sei denn, er ist irgendwie an einen Schlüssel gelangt. Es gab keinerlei Anzeichen für einen Einbruch, erinnerst du dich noch?«
    Fry seufzte. »Vielleicht hast du Recht. Aber was soll’s? Was ist, wenn Rebecca Lowe ihn tatsächlich reingelassen hat? Quinn könnte sie mit einem Trick dazu gebracht haben, die Tür zu öffnen. Oder sie war einfach überrascht, ihn vor ihrer Tür stehen zu sehen. Wir können das Szenario nicht genau genug rekonstruieren, um zu erfahren, was unmittelbar vor dem Angriff passiert ist.«
    Cooper stellte sich die verlassene Scheune vor. Er überlegte, ob es eine Stelle gab, an der Quinn hätte stehen und sie beobachten können, ehe er sich ihr näherte. Doch das Gelände in
der Umgebung war dafür zu frei. Er hätte im Dunklen zuschlagen müssen, was die Angelegenheit für ihn ebenso schwierig gemacht hätte wie für sein Opfer.
    »Tja, von jetzt an werden wir für eines sorgen«, sagte Fry. »Kein anderes potentielles Opfer wird davon überrumpelt werden, dass Mansell Quinn vor der Tür steht.«
    Sie hatte diesen besonderen Gesichtsausdruck, der Cooper verriet, dass sie ihm noch etwas anderes zu sagen hatte, noch eine letzte boshafte Bemerkung. Doch bevor sie diese zum Besten geben konnte, musste er noch ein anderes Thema ansprechen, das er auf dem Herzen hatte.
    »Diane, hast du die Neil-Moss-Geschichte gelesen?«, erkundigte er sich.
    »Ich hab sie überflogen«, sagte Fry. »Aber mir erscheint sie völlig irrelevant.«
    »Findest du?«
    »Ja. Es war eine schreckliche Tragödie, aber das ist fünfundvierzig Jahre her, Ben. Und es besteht kein Zusammenhang zwischen Moss und Quinn, oder?«
    »Na ja...«
    »Die beiden sind nicht verwandt, und Quinn konnte ihn unmöglich gekannt haben. Es ist zu lange her.«
    »Das heißt aber nicht, dass es zwischen den beiden keinen Zusammenhang gibt«, entgegnete Cooper. »Der Zusammenhang ist eben ein bisschen... psychologischer.«
    »Oh, mein Gott.«
    Fry sah ihn mit jenem gereizten Gesichtsausdruck an, den er bereits gewöhnt war. »Würdest du mir das bitte erklären, Ben?«
    »Also, wir haben es mit einem Mann zu tun, der eine lebenslange Haftstrafe für ein Verbrechen verbüßt, das er seiner eigenen Aussage zufolge nicht begangen hat. Er ist davon überzeugt, dass er im Gefängnis sitzt, weil seine Freunde ihn reingelegt haben. Und dann bekommt er keine Besuche mehr von
seiner Familie. Er ist völlig isoliert. Für den Rest seines Lebens in einer Zelle eingesperrt. Von der Außenwelt abgeschottet.«
    »Okay, ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst.«
    »Und er liest die Geschichte von Neil Moss, der tatsächlich abgeschottet ist. Moss starb in völliger Isolation, weil niemand zu ihm gelangte.« Cooper breitete die Arme aus und lud Fry ein, an seinem Gedankengang teilzuhaben. »Im Gefängnis entwickeln Leute Manien. Sie finden Dinge, die enorme Bedeutung zu haben scheinen, Dinge, von denen sie glauben, sie hätten einen speziellen Bezug zu ihrem eigenen Leben. Das passiert, weiß Gott, auch genug Menschen, die nicht im Gefängnis sind. Man kann sehr leicht den Bezug zur Realität verlieren.«
    »Na ja...«, sagte Fry skeptisch.
    »Als du noch ein Teenager warst, gab es da nicht irgendeinen Song in den Pop-Charts, der deinen Gefühlszustand zu diesem Zeitpunkt zusammenzufassen schien? Und zwar so sehr, dass du davon überzeugt warst, in dem Song würde es tatsächlich um dich gehen.«
    »›Heaven is a place on Earth‹«, sagte Fry.
    Cooper hielt inne. »Tatsächlich? Belinda Carlisle?«
    »Ja.«
    Frys gereizter Gesichtsausdruck kehrte zurück, und Cooper beschloss, das Thema fallen zu lassen.
    »Tja, ich denke, es ist möglich, dass Quinn die Neil-Moss-Geschichte als eine Art Metapher für sein eigenes Leben betrachtet hat«, sagte er. »Als ein Symbol, wenn man so möchte. Das umso bedeutungsvoller ist, da Neil Moss noch immer in diesem Schacht in der Peak Cavern eingeschlossen ist. Er bekam nie die Chance, in die

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