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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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noch Sauerstoffflaschen gegeben; die Taucher hatten sich unter Wasser mit nur einer Lunge voll Luft zurechtfinden müssen. Wenn sie die Oberfläche nicht rechtzeitig erreichten, starben sie.
    »Er hat doch nicht noch jemanden umgebracht, oder?«, fragte Page. »Denken Sie, dass er vorhat, noch einmal zuzuschlagen?«
    »Tut mir leid, Alistair, aber dazu darf ich Ihnen nichts sagen.«
    »Oh, natürlich.«
    Cooper sagte sich, dass ihn Pages Interesse nicht überraschen sollte. Wahrscheinlich platzte inzwischen ganz Castleton vor Neugierde. Einige Leute betrachteten vermutlich jeden Touristen, der ihnen über den Weg lief, mit Argwohn. Andere erinnerten sich womöglich an Mansell Quinn und den Mord an Carol Proctor. In dieser Gegend waren Erinnerungen äu ßerst langlebig.
    »Ich bin sicher, dass Quinn für niemanden eine Gefahr darstellt, der nicht in der Vergangenheit irgendeine Verbindung zu ihm hatte«, sagte Cooper.

    »Oh«, erwiderte Page. Er wirkte nicht ganz beruhigt.
    »Selbstverständlich raten wir den Leuten, sich ihm nicht zu nähern. Sie sollen uns einfach anrufen.«
    »Sich ihm nähern? Als ob ich das tun würde.«
    »Gut.«
    »Aber meinen Sie, dass er eine Art Abschussliste hat? Er hat doch wohl nicht nur nach seiner Exfrau gesucht?«
    »Eine Abschussliste? Das ist zumindest eine Theorie. Wir haben vorsichtshalber alle gewarnt, die auf einer solchen Liste stehen könnten.«
    »Wie Ray Proctor und Will Thorpe?«
    Cooper sah ihn jetzt mit unverhohlener Verwunderung an. »Sie sind aber wirklich gut mit den Details des Falls vertraut, Alistair. Kannten Sie Proctor und Thorpe ebenfalls?«
    »Oh, ich hab die Namen nachgeschlagen. Aus Interesse.«
    Cooper beobachtete, wie er mit einer Ecke seiner Jacke das Glas seiner Lampe polierte. Er wollte Page gerade fragen, welche anderen Gründe außer makaberer Neugier er dafür hatte, dass er sich so sehr für den Fall interessierte, als sein Mobiltelefon klingelte und er gebeten wurde, ins Büro zu kommen.
    »Ja, ich bin hier fast fertig«, sagte er.
    Page sah ihn erwartungsvoll an. »Was ist los?«
    »Ich muss weg«, erwiderte Cooper. »Aber wir unterhalten uns noch.«
    »Glauben Sie, dass man hier sicher ist?«, erkundigte sich Page besorgt.
    Cooper hatte sich bereits auf den Weg gemacht. Er blieb stehen, um Alistair Page noch einen Blick zuzuwerfen, und sah, wie verängstigt dieser wirkte. Es war schon seltsam, dass sich jemand freiwillig im Stockdunkeln in diese klaustrophobisch engen Höhlen wagte, obwohl er zu der Sorte Menschen gehörte, die sich unnötigerweise wegen Gefahren sorgten, denen sie nie begegnen würden.
    »Solange Sie auf sich aufpassen«, sagte Cooper. »Und denken
Sie dran – wenn Sie Mansell Quinn tatsächlich sehen sollten, halten Sie sich von ihm fern.«
     
     
    »So, so«, sagte Gavin Murfin, als Ben Cooper wieder im Büro in Edendale ankam. »Wie ich höre, haben wir jetzt sogar schon eine ›Bestie von Bradwell‹. Was passiert denn hier noch alles?«
    »Eine was?«
    »Eine ›Bestie von Bradwell‹. Eine dieser mysteriösen Raubkatzen, die während der närrischen Zeit in der Gegend herumstreunen. Offenbar zerfleischt sie Schafe. So heißt es in den Bulletins.«
    »Die hab ich noch nicht gesehen.«
    Cooper las die Berichte. Ein Team bewaffneter Polizisten war losgeschickt worden, um das Gebiet abzusuchen, wo dem Bericht zufolge ein Schaf mit »zerfetzter Kehle« gefunden worden war. Da sich die Stelle in der Nähe eines Weges befand, der von Spaziergängern und deren Hunden benutzt wurde, war jemand zu dem Schluss gekommen, dass möglicherweise eine Bedrohung für die Bevölkerung bestand. Polizisten mit Pistolen in die Wälder zu schicken war Coopers Ansicht nach jedoch gefährlicher für die Bevölkerung als jedes wild lebende Tier, das einem dort begegnen konnte, ganz egal, ob es echt war oder nur in der Einbildung existierte.
    »Das war nicht in Bradwell«, sagte er. »Es war in Rakedale.«
    »Das ist gar nicht gut«, entgegnete Murfin.
    »Warum nicht?«
    »Weil es nicht mit einem ›B‹ beginnt. Die ›Bestie von Rakedale‹ klingt nicht so gut. Das taugt nicht als Schlagzeile.«
    »Genauigkeit war noch nie deine Stärke, hab ich Recht, Gavin?«
    »Ich wusste schon immer, dass ich einen guten Journalisten abgeben würde. Na ja, auf jeden Fall ist es nicht weit von hier, oder?«
    Cooper las sich den Bericht abermals durch. Rakedale war
ein schmales, kurviges Kalksteintal, das von Castleton aus gesehen auf der anderen Seite des

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