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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Außenwelt zurückzukehren. Er starb in Isolation und Dunkelheit.«
    Er sah, wie Fry fröstelte. Doch er war sich nicht sicher, ob das eine Reaktion auf den Gedanken an Neil Moss in seinem Kalksteingrab war oder auf die Kindheitserinnerungen, die er
unabsichtlich heraufbeschworen hatte. »Heaven is a Place on Earth«?
    »Also«, sagte Fry und suchte halbherzig in den Unterlagen auf ihrem Schreibtisch herum, »Mansell Quinn verliert den Kontakt zu seiner Familie und zu seinen Freunden. Normale Kommunikation wird ihm vorenthalten. Dann entdeckt er dieses Buch in der Gefängnisbibliothek und antwortet der Stimme eines toten Mannes, die über einen Zeitraum von fünfundvierzig Jahren hinweg zu ihm spricht – ist es das?«
    »So in etwa.«
    »Tja, um ehrlich zu sein, ist das ein wenig kosmischer als alles, das mir dazu eingefallen wäre.«
    »Ich weiß, Diane.«
    »Aber es gibt eine Sache, die dir vielleicht entgangen ist.«
    »Und die wäre?«
    »So wie ich die Geschichte von Neil Moss verstehe, endete er infolge seiner eigenen freiwilligen Aktivitäten in diesem Schacht. Er ist dort aus eigenem Verschulden hineingeraten, wegen einer Fehleinschätzung oder einer Verkettung unglücklicher Umstände. Aber er ist mit offenen Augen hineinmarschiert. Er war darauf vorbereitet, dieses Risiko einzugehen, und er hatte seine Gründe dafür.«
    »Ja, das könnte man so sagen«, stellte Cooper nachdenklich fest.
    »Aber jetzt genug philosophiert. Du kannst deine Doktorarbeit später einreichen. Ich dachte mir, du wüsstest vielleicht gern, was die Spurensicherung noch in der Scheune gefunden hat, in der Will Thorpe getötet wurde, abgesehen von dem Blut …«
    »Oh, was denn?«
    »Der Boden besteht aus fester Erde – trockener Erde. Normalerweise zumindest. Allerdings scheint es so, als hätte Quinn den Regen mit hineingebracht und ein paar feuchte Flecken hinterlassen.«

    Cooper spürte seinen Mut sinken. Das war eine unlogische Reaktion, doch er wusste, dass Fry ihn gleich ein weiteres Mal widerlegen würde.
    »Fußabdrücke«, sagte er.
    Fry nickte. »Sie sind ein bisschen zertrampelt, aber die Spurensicherung hat zwei gute Abdrücke von der Sohle eines rechten Stiefels genommen.«
    »Und?«
    »Sie stimmen mit den Abdrücken in Rebecca Lowes Garten überein.«
    Sie reichte ihm den Bericht. Ein Foto von dem unbefestigten Boden rutschte heraus, der körnig und mit kleinen Steinen übersät war wie die Oberfläche des Mondes. Er konnte den Fußabdruck deutlich erkennen. Die Spurensicherung musste hocherfreut gewesen sein. Cooper sah auf den ersten Blick, dass es ihr bestimmt kein Problem bereitet hatte, einen Abgleich vorzunehmen.
    »Was sagst du nun, Ben?«, wollte Fry wissen.
    Cooper ließ einen langen Atemzug in Richtung der Heliumballons entweichen, die gegeneinanderprallten, als applaudierten sie still. »Okay, wie geht’s weiter?«
    »Wir hoffen, dass ihn seine Verletzungen und der Blutverlust geschwächt haben. Quinn kann noch nicht weit sein, also werden wir alle Orte abklappern, an denen er sich verstecken könnte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Peak Cavern zum Beispiel.«
     
     
    Als Mansell Quinn zurückkam, war das tote Schaf verschwunden. Er suchte die Umgebung systematisch ab, war sich jedoch sicher, dass er sich an der richtigen Stelle befand. Sein Orientierungssinn war hervorragend. Über sich sah er die Kalkstein-Felsnase und den Vorsprung, auf dem das Schaf gefangen gewesen war. Weiter unten hörte er den Fluss, und er wusste,
dass sich der Pfad, auf dem die Frauen gegangen waren, ganz in der Nähe befand, wenngleich er ihn nicht sehen konnte. Und hier war die laubbedeckte Stelle unter dem Baum, wohin das Tier gefallen war.
    Quinn fasste sich an seine Wunde über der Hüfte und kauerte sich auf den Boden. Mindestens zwei Paar Stiefel waren an dieser Stelle herumgetrampelt, seit er fortgegangen war, und es gab Anzeichen dafür, dass etwas Schweres den Hang hinuntergezogen worden war.
    Er ging bergab und achtete darauf, wohin er trat, um nicht über Steine oder Wurzeln zu stolpern. Plötzlich kam er aus dem Wald ins Freie und stand auf einer glatten Oberfläche aus verdichteter Erde. Der Pfad war breit genug für ein kleines Fahrzeug, vielleicht einen Geländewagen, wie ihn Farmer benutzten, um in die entlegensten Winkel ihres Landes zu gelangen.
    Quinn verzog das Gesicht. Aufgrund der Störung war das Schaf, das er getötet hatte, zu früh gefunden worden. Wer einen genaueren Blick auf den Kadaver warf, würde

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