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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Offenbar hat ihn niemand gefragt, wo er war.«
    »Warum hätte ihn auch jemand fragen sollen in Anbetracht der Umstände?«
    »Ganz genau.«
    Cooper blickte durch das Fenster seines Wagens auf die Hintertür von Parson’s Croft und versuchte, sich ein anderes Haus zu einem anderen Zeitpunkt vorzustellen.
    »Was hältst du davon?«, sagte er. »Ich weiß, dass es nur Spekulation ist, aber...«
    »Nur zu.«
    »Tja, es wäre für die Familie doch sicher schrecklich gewesen
herauszufinden, dass Mansell Quinn ein Verhältnis mit Carol Proctor hatte, hab ich Recht?«
    »Natürlich.«
    »Was ist, wenn sie es herausgefunden haben?«, sagte Cooper. »Oder besser gesagt, wenn es einer von ihnen herausgefunden hat.«
    »Rebecca? Glaubst du, sie hat es gewusst?«
    »Nein, nicht Rebecca. Ich dachte eher an Simon.«
    »Simon?«
    »Was ist, wenn er an jenem Tag die Schule geschwänzt hat und nach Hause gegangen ist, weil er dachte, dass niemand da wäre? Aber dann hat er Carol Proctor dort angetroffen.«
    »Du meinst, wenn er reingegangen ist und sie tot auf dem Boden liegend gefunden hat? Aber warum hat er dann nicht die Polizei verständigt?«
    »Nein«, sagte Cooper, »so hab ich es nicht gemeint.«
    Fry schwieg einen Moment lang. »Hast du die Nummer von Alistair Page?«
    »Lass mich mit ihm sprechen, Diane.«
    »In Ordnung. Aber halt mich auf dem Laufenden. Sobald du kannst, Ben.«
    Fry legte auf. Cooper verlor keine Zeit. Er hatte die Nummer, die er brauchte, bereits in seinem Mobiltelefon gespeichert.
    »Alistair«, sagte er. »Tut mir leid, dass ich Sie damit belästigen muss, aber ich weiß nicht, wen ich sonst fragen soll.«
    »Worum geht’s denn, Ben?«, fragte Page. »Machen Sie sich noch immer Sorgen wegen Radon? Oder haben Sie Angst, irgendwann in einer überfluteten Höhle festzusitzen?«
    »Weder noch. Ich möchte mich mit Ihnen über Simon Lowe unterhalten. Den Jungen, den Sie als Simon Quinn kannten.«
    Page schien kurz vom Telefon wegzugehen oder die Hand über die Sprechmuschel zu legen. Vielleicht war es aber auch nur eine Empfangsstörung von Coopers Mobiltelefon.

    »Simon?«, sagte Page, als er wieder zu hören war. »Sie möchten etwas über Simon wissen? Tja, was kann ich Ihnen schon über ihn erzählen? Wir haben als Teenager ab und zu zusammen herumgehangen.«
    »Er wirkt ziemlich ruhig und ernst. Und verschlossen.«
    »Verschlossen?«
    »Er versucht, die Tatsache zu verheimlichen, dass Mansell Quinn sein Vater ist«, sagte Cooper.
    »Ich glaube, das würde unter diesen Umständen jeder tun. Das ist etwas, das ich auch nicht an die große Glocke hängen würde – dass mein Vater ein Mörder ist.«
    »In manchen Kreisen würde einem das eine Menge Glaubwürdigkeit verschaffen, Alistair. Wenn man im Devonshire Estate in Edendale wohnen würde, hätte man gute Chancen, zum König gewählt zu werden.«
    »Aber nicht Simon. Das ist nicht die Art von Glaubwürdigkeit, an der er interessiert wäre«, sagte Page. »Als Teenager war er ziemlich unberechenbar und jähzornig. Man konnte nie wissen, was passieren würde, wenn man ihn provozierte. Ich nehme an, das hat er von seinem Vater geerbt.«
    »Möglicherweise.«
    »Ich erinnere mich, dass auch er ein Problem mit Alkohol hatte. Wenn er ein bisschen was getrunken hatte, konnte er jeden Augenblick in die Luft gehen. Und wir haben als Teenager eine ganze Menge getrunken. Wir hatten keine Schwierigkeiten, uns Alkohol zu beschaffen, als wir fünfzehn oder sechzehn Jahre alt waren.«
    »Und wie sah es mit Schuleschwänzen am Nachmittag aus?«
    »Ja, hin und wieder.«
    Cooper versuchte, sich Alistair Page in seinem kleinen Cottage vorzustellen. Er wusste nicht, ob Page in einer Beziehung lebte oder vielleicht sogar irgendwo Kinder hatte. Über sich selbst hatte er nie etwas erzählt, außer dass er als Junge in der Nähe der Quinns gewohnt hatte.

    »Haben Sie Simon in letzter Zeit oft gesehen, Alistair?«
    »Nein. Ich hab den Kontakt zu ihm nicht mehr besonders gepflegt, nachdem wir mit der Schule fertig waren, weil ich mich in seiner Gegenwart nie wirklich wohl gefühlt hab. Um ehrlich zu sein, fand ich ihn sogar ein bisschen unheimlich.«
    »Warum?«
    Page schwieg einen Moment lang. Cooper hörte Musik im Hintergrund. Es war ein Song von einer CD aus Alistairs Sammlung: »I still haven’t found what I’m looking for« von U2. Sehr passend.
    »Ben«, sagte Page, »ich glaube, wenn Sie mehr über Simon Quinn erfahren möchten, sollten Sie besser zu mir nach

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