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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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DNA-Analyse nachgewiesen
worden, dass Simon tatsächlich Mansells Sohn war, also musste sie irgendeinen anderen Grund dafür finden, warum Quinn plötzlich behauptet hatte, er sei nicht für den Mord an Carol Proctor verantwortlich. Ihre Theorie, die langsam Form angenommen hatte, war zerstört.
    Falls Mansell Quinn den Mord 1990 nicht begangen hatte, musste er irgendeine Ahnung gehabt haben, wer ihn begangen hatte. Er hatte bestimmt nicht Rebecca im Verdacht gehabt, die zur fraglichen Zeit mit einem Dutzend Kollegen als Zeugen bei der Arbeit gewesen war. Trotzdem war sie nach Quinns Entlassung aus dem Gefängnis sein zweites Opfer geworden.
    Und Simon? Hätte er ebenfalls ein Opfer werden sollen? War Quinn derjenige gewesen, der ihn am Dienstagabend vor dem Pub in Castleton angegriffen hatte?
    Zweifellos gab es einen weiteren Faktor, den Fry noch nicht genau erkennen konnte. Es war beinahe so, als fehlte in der Gleichung jemand – jemand, der die entscheidende Verbindung lieferte.
    »Detective Sergeant«, sagte Simon, den ihr Zögern ungeduldig machte, »wir wollten vermeiden, dass uns die Leute mit einem unangenehmen Zwischenfall in der Vergangenheit in Verbindung bringen. Der Name Quinn hat in dieser Gegend Konnotationen, und es gibt eine Menge Geschichten dazu. Die Leute erkennen ihn noch immer.«
    »Ich verstehe. Aber aus der Sicht Ihres Vaters muss es wie Verrat gewirkt haben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine die Tatsache, dass sein einziger Sohn ihn verleugnet hat.«
    Simon zog die Augenbrauen hoch. Dann überraschte er Fry, indem er lächelte, als habe sie etwas Lustiges gesagt. In diesem Moment erinnerte er sie an seine Großmutter, Enid Quinn. Doch sie vermutete, dass sie Simon noch weniger würde entlocken können.

    »Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen zu dem Tag stellen, an dem Carol Proctor ermordet wurde?«, erkundigte sie sich.
    »Welche?«
    »Ich weiß, dass das inzwischen viele Jahre her ist, aber ich bin sicher, Sie haben alles noch ganz deutlich in Erinnerung.«
    Simon war sehr still geworden, aber die beiden Frauen begannen, protestierende Laute von sich zu geben. Fry versuchte, sich darüber hinwegzusetzen.
    »Sie waren an jenem Tag in der Schule, nicht wahr, Sir? Könnten Sie mir sagen, wann Sie von der Schule nach Hause gegangen sind?«
    »Detective Sergeant, bitte...«, sagte Dawn Cottrill.
    »Sie waren damals auf dem Hope Valley College wie Ihre Schwester. Warum haben Sie an jenem Tag länger nach Hause gebraucht als sie?«
    Simon öffnete den Mund, brachte aber nur ein einziges Wort heraus.
    »Ich …«
    »Ich bin sicher, Sie erinnern sich«, sagte Fry. »Wir stellen bei vielen Leuten fest, dass sich solche trivialen Details nach traumatischen Erlebnissen ins Gedächtnis einprägen.«
    Doch Simon Lowes Mund hatte sich wie eine Falle geschlossen. Er biss die Zähne zusammen, und die Adern an seinen Schläfen pochten, während sich sein Hals und seine Wangen verfärbten. Von diesem Augenblick an war Fry überzeugt, dass er ein Mensch war, der sich nur mit Mühe unter Kontrolle hatte, ein Mensch, der zu Gewaltanwendung fähig war.
    »Ich beantworte keine Fragen dazu«, sagte er. »Das ist alles Vergangenheit. Aus und vorbei. Ich werde keine weiteren Fragen beantworten, und meine Schwester ebenso wenig.«
    Fry sah zu Andrea, die nachdrücklich nickte.
    »Wie Sie wünschen, Sir. Das ist Ihr gutes Recht.«
    Simon erhob sich. »Also, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Detective Sergeant, ich hab noch was vor und möchte nicht zu
spät kommen. Falls Sie irgendwelche Neuigkeiten haben, von denen Sie denken, dass sie mich interessieren könnten, kann meine Schwester Ihnen sagen, wo Sie mich finden.«
     
     
    »Der gehört nicht gerade zu den Burschen, die ich gern als Sohn hätte«, sagte Gavin Murfin auf dem Rückweg nach Edendale. »Nicht dass sich unsereins aussuchen könnte, wessen Vater man wird.«
    »Ich gebe dir Recht, dass Simon Lowe nicht gerade charmant ist«, erwiderte Fry. »Aber man muss der Fairness halber sagen, dass er vielleicht nicht immer so war.«
    »Wir brauchen jemanden, der uns das sagen kann, hab ich Recht?«
    »Wir haben bereits jemanden«, sagte Fry. »Oh, verdammt.« Sie tippte eine Nummer in ihr Mobiltelefon.
    »Was ist los?«
    »Ben Cooper hat nicht angerufen. Er wollte sich mit einem alten Schulfreund von Simon unterhalten, einem Typen namens Alistair Page. Aber ich hab keine Nachricht von ihm bekommen.« Sie wählte Coopers Nummer und fluchte. »Und jetzt hat er

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