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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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gab.
    Kurz bevor der Zug abbremste und in den Bahnhof von Hope einfuhr, überquerte er den River Derwent auf einer Brücke aus Stahlträgern. Cooper sah auf die Uhr. Die Fahrt von Hathersage nach Hope hatte nur sieben Minuten gedauert. Detective Inspector Hitchens hatte Recht gehabt: Es wäre lächerlich einfach für Mansell Quinn gewesen, vom Haus seiner Mutter in der Moorland Avenue dorthin zu gelangen.
    Um in Hope die Gleise zu überqueren, musste Cooper die Holztreppe zu einer stählernen Fußgängerbrücke erklimmen, auf der zwei Männer mit Fotoapparaten standen. Offenbar warteten sie auf durchfahrende Expresszüge, da sie an den Dieselloks, die soeben weitergefahren waren, keinerlei Interesse zeigten.
    Er fand bald einen Pfad, der in den Wald, durch ein Schwinggatter und dann den Hügel hinauf nach Aston führte. Mitten auf einem Feld stand eine gemauerte Scheune mit Wellblechdach, daneben ein alter Vieh-Unterstand voller Sprühtanks. Ein idealer Ort, um bei Bedarf unbemerkt herumzulungern.
    Als Cooper die Ortschaft erreichte, atmete er schwer. Der Fußmarsch war jedoch nicht besonders strapaziös gewesen und hatte vom Bahnhof aus nur knapp zwölf Minuten gedauert.
Und er war niemandem begegnet, außer den beiden Zugfotografen auf der Fußgängerbrücke und ein paar Schafen. In weiteren ein bis zwei Minuten würde er unmittelbar an Rebecca Lowes Zufahrt zu Parson’s Croft vorbeigehen.
    Eine Frau kam auf ihn zu, die mit ihrem Labrador spazieren ging. Sie musterte ihn, bevor sie »hallo« sagte. Cooper wusste, dass er nicht wie der durchschnittliche Wanderer aussah. Wenn es sich bei der Frau um eine Anwohnerin handelte, war sie vermutlich schon befragt worden und deshalb misstrauisch gegenüber Fremden.
    In der Zufahrt zu Parson’s Croft parkte ein Streifenwagen, und eine uniformierte Polizistin stand in der Nähe der Haustür, doch ansonsten war alles ruhig. Die Presse war wieder abgezogen und hatte sich auf die nächste Sensation gestürzt, nachdem die Spurensicherung und die Kriminalpolizei verschwunden waren.
    Rebecca Lowes Mörder hatte sich dem Haus nicht durch das Haupttor nähern müssen. Die Hecke, die das Grundstück umgab, war anderthalb Meter hoch, hatte jedoch einige Lücken. Sie bestand überwiegend aus jungen Ulmen, die absterben würden, bevor sie ausgewachsen waren, wenn die Käfer, die die Holländische Ulmenkrankheit übertrugen, unter ihre Rinde krochen. Cooper hätte sich an verschiedenen Stellen hindurchzwängen können. War der Chef der Spurensicherung von der Annahme ausgegangen, dass der Mörder auf dem offensichtlichen Weg gekommen war? Oder war an den Schwachpunkten in der Hecke nach Fasern gesucht worden, die jemand an den Zweigen hinterlassen hatte, als er sich Zugang verschaffte?
    Cooper hätte am liebsten den Garten erkundet, doch seine Anwesenheit wäre bemerkt worden. Außerdem musste er sowieso zum Bahnhof, wenn er den Zug zurück nach Hathersage erwischen wollte.
    Er erreichte den Bahnhof von Hope fünf Minuten vor Abfahrt
und wartete mit einer Gruppe von Wanderern auf dem Sheffield-Bahnsteig. Als eine Durchsage verkündete, dass es zu einer Verspätung kam, blickte Cooper sich um. Niemand schien überrascht zu sein.
    Mit einem Quietschen und einem Pfeifen donnerte ein Expresszug durch. Ein Schild an der Lokomotive verriet, dass es sich um den »City of Aberdeen« handelte. Die beiden Fotografen rannten von der einen Seite der Brücke auf die andere, um Aufnahmen von dem Zug zu machen. Nachdem er um die Kurve verschwunden war, packten sie ihre Kameras ein. Vielleicht wollten sie in einen der Pubs in Hope zum Mittagessen gehen.
    Cooper sah sich auf dem Bahnhof um. Anders als in Hathersage wurden die Bahnsteige hier nicht überwacht. Der Bahnhof befand sich ein gutes Stück außerhalb der Ortschaft, und der einzige Aussichtspunkt bot sich auf der Fußgänger überführung. Aus einem Impuls heraus rannte er die Holztreppe hinauf und erklärte den Fotografen sein Anliegen. Er hatte wenig Hoffnung, doch es konnte nicht schaden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, solange er hier war.
    »Wann sagten Sie?«, fragte einer der beiden.
    »Montag. Zwischen halb acht und neun am Abend.«
    Der Fotograf schüttelte den Kopf und zog den Reißverschluss seiner Tasche zu. Doch der andere Mann zögerte, obwohl er den Eindruck machte, dass er nicht verwickelt werden wollte oder das Mittagessen kaum erwarten konnte.
    »Ich war hier«, sagte er.
    »Tatsächlich?«
    »Ich wohne ganz in der Nähe

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