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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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einfach zusammen mit dem Geld im Büro ab und hole mir eine neue, wenn ich am nächsten Morgen einstemple.«
    »Danke.«
    Cooper beobachtete, wie er seine Routine erledigte, wartete, bis die Fahrgäste ein- und ausgestiegen waren, die Türen schloss und dem Lokomotivführer das Zeichen zur Weiterfahrt gab. In Bramford war eine ganze Schar von Fahrgästen eingestiegen, und der Schaffner war nicht damit fertig geworden, ihnen allen Fahrkarten auszustellen, bevor der Zug in Hathersage ankam.
    Falls der Zug an dem Abend, als Mansell Quinn mit ihm fuhr, voll gewesen war, hatte ihn der Schaffner bis Bramford oder sogar bis Hope vielleicht gar nicht abfertigen können. Es gab bestimmt Leute, die regelmäßig kurze Strecken fuhren, ohne sich jemals eine Fahrkarte zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Schaffner an eine Person erinnerte, die in einem vollen Abendzug zwei Stationen zurückgelegt hatte, war gering, es sei denn, dieser Fahrgast hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Und ein Mann, der einen Mord geplant hatte, würde wohl kaum etwas tun, mit dem er Aufmerksamkeit erregen könnte.

    Als Cooper in Hathersage wieder die Rampe zum Parkplatz hinunterging, trieb aus einem der Bungalows Knoblauchgeruch herbei. Am Bahnhofszaun hatte irgendjemand ein Blumenbouquet befestigt, als Nachruf auf eine Zugverbindung, die gestrichen worden war. Die Blumen selbst waren ebenfalls längst tot.
    »Wie lief es mit den Lycra-Ladys?«, fragte er Murfin, der im Auto auf ihn wartete.
    »Die sind ein bisschen selbstverliebt.«
    »Ist ihnen irgendwas aufgefallen?«
    »Fehlanzeige. Und was noch schlimmer ist, sie waren überhaupt nicht an mir interessiert. Wenigstens ist ein Kaffee rausgesprungen. Allerdings ohne Kuchen. Wie ist es bei dir gelaufen, Ben?«
    »Ich hab einen Hobby-Zugfotografen kennen gelernt.«
    »Tja, dann war der Nachmittag ja nicht völlig umsonst. Hast du ein Autogramm bekommen?«
    »Besser, ich hab einen Film bekommen.«
    »Du hoffst also, einen Beweis dafür zu bekommen, dass Quinn in Hope war? Das ist aber ziemlich weit hergeholt, oder?«
    Ja, natürlich war es das. Und es würde die große Frage noch immer nicht beantworten: Wohin ging Quinn, nachdem er Rebecca Lowes Haus in Aston verlassen hatte? Zurück zum Bahnhof? Falls ja, könnte er auf demselben Weg zum Haus seiner Mutter in Hathersage zurückgekehrt sein. Andererseits könnte er aber auch im Zug sitzen geblieben und bis nach Sheffield gefahren sein oder die Gleise überquert haben und eine Stunde später in Manchester angekommen sein.
    In beiden Fällen würde es schwierig werden, ihn aufzuspüren. Da in keiner der beiden Städte Freunde von Quinn bekannt waren, gab es keinen Ansatzpunkt. Detective Chief Inspector Kessen hätte veranlassen können, dass Quinns Steckbrief an alle Pensionen, Wohnheime und billigen Hotels weitergegeben
wurde, doch davon musste es Hunderte, wenn nicht sogar Tausende geben. Und was war mit den Zug- und Busbahnhöfen? Oder auch mit den Flughäfen? Wie viel Geld hatte Quinn überhaupt bei sich? Könnte seine Mutter ihm unter die Arme gegriffen und ihm ihre gesamten Ersparnisse gegeben haben, um ihm dabei zu helfen zu verschwinden? Hatte sie vielleicht genug für ein Flugticket zusammengekratzt? Fast zwei Tage waren seit dem Mord an Rebecca Lowe vergangen. Theoretisch konnte Mansell Quinn inzwischen überall auf der Welt sein.
    Cooper schüttelte den Kopf. Es gab nur einen Trost. Jedes dieser Szenarien würde Quinns Verhaftung zwar erschweren, doch zumindest hieße das, dass er sich für eine Weile nicht in Derbyshire aufhielt und deshalb keine Bedrohung für diejenigen darstellte, die er womöglich noch auf seiner Liste hatte. Doch tief in seinem Inneren spürte Cooper, dass Quinn noch in der Gegend war.
    Er warf einen Blick auf die amtliche topografische Karte, die er im Auto hatte, und ortete Aston und eine halbe Meile weiter unten, auf den Hängen des Win Hill, den Bahnhof, der sich weit außerhalb der Ortschaft Hope befand. Das lag daran, dass die Gleise nicht dem Hope Valley folgten, sondern eine leichte Kurve beschrieben, am Flusslauf des River Noe entlang und über eine Reihe kleiner Brücken verliefen, ehe sie auf die Rangiergleise des Zementwerks stießen. Die Züge mussten drei unbefestigte Straßen überqueren, die zu Farmen oder abgeschiedenen Anwesen führten. Auf der Karte sah er einige der Namen: Farfield Farm, Birchfield Park, Homestead.
    Und dort, nur ein kleines Stück nördlich des Bahnhofs von Hope, weniger

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