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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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beantworten. »Also, er ist ein Cockerspaniel, er heißt Geordie, und wir müssen zuerst schauen, wie er sich mit Tess und Sid verträgt, bevor wir sagen können, ob er bleiben darf.«
    Tess beschnupperte den Spaniel misstrauisch, während Geordie sie hellwach beäugte und vor Aufregung am ganzen Leib zitterte. Gemma beobachtete die beiden besorgt – sie fürchtete, die Hunde könnten nacheinander schnappen -, doch nachdem Tess ihre gründliche Überprüfung abgeschlossen hatte, hieß sie Geordie mit einem fröhlichen Bellen willkommen, während dieser wie wild mit seinem Stummelschwanz
wedelte und die Hündin seinerseits beschnupperte. Gemma seufzte erleichtert auf.
    »Bliebe noch Sid«, sagte sie. »Weiß der Teufel, wo das Untier wieder steckt.« Der Kater war am Abend zuvor endlich aus seiner Gefangenschaft im unteren Klo befreit worden und hatte sich sofort unter den Möbeln verkrochen, doch am Morgen war seine Futterschüssel leer gewesen. »Jetzt wird er noch mehr aus dem Häuschen sein.«
    »Er ist als kleines Kätzchen von einer Müllhalde gerettet worden, da wird er doch sicher mit einem zusätzlichen Hund im Haus zurechtkommen«, beruhigte Kincaid sie.
    »Hätten Sie was dagegen, wenn ich mal kurz raus zum Auto gehe?«, fragte Wesley. »Ich hab da noch ein paar Sachen vergessen.«
    Er ging hinaus und kam kurz darauf mit einer Papiertüte wieder, aus der er mehrere Schachteln mit winzigen weißen Lämpchen hervorzog. »Ich wusste nicht, ob Sie welche haben, und da hab ich mir gedacht, es wäre doch zu schade, wenn Sie ohne auskommen müssten -«
    »Oh, Wesley, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe heute Morgen im Supermarkt einen Ständer für den Baum gekauft, aber die Beleuchtung hatte ich völlig vergessen.« Sie brachte den Ständer aus der Vorratskammer her, und Marc setzte den schweren Baum scheinbar mühelos mit einer einzigen schwungvollen Bewegung hinein.
    »Können wir die Lichter gleich dranmachen?«, fragte Kit mit jener stillen Intensität, die, wie Gemma inzwischen wusste, bedeutete, dass er entweder sehr aufgeregt oder sehr glücklich war.
    »Da ist noch eine Kleinigkeit«, sagte Wesley. Er zog etwas, das wie ein Pappkarton für ein Oberhemd aussah, aus der Tüte und nahm den Deckel ab. In einem Dutzend kleiner Nester aus weißem Seidenpapier lagen leuchtend bunte Vögel – so schien es jedenfalls auf den ersten Blick. Doch als
Gemma genauer hinsah, erkannte sie, dass es Engel waren – die feinen Züge ihrer Gesichter auf Stoff aufgemalt, die Kleider und Flügel aus bunten Resten von Seide, Brokat und Organdy kunstvoll zusammengenäht.
    »Aber -«
    »Ein Geschenk von meiner Mutter zum Einzug. Sie macht sie selbst, und als ich ihr beschrieben habe – na ja, jedenfalls meinte sie, ein neuer Haushalt braucht auch seine eigenen Engel.« Er steckte die Hände in die Hosentaschen, und Gemma fragte sich, ob er wohl unter seiner dunklen Haut errötete. Es war das erste Mal, dass sie ihn so verlegen erlebt hatte.
    »Sie sind zu freundlich, Wesley. Die sind ja wunderschön. Richten Sie Ihrer Mutter meinen herzlichen Dank aus. Wo hat sie nur so phantastisch nähen gelernt?«
    »Meine Oma war eine super Näherin -«
    »Warum sind deine Haare so komisch?«, mischte Toby sich ein und zeigte auf Wesleys Kopf. »Darf ich die anfassen?«
    »Toby!«
    »Ach was, das ist schon in Ordnung«, meinte Wesley lachend. Er kniete sich hin. »Steck ruhig deine Finger rein. Das nennt man Dreadlocks. Weiße können so was auch haben, aber sie müssen sich mehr anstrengen dafür.«
    Es klingelte erneut an der Tür. Diesmal war es Hazel. Sie hatte Holly mitgebracht und war schwer mit Taschen beladen. Gemma tat, was jede gute englische Gastgeberin in einer solchen Situation getan hätte. Sie kochte Tee.
     
    Bryony packte die spärlichen Reste der mitgebrachten Medikamente und Materialien in den Koffer. Der letzte Klient war soeben gegangen, und Marc, der den Cockerspaniel bei Gemma James abgeliefert hatte, war noch nicht zurück. Als sie fertig war, lehnte sie sich zufrieden zurück und dachte an all die Tiere, die sie behandelt hatte – etwa ein Dutzend Hunde und zwei Katzen -, und an ihre Besitzer. Entzündete Pfoten,
Hautkrankheiten, kleinere Infektionen, Flöhe – es war nichts dabei gewesen, womit sie es an einem normalen Tag in der Praxis nicht auch zu tun gehabt hätte. Doch die Dankbarkeit der Besitzer hatte in keinem Verhältnis zu den Wehwehchen ihrer Lieblinge gestanden, und Bryony konnte sich

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