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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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stimmt.«
    Wütend funkelten sie einander über den vergessenen Kaffee hinweg an – eine Pattsituation.
    Alex brach das Schweigen. »Na gut. Vielleicht hätte ich es nicht geglaubt. Aber wenn nun … Wenn Dawn es herausgefunden hat und gedroht hat, ihn zu verlassen? Oder ihn auffliegen zu lassen?«
    »Und er hat sie dann umgebracht? Also, erstens glaube ich einfach nicht, dass sie fünf Jahre mit dem Typen verheiratet war, ohne zu merken, was er so treibt – falls es da überhaupt was zu merken gab. Und zweitens kaufe ich dir nicht ab, dass
das ein Mordmotiv sein soll. Ich glaube, du willst einfach nur die Augen vor der Tatsache verschließen, dass er sie getötet hat, weil er dahintergekommen ist, dass du -«
    Sie hätte die Worte am liebsten verschluckt, aber es war zu spät.
     
    Und danach war sie gegangen und hatte sich den ganzen Nachhauseweg über selbst verflucht. Was hatte sie da nur angerichtet – und alles nur wegen ihrer verfluchten Unbeherrschtheit.
    Voller Abscheu schob sie den Laptop beiseite und zog die Kiste mit den Artikeln heran, die sie aus ihrem Stand mit nach Hause genommen hatte, um sie durchzusehen. Sie musste vor dem nächsten Samstag ihren Warenbestand erneuern; die Stammkunden waren es allmählich satt, Woche um Woche dasselbe Sortiment zu sehen.
    Löffel, Fingerhüte, Vergrößerungsgläser, Zigarettenetuis, Behälter für Spielkarten und Nadeln, Schnupftabakdosen, Zuckerzangen, Teelöffel, Brieföffner -
    Augenblick mal. Sie wusste genau, dass sie einen wunderschönen viktorianischen Brieföffner mit Gravur in die Kiste gelegt hatte, einen mit einer rasiermesserscharfen Klinge. Sie ging den Inhalt der Kiste noch einmal durch, nahm jeden einzelnen Artikel heraus und legte alles auf den Tisch. Kein Brieföffner. Verlor sie allmählich den Verstand? Nein, sie erinnerte sich deutlich daran, den Brieföffner hineingelegt zu haben, denn sie musste wegen der Klinge immer besonders aufpassen.
    Da fiel ihr ein, dass sie kurz vor Feierabend Alex gebeten hatte, auf ihren Stand aufzupassen, weil sie zur Toilette gemusst hatte. Ihr Entsetzen wuchs. Er würde doch nicht …
    Sorgfältig legte sie einen Artikel nach dem andern in die Kiste zurück; sie weigerte sich schlicht, das Undenkbare zu denken. Doch das Bild von Alex’ Gesicht, als sie zum Stand
zurückgekommen war, konnte sie nicht verdrängen. Zu dem Zeitpunkt hatte sie es auf die Verstimmung zwischen ihnen zurückgeführt, darauf und auf ihre allzu blühende Phantasie, doch – da war sie sich ganz sicher – er hatte ganz so ausgesehen, als ob er etwas zu verbergen hätte.

11
    Um die Mitte der Dekade gingen in der Gegend um Lad broke Grove rapide Veränderungen vor sich. Die Affäre um Christine Keeler und Stephen Ward dämpfte den En thusiasmus der wilden Jungs des Viertels, die sich in der Rolle von Bohemiens gefallen hatten.
    Charlie Phillips und Mike Phillips, aus:
Notting Hill in den Sechzigern
     
     
    »Wir haben uns unmöglich benommen«, sagte Gemma, als sie vor Stellas Wohnung in ihren Wagen einstiegen.
    »Ich habe mein Bestes getan, um es wieder gutzumachen.« Kincaid hatte sich bei ihrer Gastgeberin entschuldigt und ihr einen raschen Kuss auf die Wange gegeben. Stella hatte überrascht ausgesehen, und dann hatte sie gelächelt – ein echtes Lächeln, nicht die eisige, aufgesetzte Variante, die sie ihnen während der letzten Stunde präsentiert hatte.
    »Du bist halt ein Charmeur«, gab Gemma nun zu. »Der arme Doug hätte sonst was gegeben, um uns dazubehalten. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sie ihm in diesem Moment die Hölle heiß macht.«
    »Doug ist schon in Ordnung.« Obwohl er es als Feststellung formuliert hatte, spürte Gemma, dass ihm an ihrer Zustimmung gelegen war.
    »Ja.«
    »Der Beste von dem ganzen Haufen, seit du nicht mehr da bist. Das macht es etwas erträglicher.« Er warf ihr einen kurzen
Blick zu. »Ich sollte so was eigentlich nicht sagen. Aber irgendwie werde ich es bedauern, wenn dieser Fall abgeschlossen ist. Es hat gut getan, wieder zusammen zu sein.«
    Sie strich ihm mit den Fingern über die Wange. »Keine Bange. Ich bin sicher, dass du mich früh genug satt haben wirst.«
     
    Zunächst hatte sie sich noch Sorgen gemacht, weil Tobys Schlafzimmer so weit weg war – ein ganzes Stockwerk unter ihr, wo sie es doch gewohnt war, seinen Atem aus dem Zimmer nebenan zu hören. Aber sie sagte sich, dass er unter Kits Aufsicht sicher und wohlbehalten war, und Kincaids Gegenwart ließ sie bald an

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