Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
erkennen.
    Die Bluse der Frau war aufgeschnitten und zurückgestreift worden, und Kincaid glaubte unterhalb der Blutspritzer, die aus der Halswunde stammten, eine weitere Verletzung in der Brust ausmachen zu können. Bei der schlechten Beleuchtung konnte er sich allerdings keineswegs sicher sein. »Keinerlei Zögern. Der Kerl hat genau gewusst, was er wollte.«
    »Du gehst davon aus, dass es ein Mann war?«
    »Sieht nicht wie die Tat einer Frau aus, oder? Das passt weder in physischer noch in emotionaler Hinsicht. Warten wir ab, was die Gerichtsmedizin sagt.«
    »Wer redet da von mir?«, rief eine Stimme von der anderen Seite der Einfahrt.
    »Kate!«, sagte Kincaid herzlich, als eine weitere weiß gekleidete Gestalt auf sie zutrat. Sie hatten schon bei verschiedenen früheren Fällen mit Dr. Kate Ling zusammengearbeitet, und er hatte eine hohe Meinung von ihren Fähigkeiten – ganz zu schweigen von ihrem Aussehen.
    »Hallo, Superintendent. Schön, Sie zu sehen. Scheint, als würden sie es hier bald mit einem ziemlichen Medienzirkus zu tun bekommen.«
    »Eigentlich ist es gar nicht mein Fall«, klärte er sie auf, während er sich insgeheim verfluchte, weil er Gemma in eine so
unangenehme Situation gebracht hatte. »Inspector James leitet die Ermittlungen. Ich bin hier bloß ein Zuschauer.«
    »Oh, jetzt muss man also Inspector sagen«, meinte Dr. Ling lächelnd. »Herzlichen Glückwunsch, Gemma. Schauen wir mal, was wir hier haben.«
    Kincaid und Gemma traten zur Seite, als sie neben der Leiche niederkniete.
    »Das Blut hat sich unter ihrem Körper angesammelt, das heißt, sie ist nicht von der Stelle bewegt worden«, sagte die Gerichtsmedizinerin mehr zu sich selbst als zu ihnen. »Keine offensichtlichen Anzeichen für ein Sexualverbrechen. Die Wunde im Hals ist glatt und ohne Zögern beigebracht worden. Keine offensichtlichen Abwehrverletzungen.« Sie blickte zu Gemma auf. »Keine Waffe?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Nun, ich werde Ihnen Genaueres über die Art der verwendeten Waffe sagen können, wenn ich die Leiche auf dem Seziertisch habe; jedenfalls ist die Wunde sehr sauber und tief.« Sie tastete mit ihren behandschuhten Fingern die Brust ab. »Hier scheint noch eine kleine Stichwunde zu sein.«
    »Was können Sie über den Todeszeitpunkt sagen?«
    »Nicht sehr lange her, würde ich sagen. Sie fühlt sich noch warm an.«
    »Verdammt«, flüsterte Gemma. »Ich bin vor kaum mehr als einer Stunde direkt an diesem Haus vorbeigegangen. Ist es denkbar …«
    »Hast du irgendetwas gesehen?«, fragte Kincaid.
    Gemma schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich habe ja auch nicht genau hingeschaut, und jetzt frage ich mich, was ich wohl übersehen haben könnte.« Sie wandte sich an Kate Ling. »Wann können Sie die Obduktion machen?«
    »Gleich morgen früh«, antwortete Ling seufzend. »Meinen Termin bei der Maniküre werde ich wohl verschieben müssen.« Sie stand auf, als Stimmen im Hintergrund die Ankunft
der Beamten ankündigten, die die Leiche und den Tatort fotografieren und alles, was als Beweismittel dienen konnte, einsammeln würden. »Also gut, dann will ich mal Platz machen und die Jungs nicht bei der Arbeit stören. Wenn sie so weit sind, dass sie die Leiche abtransportieren können, sagen Sie ihnen bitte, sie sollen sie in der Leichenhalle des St. Charles Hospital abliefern. Das ist ganz in der Nähe und auch günstig für mich.« Ling winkte Kincaid zum Abschied lässig zu und verschwand, wie sie gekommen war.
    »Und ich will dir auch nicht auf den Füßen rumstehen«, sagte Kincaid, der Gemmas zögernden Blick in seine Richtung bemerkt hatte.
    »Kannst du nach Toby sehen und Hazel sagen, was passiert ist? Ich habe keine Ahnung, wann ich nach Hause komme.«
    »Ich werde gleich selbst bei Toby bleiben. Mach dir keine Sorgen.« Er berührte sie leicht am Arm, dann ging er zur Straße zurück. Aber anstatt in seinen Wagen zu steigen, blieb er stehen und sah aus der Ferne zu, wie Gemma ihrem Team Anweisungen gab. Als sie die Stufen hochging und im Haus verschwand, hätte er alles darum gegeben, an ihrer Seite zu sein.
     
    »Verdammt!«, tobte Doug Cullen, während er die Wohnungstür hinter sich zuknallte und die Aktenmappe in die Ecke feuerte. Er hatte im Bus Akten gelesen, wie fast jeden Abend auf dem Heimweg von Scotland Yard, und war dabei auf eine rasch hingekritzelte Notiz von Kincaid gestoßen, in der dieser seine Schlussfolgerungen nach der Vernehmung eines mutmaßlichen Mittäters

Weitere Kostenlose Bücher