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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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zu Hause ankamen und das Haus verlassen vorfanden?«
    »Ja, zumal ich wusste, dass sie den Wagen genommen hatte, und der stand in der Einfahrt. Sie war mit einer Freundin im Fortnum’s verabredet, und sie fuhr nicht gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich dachte …« Zum ersten Mal geriet er ins Stocken, und Gemma bemerkte, dass seine Hände zitterten, trotz seiner scheinbaren Gefasstheit. »Ich dachte, sie hätte sich vielleicht hingelegt, weil ihr nicht gut war, und sei dabei eingeschlafen. Aber als ich im Schlafzimmer nachsah, konnte ich kein Anzeichen dafür entdecken, dass sie dort gewesen war.«

    »Wie heißt diese Freundin Ihrer Frau?«
    »Natalie. Ihren Nachnamen habe ich leider vergessen. Sie war eine alte Schulfreundin von Dawn. Ich habe sie nie kennen gelernt.«
    Gemma fand das etwas merkwürdig, ging aber nicht weiter darauf ein. »Und was haben Sie dann gemacht?«, fragte sie.
    »Ich rief nach ihr und sah in den anderen Zimmern nach. Anschließend – ich weiß nicht genau, warum – ging ich noch einmal hinaus in die Einfahrt. Ich dachte wohl, sie hätte vielleicht eine Nachbarin getroffen oder … ich weiß es nicht.« Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, auf der ein kleiner roter Fleck zurückblieb. »In der Einfahrt sah ich etwas Weißes liegen, neben der Motorhaube des Wagens. Als ich näher kam, sah ich, dass es eine Plastiktüte war, von Harrod’s. Und dann …«
    Diesmal wartete Gemma schweigend ab, bis er fortfuhr.
    »Ich dachte, sie sei gefallen … sei vielleicht ohnmächtig geworden. In letzter Zeit hatte sie sich nicht sonderlich gut gefühlt. Ich versuchte sie aufzuheben …«
    »Und dann haben Sie einen Krankenwagen gerufen?«
    »Ich hatte das Handy dabei. Ich konnte sie doch nicht da liegen lassen.«
    »Gab es irgendetwas, was Ihre Frau bedrückte, Mr. Arrowood?«
    »Mein Gott! Sie denken doch nicht etwa an Selbstmord?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine nur, ob in letzter Zeit vielleicht irgendjemand an sie herangetreten ist, oder ob sie mit irgendwem Streit hatte. Irgendetwas Ungewöhnliches.«
    »Nein. Ich weiß von nichts. Ich bin sicher, dass sie mir so etwas gesagt hätte.« Er trommelte mit seinen langen Fingern auf die Tischplatte, und Gemma sah, dass unter seinen Fingernägeln Blut war. »Ist das jetzt alles? Ich muss noch telefonieren. Ihre Familie … ich muss ihre Familie informieren …«
    Ein Geräusch in der Diele kündigte Talbots Rückkehr an.
Sie trat ein, nickte Gemma bestätigend zu und wartete dann schweigend auf Anweisungen.
    »Mr. Arrowood, Constable Talbot wird bei Ihnen bleiben, während wir das Haus durchsuchen -«
    »Mein Haus durchsuchen?« Arrowoods Miene drückte entrüstete Ungläubigkeit aus. »Das ist doch nicht Ihr Ernst?«
    »Leider doch. Das ist das Erste, was wir bei einer Ermittlung in einem Mordfall tun. Wir werden auch Ihre Kleider benötigen, fürs Labor. Ich schicke Ihnen einen Mann von der Spurensicherung mit frischen Kleidern herunter.«
    »Das ist ja unerhört! Das können Sie nicht machen. Ich werde mich im Innenministerium über Sie beschweren -«
    »Sie können gerne anrufen, wen immer Sie wollen, Mr. Arrowood, aber der Durchsuchungsbefehl ist bereits ausgestellt. Es tut mir Leid. Ich weiß, es ist nicht einfach für Sie, aber das ist nun einmal das normale Verfahren, und unter den gegebenen Umständen haben wir keine andere Wahl. Also, hatte Ihre Frau vielleicht einen Terminkalender? Oder ein Adressbuch, in dem ich den Namen der Freundin finden könnte, mit der sie sich zum Tee verabredet hatte?«
    Sie dachte, er würde sich vielleicht weigern, auf ihre Fragen einzugehen, doch nachdem sie ihn eine Weile unverwandt angeschaut hatte, schien sein Widerstand dahinzuschmelzen. Er ließ die Schultern hängen. »Im Wohnzimmer. Auf dem kleinen Schreibtisch am Fenster.«
    »Danke. Gibt es jemanden, den Sie anrufen könnten, damit er oder sie herkommt und Ihnen Gesellschaft leistet?«
    »Nein«, sagte er langsam; der Gedanke schien ihn zu überraschen. »Es gibt niemanden.«
     
    Gemma hatte keine Mühe, das Adressbuch und den Kalender zu finden. Die kleinen Bücher lagen an der Stelle, die Arrowood ihr beschrieben hatte, beide mit geblümtem Stoff bezogen und nach Parfum duftend. Ein Blick genügte, um zu sehen,
dass Dawn Arrowood für diesen Tag nur einen Termin eingetragen hatte, und zwar um zehn Uhr morgens: Tommy zum Tierarzt. Ob Tommy die graue Katze war, der sie in der Diele begegnet war?
    Gemma blätterte das Adressbuch mit

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