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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sehen, wo Bilder und Poster gehangen hatten.
    »Und jetzt kommt das Glanzstück.« Er nahm sie bei der Hand und führte sie die Treppe hoch in den zweiten Stock.
    Gemma blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. Das komplette Obergeschoss war in eine offene, luftige Suite umgewandelt worden, von der man auch auf den Balkon gelangte, den sie von der Straße aus gesehen hatte.
    »Und das ist noch nicht alles.« Kincaid öffnete eine andere Glastür. Gemma trat hinaus in einen kleinen Dachgarten. »Hinter dem Hausgarten ist noch ein Gemeinschaftsgarten. Da kannst du einfach so reinspazieren.«
    Gemma stieß einen entzückten Seufzer aus. »Oh, die Jungs wären total begeistert. Aber das ist doch nicht möglich … oder?«
    »Es wäre sehr wohl möglich – wenigstens für die nächsten fünf Jahre. Dieses Haus gehört der Schwester des Chefs -«

    »Chief Superintendent Childs?« Denis Childs war Kincaids direkter Vorgesetzter bei Scotland Yard und auch Gemmas ehemaliger Chef.
    »Ihr Mann hat gerade einen Fünfjahresvertrag bei irgendeiner Hightechfirma in Singapur unterschrieben. Sie wollen das Haus nicht verkaufen, aber sie wollen, dass es in guten Händen ist – und wer wäre dafür besser geeignet als zwei Polizeibeamte mit Referenzen vom Chief Super persönlich?«
    »Aber wir könnten es uns trotzdem nicht leisten -«
    »Die Miete ist durchaus erträglich.«
    »Und was ist mit deiner Wohnung?«
    »Ich denke, dass ich sie für wesentlich mehr als die monatlichen Ratenzahlungen vermieten kann.«
    »Und was ist mit Toby? Ohne Hazel als Babysitterin -«
    »Ein paar Häuser weiter vom Revier ist ein Kindergarten. Und eine gute Gesamtschule für Kit ist auch in der Nähe. So, noch irgendwelche weiteren Einwände?« Er fasste sie an den Schultern und sah ihr in die Augen.
    »Nein … es ist bloß … es klingt einfach zu schön, um wahr zu sein.«
    »Du kannst die Zukunft nicht ewig vor dir herschieben, Schatz. Und wir werden dich nicht enttäuschen. Das verspreche ich dir.«
    Vielleicht hatte er ja Recht … Nein! Sie wusste, dass er Recht hatte. Als Tobys Vater sie mit dem neugeborenen Kind im Stich gelassen hatte, da hatte sie sich geschworen, dass sie sich nie wieder von irgendjemandem abhängig machen würde. Aber Kincaid hatte sie noch nie in irgendeiner Weise enttäuscht – warum also sollte sie ihm nicht auch in diesem Fall vertrauen? Gemma ließ sich entspannt in seine Arme sinken.
    »Blaues und gelbes Geschirr in der Küche«, murmelte sie, das Gesicht an seine Brust geschmiegt. »Und ein bisschen frische Farbe in den Schlafzimmern, was meinst du?«

    Er vergrub seine Nase in ihren Haaren und fragte leise: »Heißt das ›Ja‹?«
    Gemma hatte das Gefühl, schwankend am Rande eines Abgrundes zu stehen. Wenn sie sich darauf einließe, würde sie die Sicherheit ihres alten Lebens mit einem Schlag aufgeben. Es würde keinen Weg zurück geben. Aber sie konnte es sich nicht mehr leisten, die Entscheidung aufzuschieben, bis sie sich auch den letzten Zweifel ausgetrieben hatte. Mit dieser Erkenntnis kam eine gänzlich unerwartete Welle der Erleichterung, und dazu das unverwechselbare Prickeln der freudigen Erwartung.
    »Ja«, antwortete sie. »Ich denke, es heißt ›Ja‹.«
     
    Feuchte Luft umgab die Straßenlaternen entlang der Park Lane mit kreisrunden Lichtkränzen, während der Dezembertag allmählich in einen trüben Abend überging. Die Atmosphäre war irgendwie bedrückend, und die vereinzelten Lichter der Weihnachtsdekorationen kämpften vergeblich gegen die allgemeine Düsternis an.
    Verdammter Freitagsverkehr , dachte Dawn Arrowood. In einem plötzlichen Anflug von Platzangst öffnete sie das Fenster ihres Mercedes und reihte sich vorsichtig in die lange Autoschlange an der Ecke zum Hyde Park ein. Sie hatte gewusst, dass es keine gute Idee war, mit dem Auto ins West End zu fahren, aber die Vorstellung der überfüllten U-Bahn hatte sie abgeschreckt, mit dem unvermeidlichen Geschiebe und Gedränge und der allzu intimen Begegnung mit den ungewaschenen Körpern fremder Menschen.
    Nicht an diesem Tag, nicht ausgerechnet an diesem Tag.
    Sie hatte sich so gut es ging gewappnet: ein Einkaufsbummel bei Harrod’s vor dem Arzttermin, Tee mit Natalie bei Fortnum & Mason hinterher. Hatte sie geglaubt, diese Zerstreuungen würden die Wirkung der Nachricht, die sie so fürchtete, irgendwie abmildern und alles leichter machen?

    Und der Trost, den ihre alte Freundin Natalie ihr so bereitwillig gewährt hatte, machte

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