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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gegenüber auf einen Stuhl. Nervös rutschte sie hin und her, während sie versuchte, einen Platz für ihre langen Beine und ihre gestiefelten Füße zu finden. »Hör mal, Gav, da gibt’s was, worüber ich gerne mit dir reden würde.«
    Ihr Chef, ein kräftiger Mann mit rundem Schädel, dessen breite Schultern den Stoff seines weißen Laborkittels spannten, sah von der Karteikarte auf, die er gerade ausfüllte. »Das klingt ja bedenklich. Du willst mich doch nicht etwa verlassen, um dich beruflich zu verbessern?«
    »Nein, ganz und gar nicht.« Gavin Farley hatte Bryony vor zwei Jahren als Assistentin in seiner kleinen Praxis eingestellt, als sie gerade ihr Studium der Veterinärmedizin abgeschlossen hatte, und sie schätzte sich immer noch glücklich, die Stelle zu haben. Zögernd fuhr sie fort. »Es ist nur – also, du weißt doch, wie viele Obdachlose Hunde haben?«
    »Ist das vielleicht ein Quiz?«, fragte er skeptisch. »Oder willst du mich um eine Spende für den Tierschutzverein anhauen?«
    »Nein … nicht direkt. Aber ich habe viel darüber nachgedacht, dass diese Leute es sich nicht leisten können, ihre Tiere medizinisch versorgen zu lassen. Ich würde gerne -«
    Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit.
    »Bryony, das ist ja ausgesprochen bewundernswert von dir, aber wenn diese Leute Geld für Kippen und Bier übrig haben, dann können sie es sich doch wohl auch leisten, ihre Hunde zum Tierarzt zu bringen.«
    »Das ist nicht fair, Gavin! Diese Menschen schlafen auf der
Straße, weil die Nachtasyle keine Hunde aufnehmen. Sie tun, was sie können. Und du weißt doch, wie sehr wir unsere Preise erhöhen mussten.«
    »Aber was kannst du denn überhaupt tun?«
    »Ich würde gerne jede Woche eine kostenlose Sprechstunde abhalten, am Sonntagnachmittag beispielsweise, und dabei leichte Erkrankungen und Verletzungen behandeln.«
    »Hat das irgendetwas mit deinem Freund Marc Mitchell zu tun?«
    »Ich habe mit ihm noch nicht darüber gesprochen«, antwortete Bryony abwehrend.
    »Und wo genau wolltest du diese Sprechstunde abhalten?«
    Sie errötete. »Na ja, ich hatte gedacht, Marc würde mir vielleicht seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen …« Marc Mitchell führte am unteren Ende der Portobello Road eine Suppenküche für Obdachlose – »im Freien übernachtende Mitbürger«, wie die Regierung sie gerne nannte, als ob sie sich freiwillig zu einem permanenten Campingurlaub entschlossen hätten. Gewiss, ein paar Häuser weiter gab es da noch die Heilsarmee, aber in einer Branche, die sich der Hilfe für Bedürftige widmete, existierte so etwas wie Konkurrenzdenken nicht. Es gab sowieso nie genug für alle. Marc versorgte sie mittags und abends mit warmen Mahlzeiten, außerdem mit allem, was er an grundlegendem medizinischem Bedarf und persönlichen Gegenständen auftreiben konnte. Aber das Wichtigste war vielleicht seine Bereitschaft, ihnen zuzuhören. Er strahlte eine Ernsthaftigkeit aus, die sie ermutigte, sich ihm zu öffnen, und manchmal war das allein schon Anstoß genug, um sie auf den Weg der Besserung zu bringen.
    »Und wie hattest du dir vorgestellt, die Geräte und Medikamente zu finanzieren?«, fragte Gavin.
    »Zunächst mal aus meiner eigenen Tasche. Und dann könnte ich vielleicht die hiesigen Ladeninhaber um Spenden bitten.«

    »Na, das eine oder andere Pfund könntest du so vielleicht eintreiben«, gab er widerwillig zu. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die Kundschaft anzieht, wenn vor dem Schaufenster räudige Hunde rumlungern. Aber mal angenommen, die Sache kommt in Gang. Was tust du denn, wenn du einmal persönliche Beziehungen zu diesen Leuten aufgebaut hast und sie dann nach und nach mit ihren schwer verletzten Hunden oder gar mit krebskranken Tieren hier aufkreuzen?«
    »Ich … daran hatte ich nicht gedacht …«
    Gavin schüttelte den Kopf. »Wir können hier keine Katastrophenhilfe bieten, Bryony. Wir kommen sowieso schon kaum über die Runden, mit der Mieterhöhung und deinem Gehalt und all dem. Es gibt einfach keinen Spielraum für selbstlose Gesten.«
    »Damit werde ich schon fertig, wenn es erst mal so weit ist«, antwortete sie entschlossen. »Das mindeste, was ich ihnen im schlimmsten Fall anbieten kann, ist, die Tiere einzuschläfern.«
    »Und das willst du aus deiner eigenen Tasche bestreiten? Du schadest dir nur selbst mit deiner Großzügigkeit«, sagte Gavin mit einem resignierten Seufzer, während er die letzte Eintragung machte und aufstand. »Den Verdacht

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