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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sein.«
    »Und Sie waren die ganze Zeit dort?«
    »Natürlich war ich da, verdammt! Hören Sie, Sie können nicht -«
    »Wir werden Namen und Adresse Ihres Freundes benötigen. Und natürlich werden wir uns Ihre Aussage von Ihrem Bruder bestätigen lassen.«
    Richard sah zuerst Gemma und dann Kincaid an. Seine Stirn war feucht von Schweiß; er schniefte erneut und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. »Ich denke nicht,
dass Sie so mit mir reden können, ohne dass mein Anwalt dabei ist«, sagte er, doch er klang nicht sonderlich überzeugt.
    »Sie haben natürlich das Recht, jederzeit einen Anwalt hinzuzuziehen, Mr. Arrowood. Aber dies hier ist nur eine freundliche Unterhaltung, ein routinemäßiges Informationsgespräch, und Sie wollen doch sicher nicht, dass es so aussieht, als hätten Sie etwas zu verbergen. Das nur als kleiner Tipp.«
    »Ich -« Ein Ausdruck der Erleichterung breitete sich über Arrowoods Gesicht aus, und als Kincaid seinem Blick folgte, sah er, dass der Bruder soeben eingetreten war – ein paar Minuten früher als vereinbart. Auch hier war die Ähnlichkeit mit dem Vater unverkennbar, doch Sean Arrowood war ein wenig untersetzter, ein eher dunkler Typ, und er kam lächelnd und mit ausgestreckter Hand auf den Tisch zu.
    »Ich bin Sean Arrowood. Ich weiß, ich bin früh dran; mein Meeting war vorzeitig beendet – ist das ein Problem?« Der rasche Blick, den er seinem Bruder zuwarf, drückte Besorgnis aus.
    »Überhaupt nicht«, versicherte ihm Kincaid. »Mit Ihrem Bruder sind wir soweit fertig.« Er nickte Richard zu, um ihm zu bedeuten, dass er entlassen sei, und der ältere Arrowood-Bruder machte sich erleichtert davon. »Vielleicht können Sie uns einige Angaben bestätigen«, fuhr Kincaid an Sean Arrowood gewandt fort. »Wie ich höre, standen Sie sich nicht sonderlich gut mit Ihrer Stiefmutter?«
    Sean schaute gequält drein. »Das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Sie müssen verstehen – es war nicht so, dass wir Dawn nicht leiden konnten, und es hat uns auch tief getroffen, als wir hörten, was ihr zugestoßen ist; aber ihre Heirat mit unserem Dad hat unsere Mutter in eine besonders … schwierige Lage gebracht. Sie macht sich Sorgen um unsere Zukunft, obwohl wir ihr schon oft gesagt haben, dass das nicht nötig ist. Und Mutter hätte es als … illoyal empfunden, wenn wir Dawn in irgendeiner Weise freundlich begegnet wären.«

    »Sie schien mir allerdings in dieser Beziehung ziemlich fixiert zu sein«, sagte Gemma, und sie und Sean Arrowood sahen sich mit einem verschwörerischen Lächeln an. »Wann haben Sie Dawn Arrowood das letzte Mal gesehen?«
    »Hm, ich habe sie vor nicht allzu langer Zeit noch gesehen – ein paar Wochen ist das jetzt her. Sie hat mich angerufen und gefragt, ob wir uns auf einen Kaffee treffen könnten.«
    »Kam das öfter vor?«
    »Nein«, gab Sean zu. »Ich war ein bisschen überrascht, aber auch neugierig.«
    »Sie wollte sich nur mit Ihnen treffen? Nicht mit Ihnen und Ihrem Bruder?«
    »Dawn und ich haben uns ein wenig besser verstanden. Und Richard neigt schon mal zu … übertriebenen Reaktionen.«
    »Ich nehme an, es handelte sich um eine heikle Angelegenheit?«
    »Sie machte sich Gedanken, weil sie befürchtete, Richard und ich könnten glauben, sie hätte unseren Vater dazu angestiftet, uns unfair zu behandeln.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, dass Ihr Vater die Absicht hatte, Sie und Richard aus seinem Testament zu streichen?«
    Sean sah ihr direkt in die Augen. »Offenbar war Richard in seinen Forderungen ein bisschen unmäßig gewesen, und Vater war wütend. Ich kann ihm keinen Vorwurf machen.«
    »Und haben Sie Ihrem Bruder gesagt, was Ihr Vater vorhatte?«
    »Das musste ich gar nicht. Vater hatte bei seiner letzten Begegnung mit Richard aus seinen Absichten keinen Hehl gemacht.«
     
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Gemma, als sie wieder im Wagen saßen, »ist, warum Dawn Arrowood sich überhaupt für Richard und Sean hätte einsetzen sollen. Sie hatten sie
schlecht behandelt – zumindest Richard; warum hat sie dann nicht einfach gesagt: ›Zum Teufel mit ihnen‹?«
    »Vielleicht war es nicht so sehr der Wunsch, ihnen zu helfen, als vielmehr ein Versuch, ihr Gewissen zu beruhigen -«
    »Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Arrowood ihr all sein Geld vermachte, während sie ihn die ganze Zeit hinterging?« Gemma dachte darüber nach. »Aber wenn sie vorhatte, ihn zu verlassen, wusste sie doch, dass er dann sein Testament sowieso

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