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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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wieder zugunsten seiner Söhne ändern würde -«
    »Wir wissen ja nicht, ob sie wirklich vorhatte, ihn zu verlassen«, unterbrach Kincaid sie. »Aber zunächst einmal sollten wir uns auf Richard Arrowood konzentrieren. Wenn er wusste, dass sein Vater sein Testament ändern wollte, dann hatte er ein hervorragendes Motiv für den Mord an Dawn. Wir müssen unbedingt dieses Alibi überprüfen.« Er klappte sein Handy auf und wählte die Nummer von Charles Dodd, dem Gastgeber der Party am Freitagabend, die Sean ihnen gegeben hatte.
    Nach einem kurzen Gespräch klappte er es wieder zusammen. »Seine Sekretärin sagt, dass er den ganzen Nachmittag geschäftlich unterwegs ist«, informierte er Gemma. »Wir werden versuchen müssen, ihn später zu Hause zu erreichen. Hm, was den Termin betrifft, den du nachher hast … ich könnte doch mitkommen.«
    »Zu dem Treffen mit Bernard?« Sie wusste nicht recht, ob sie über den besorgten Ton in seiner Stimme gerührt oder verärgert sein sollte. »Er erwartet nur mich, und ich will nicht riskieren, ihn zu verschrecken. Ich werde schon zurechtkommen. Melody sagt, der Kerl sei ein fürchterlicher Lustmolch, aber völlig harmlos – und nach der Begegnung mit Alex Dunns Vermieter wird mir so ein bisschen unverhohlene Lüsternheit wie die reinste Erholung vorkommen.«
     
    Sie erkannte ihn sofort, als sie das Ladbroke Arms betrat. Er saß in einer Ecke, auf dem Kopf eine Mütze, von der sie vermutete,
dass irgendwann einmal ein Hahnentrittmuster sie geziert hatte, von dem jetzt nur noch ein fleckiges Grau übrig war. Sein bräunliches, runzliges Gesicht war halb von seinem Bierglas verdeckt. Als sie näher trat, sah sie, dass sein Aufzug durch eine dünne Krawatte mit Fettf lecken und eine uralte Tweedjacke vervollständigt wurde. Sie setzte sich auf die Bank, wobei sie sorgfältig darauf achtete, nicht näher an ihn heranzurücken, als es unbedingt erforderlich war. Wenn seine Kleidung ein Maßstab war, dann hatte Melody mit ihrer Bemerkung über seine Körperpflege gewiss richtig gelegen.
    »Sie müssen Bernard sein. Ich bin Inspector James.« Sie wollte ihm ihren Dienstausweis zeigen, doch er machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Nicht nötig, dass Sie hier drin mit dem Ding rumwedeln, Schätzchen. Ich glaub’s Ihnen auch so.« Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Die junge Melody hat gesagt, dass Sie’ne Augenweide sind, und da hat sie absolut Recht gehabt.«
    Gemma ignorierte das Kompliment und deutete mit dem Kopf auf sein Glas. »Darf ich Ihnen noch eins bringen?«
    »Hätte nichts dagegen, Schätzchen, absolut nichts dagegen.« Er hob das Glas an die Lippen und leerte es gleich um mehrere Zentimeter.
    Sie ging zur Theke, um eine weitere Halbe für Bernard und einen Orangensaft für sich selbst zu bestellen. Als sie mit den Getränken an den Tisch zurückkam und er ihr Glas sah, rümpfte er misstrauisch die Nase.
    »Sie sind doch nicht etwa Abstinenzlerin, oder?«, fragte er mit finsterer Miene.
    »O nein, absolut nicht. Es ist bloß, weil ich nachher wieder zurück ins Revier muss, und so was wird dort nicht gerne gesehen. Unseren Sergeant am Empfang kann man auch mit noch so viel Pfefferminz nicht täuschen.«
    »Aha.« Bernard schien beruhigt. »Ich wette, ich könnte Ihnen da noch den einen oder anderen Trick beibringen.«

    »Ein andermal vielleicht?« Gemma schenkte ihm ihr gewinnendstes Lächeln. »Bernard, Constable Talbot sagte, Sie wüssten so einiges über Otto Popov.«
    »Vielleicht.« Er starrte demonstrativ ihre Handtasche an. »Die junge Melody meinte, Sie würden sich bestimmt nicht lumpen lassen, wenn ich Ihnen behilflich wäre.«
    Gemma öffnete ihre Brieftasche und nahm einen Zehnpfundschein heraus. Bernard verzog keine Miene, und nach einer Weile seufzte sie und nahm noch einen weiteren Zehner heraus. »Ich fürchte, mehr gibt unser Budget nicht her.«
    Bernards Hand zuckte, und die Scheine verschwanden so schnell, dass Gemmas Blick ihnen nicht folgen konnte. »Gut«, sagte er. »Ich denke, das reicht fürs Erste. Also, wo waren wir stehen geblieben?« Er lehnte sich behaglich zurück und zog sein Bierglas heran. »Wenn Sie Otto wirklich kennen lernen wollen, müssen Sie ein ganzes Stück zurückgehen und schauen, wie eins zum anderen passt. Ich bin ja schon ziemlich lange hier in der Gegend, obwohl ich in Whitechapel geboren bin. Das ist da, wo Jack the Ripper sein Unwesen getrieben hat. Kann einem schon zu denken geben, wenn dann so ein Mord passiert,

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