Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
Tage lang überall nach Ihnen gesucht. Deshalb neigen wir jetzt ein wenig mehr zur Förmlichkeit.«
    »Das wusste ich nicht. Ehrlich. Ich war bei meiner Tante in Sussex – eine Freundin hat mich am Samstag dort hingefahren -, und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass irgendjemand etwas von mir wollen könnte. Ich war nicht …« Seine Stimme versagte. »Ich war nicht ich selbst«, brachte er schließlich heraus.
    »Wie konnte Ihnen nicht klar sein, dass die Polizei Sie würde befragen wollen? Schließlich wurde Ihre Geliebte ermordet -«
    »Sie war nicht meine Geliebte! Ich meine – nun ja, streng genommen war sie das wohl, aber so habe ich das nie gesehen. Das hört sich so – das klingt so ordinär.«
    »Nun, wie immer Sie darüber gedacht haben«, fuhr Gemma in schroffem Ton fort, »abgesehen von ihrem Ehemann waren Sie jedenfalls die Person, die der Ermordeten am nächsten stand. Hat Dawn Arrowood über ihn gesprochen?«
    »Sie hat nie über Karl gesprochen. Ich nehme an, wenn sie mit mir zusammen war, wollte sie sich vormachen, dass er gar nicht existierte. Wenn ich das Thema ansprach – ich meine, dass sie ihn verlassen sollte -, dann hat sie sich einfach … in sich zurückgezogen. Sie hat nur den Kopf geschüttelt und diesen seltsam verschlossenen Blick bekommen.«
    »Hat sie Ihnen je den Eindruck vermittelt, dass sie sich vor ihrem Mann fürchtete?«
    »Nein. Und sie hätte es mir gesagt«, betonte er. Allerdings klang er alles andere als überzeugt.
    »Und sie hat Ihnen nie gesagt, dass Arrowood sie verdächtigte, eine Affäre zu haben?«
    »Nein.«
    »Haben Sie sie am Tag ihres Todes gesehen?«
    »Nein. Ich habe Sie mehrmals von einer Telefonzelle aus auf dem Handy angerufen, aber sie ist nicht drangegangen.«

    »Von einer Telefonzelle? Ist das nicht ein bisschen sonderbar für eine Frau, die sich angeblich keine Gedanken wegen ihres Ehemanns gemacht hat?«
    Dunn errötete. »Das war, weil sie sichergehen wollte, dass meine Nummer nie auf ihrer Telefonrechnung auftauchte.«
    »Sehr vorsichtig von ihr«, bemerkte Melody.
    »Dawn war … gründlich. In allem. Das war eben ihre Art.«
    Gemma dachte daran, wie sorgfältig Dawn Arrowood alle Erinnerungen an ihre Herkunft und an ihre Familie ausgelöscht hatte, und an ihr sauberes, ordentliches und gesichtsloses Schlafzimmer. »Hat Mrs. Arrowood je von sich erzählt, wo sie herkam und dergleichen?«, fragte sie neugierig.
    »Ja, schon. Clapham oder Croyden oder so was in der Art. Ihr Vater war Marktleiter in einem Supermarkt.«
    »Das ist er immer noch«, murmelte Gemma, doch sie sah, dass Dunn sie nicht verstanden hatte. »Weiter. Was noch?«
    »Ach, die üblichen Albernheiten, die man als Kind so macht. Zigaretten klauen, heimliche Küsse auf dem Spielplatz und solche Dinge. Und sie hat von ihrer Freundin Natalie erzählt, und dass sie sich immer so eine Familie gewünscht hätte – groß und laut und chaotisch.« Er runzelte die Stirn. »Aber irgendwie hätte das nicht zu ihr gepasst, glaube ich.«
    »Hat sie außer Natalie Caine noch andere Freundinnen erwähnt?«
    »Nein. Außer Karls Geschäftsfreunden schien es da niemanden zu geben. Abgesehen von mir.«
    »Hat sie darüber gesprochen, dass sie sich Kinder wünschte?«
    »Nur ein Mal. Als wir – als sie mal ein bisschen zu viel Wein getrunken hatte. Sie hat geweint. Und als ich sie dann trösten wollte, wurde sie wütend. Sie sagte, ich könnte das ja nicht verstehen, Karl würde sie niemals Kinder haben lassen. Ich sagte – nun ja, Sie können sich denken, was ich sagte. Aber es hatte keinen Zweck. Und sie war auch in der Hinsicht immer sehr vorsichtig.«

    »Verhütung?« Als er nickte, fügte Gemma hinzu: »Offenbar nicht vorsichtig genug.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie wussten es nicht? Sie hat es Ihnen nicht gesagt?«
    »Was gesagt?« Seine Stimme wurde lauter. »Sie meinen doch nicht etwa -«
    »Sie war schwanger. Am Nachmittag vor ihrem Tod hat ihr Arzt es ihr bestätigt.«
    Dunns Augen waren vor Schreck geweitet, sein Gesicht hatte die Farbe von Pergament angenommen. »Aber … ich … wie konnte sie mir das verschweigen?«
    »Vielleicht wollte sie es Ihnen sagen«, meinte Gemma. »Aber sie ist nicht mehr dazu gekommen. Oder vielleicht war das Kind ja auch nicht von Ihnen, sondern von Karl Arrowood. Seine Sterilisation war vielleicht ein Misserfolg; das behauptet er jedenfalls. Oder es war von einem ganz anderen Mann -«
    Sein Gesicht wurde noch bleicher, und Gemma

Weitere Kostenlose Bücher