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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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schicken?«
    Donnie schob die Karte in seine Tasche. »Gregory. Er hat schon in Hotels gearbeitet. Müsste auch noch eine Uniform haben, und wenn nicht, weiß er, wie man sich eine besorgt. Wer ist die Person, Suze?«
    Es war Zeit. »Erinnerst du dich an die Wohnung am Central, in der ich gewohnt habe?«
    »Ja.« Er grinste langsam. »Das Bett hat ein paar gute Zeiten erlebt, was?«
    »Ich staune, dass du das noch weißt«, erwiderte Sue trocken. Donnie hatte immer schon gern »Ware geprüft«, und Sue war sicher, dass es komplette Abschnitte gab, die in seiner Erinnerung fehlten. Aber wenn er nüchtern und clean war, gab er einen höllisch guten Geschäftsmann ab. Sie hatten im ersten Jahr beinahe einhunderttausend Dollar gemacht – genug, um einem Mädchen das Gefühl zu geben, verliebt zu sein. Am Ende des zweiten Jahres hatten sie weitere fünfundsiebzigtausend verdient. Sie hatten das Geld in neue Ware gesteckt, die bei ihrer Festnahme unglücklicherweise beschlagnahmt worden war.
    Donnie zwinkerte ihr zu. »An Sex kann ich mich immer erinnern. Alle anderen Einzelheiten aus dieser Phase sind ein wenig verschwommen.«
    Sue dagegen erinnerte sich dummerweise nur allzu gut an alle Einzelheiten. Donnie, der gewöhnlich jeden mit seinem jungenhaften Charme um den Finger wickeln konnte, wurde unter Drogeneinfluss ziemlich aggressiv – besonders gern beim Sex. Mehr als einmal war es blutig ausgegangen, aber da er zu der Zeit die Fäden gezogen hatte, hatte sie so getan, als ob es ihr gefallen würde. Tja, wie sich die Dinge änderten, dachte sie.
Jetzt ziehe ich an den Fäden.
Aber sie hoffte doch, dass Donnie noch immer brutal werden konnte. Oder jemanden kannte, der es tat. Sie hatte Schulden einzutreiben, und es würde keinen Erlass geben.
    »Erinnerst du dich an ein Mädchen namens Miranda?«
    Er zog die Brauen zusammen. »Fällt mir im Moment nichts dazu ein.«
    »Sie hat uns immer Bier besorgt«, sagte Sue trocken, und Donnie grinste wieder.
    »An Sex und Bier erinnere ich mich immer.« Er dachte einen Moment nach. »Miranda. War die das nicht mit dem Baby, das du als Tarnung für das Zeug benutzt hast?«
    Wie sie es sich gedacht hatte: Ganze Abschnitte der frühen Neunziger waren in der Küche seines Hirns zu Brei zerkocht. »So ähnlich«, murmelte sie, schwieg dann aber, bis sie den Wagen auf den Highway gelenkt hatte. Sie hatte sich gedacht, dass er nicht mehr wirklich wusste, was in den sieben Monaten geschehen war, die sie nach ihrem ersten lukrativen Jahr fort gewesen war. Sie war von einem gewöhnlichen Streifenpolizisten wegen Diebstahls hochgenommen worden, doch bei einer Leibesvisitation hatte man ihren Privatvorrat gefunden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Klage wegen Drogenbesitzes erhoben hatte. Aber sie war nicht eingebrochen, hatte niemanden verraten, hatte sich nicht einmal von dem Versprechen auf Bewährung verführen lassen. Sie hatte Donnies Geheimnis gehütet, und er war nicht einmal klar genug im Kopf gewesen, um es anerkennen zu können.
    Dann stellte sie zwei Monate nach Antritt der Haftstrafe fest, dass sie schwanger war. Die Horrorgeschichten über Gefängnisabtreibungen waren bekannt, also beschloss sie aus Furcht, das verdammte Balg tatsächlich auszutragen, obwohl es zu allem Unglück auch noch erst einen Monat nach ihrer Entlassung zur Welt kommen sollte. Sie wusste genau, dass Donnie sich nicht für eine unförmige und aus dem Leim gegangene Freundin interessieren würde, und so hatte sie sich an die einzige Person gewandt, die ihr eingefallen war. Die einzige Person, die dumm genug war, ihr immer wieder aus der Patsche zu helfen. Das hatte sie zumindest gedacht. Aber sie hatte sich geirrt.
    Miranda Cook – nun die reiche Randi Vaughn. Leider gar nicht so dumm.
Aber leider, leider vom Pech verfolgt, denn jetzt habe ich sie da, wo ich sie hinhaben wollte.
    Donnie schüttelte den Kopf. »Willst du damit sagen, dass das Mädel mit dem Bier uns verpfiffen hat? Dieses langweilige Mäuschen?«
    Manche mentalen Motoren brauchten etwas länger, um warmzulaufen. »Dieses langweilige Mäuschen hat mir zehn Riesen geklaut und auf dem Weg aus der Stadt mit dem Baby die 911 gewählt.«
    »Was der Grund dafür ist, warum das Kind spurlos verschwand.«
    »Bravo. Zehn Bonuspunkte für dich«, gab sie beißend zurück.
    »Tja«, machte Donnie, während er sich im Sitz zurücklehnte. »Das wirft natürlich ein ganz anderes Licht auf den Faktor Rache. Ich meine, die Tatsache, dass unser

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