Der Rache Suesser Klang
wissen, Dana.« Er sah ihr direkt in die Augen, der Blick herausfordernd. »Aber jetzt weißt du es. Alles, was du vorher getan hast, all die Frauen, die du vorher in dein Haus gelassen hast – das alles war ein kalkuliertes Risiko. Männer, die ihre Frauen schlagen, sind gefährlich. Aber hier haben wir es mit einer anderen Situation zu tun. Du kennst die Gefahr. Du weißt, wozu Sue Conway imstande ist.«
Tränen stiegen in ihre Augen. »Ich weiß, dass sie Evie und Alec töten wird, wenn ich nichts tue.«
Ethan schüttelte den Kopf. »Nein, du weißt es besser«, sagte er ruhig. »Sie hat keinen Grund, Evie und Alec gehen zu lassen. Sie haben sie gesehen. Sie können sie identifizieren, wenn sie geschnappt wird. Sie lässt sie nicht gehen, egal was du tust. Es macht keinen Unterschied.«
Moore stand auf und begegnete Danas Blick. »Er hat Recht, Dana. Ich habe in meiner Karriere schon an vielen Entführungsfällen gearbeitet. Man darf dem Täter keine Macht geben.«
»Wir müssen uns darauf konzentrieren, Conway zu finden, damit sie uns zu Evie und Alec führt«, fügte Clay hinzu. »Und das können wir nicht, wenn wir dauernd auf Sie aufpassen müssen … wenn wir uns Sorgen machen müssen, dass sie noch eine Geisel in die Finger bekommt, nur weil Sie sich aufgegeben haben.«
»Sie müssen mit uns zusammenarbeiten«, sagte Moore. »Wir brauchen Sie. Sie haben Zeit mit ihr verbracht. Sie müssen uns helfen zu verstehen, wie sie denkt. Evie und Alec brauchen Sie hier, wo Sie uns unterstützen können.«
Sie hatten Recht. Sie war in der Badewanne zu demselben Schluss gekommen, als sie gegrübelt, sich selbst in Frage gestellt, sich über ihre Motive klar zu werden versucht hatte. Und stellte sie sich nicht immer in Frage? Aber diese Menschen hier vertrauten ihrem Urteil. Sie hatten Vertrauen in sie. Sie beneidete sie für dieses Vertrauen, während sie gleichzeitig zutiefst gerührt war. Diese Menschen machten sich um sie Sorgen. Und sie hatten Angst um sie.
»Sie haben diese kleine Rede geübt«, stellte Dana unsicher fest, während sie von Moore zu Clay blickte. Dann zu Ethan, der stumm dasaß und sie anblickte, die Lippen fest aufeinandergepresst. Sie hätte gerne gewusst, was er sich nicht zu sagen zugestand.
Moore sah sie nüchtern an. »Sie müssen uns versprechen, dass Sie nichts unternehmen werden, das Ähnlichkeit mit einem Geiselaustausch hat. Andernfalls wird Detective Mitchell Sie in Schutzhaft nehmen.« Dana wusste, dass Mia das tatsächlich tun würde. »Ich gebe Ihnen mein Wort.« Sie spürte, wie die kollektive Anspannung nachließ. Sie hatten darauf gewartet, dass sie aus dem Bad kam, um sie zu überzeugen, nichts sträflich Dummes zu tun. »Ich habe inzwischen verstanden, dass ich alles nur noch schlimmer machen würde, wenn ich so etwas täte.«
Clay warf Ethan einen Blick zu. »Das war verdammt viel leichter, als du uns prophezeit hast.«
Danas Blick flog zu Ethan. »Wie bitte?«
Moore verdrehte die Augen. »Maynard, haben Sie noch nie etwas davon gehört, dass man manchmal besser schweigen sollte?«
Ethan funkelte seinen Partner wütend an. »Vielen Dank, Clay.«
Clays Lippen zuckten. »Oh, gern geschehen.« Er klopfte auf den leeren Stuhl neben sich. »Und jetzt setzen Sie sich, Dana. Ich will wissen, ob Sie die Tätowierung auf Sues Schulter gesehen haben.«
»Ich habe schon Mia und Abe gesagt, dass ich eine an ihrem Ringfinger gesehen habe, und da war auch etwas auf ihrer Schulter. Zeigen Sie mir die Fotos. Vielleicht fällt mir etwas ein, wenn ich sie sehe.« Dana ging die Bilder durch und schüttelte dann den Kopf. »Sie hat die Tätowierung mit Make-up zugedeckt, nicht wahr? Das war Evies Make-up. Evie ist nie aus dem Haus gegangen, ohne sich zu schminken.« Sie schluckte. »Und sie hat geglaubt, ich hätte die Schminke genommen.«
»Wie kommt sie denn darauf?«, fragte Ethan sanft, und Dana wünschte sich, er wäre aufgestanden und hätte sie in den Arm genommen. Hätte ihr gesagt, dass alles gut werden würde. Hätte sie angelogen, wenn es nötig gewesen wäre. Aber er blieb hinter dem Tisch sitzen, als wolle er absichtlich eine Barriere zwischen ihnen errichten.
»Ich habe ihr gesagt, sie solle das Haus nicht verlassen, weil ich dachte, dass Goodman draußen lauerte. Aber stattdessen war die Gefahr im Haus.« Sie blickte wieder auf ihre Hände. Falscher Ort, falsche Zeit. Falsche Entscheidung.
Meine falsche Entscheidung.
Für die Evie bezahlen würde.
»Dana, sieh
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