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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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belegter klang. »Ich wollte die Polizei rufen, aber ich hatte solche Angst. Er hat die Frau umgebracht, Dana. Er hat sie … Oh Gott, er hat sie in den Kopf geschossen!«
    »Ich weiß, Jane.« Dupinskys Stimme war tröstend und samtweich, und sie drang tief in Sues Inneres.
Ich hasse es, wenn sie mit dieser Stimme reden. Als sei ich ein Tier, das man besänftigen müsste.
»Bitte beruhige dich.« Sue biss die Zähne zusammen, versuchte ruhig zu bleiben und zwang sich zuzuhören. Bei aller Ruhe bebte Dupinskys Stimme ein wenig. Sie hatte Angst. »Ich … ich habe Sandy Stone gefunden, Jane. Sie ist tot. Ich muss genau wissen, was du gesehen hast. Du bist die einzige Zeugin. Du musst uns helfen, den Mann zu finden, der das getan hat, andernfalls ist niemand im Haus mehr sicher. Kannst du es der Polizei sagen?«
    »Nein. Ich will nicht zur Polizei. Aber ich kann es dir sagen.«
    »Okay. Aber zuerst – wie geht es Erik? Ist alles in Ordnung mit ihm?«
    Tatsächlich ging Erik mit der ganzen Sache erstaunlich gut um, dachte Sue. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für den Jungen. Nur schade, dass er nicht lang genug leben würde, damit sie herausfinden konnte, wie viel von ihrem Blut wirklich in seinen Adern floss. »Erik geht es nicht so gut. Er war zu Tode erschrocken, und jetzt sitzt er da und wiegt sich vor und zurück, vor und zurück. Er hatte einen Anfall, einen ganz schlimmen. Ich habe mich mit ihm in der Kammer unter der Treppe versteckt, als der Mann kam, aber er hat gar nicht nach anderen gesucht. Er wollte dich und Evie. Er schrie und brüllte. Evie sagte ihm, dass du nicht da bist, und da hat er sie geschlagen. Sie hat geblutet, Dana, richtig viel. Dann hat er sie mit sich nach draußen gezerrt. Die ganze Zeit hat er geschrien, dass er dich schon dazu bringen würde, zu ihm zu kommen. Und dass du für alles büßen solltest. Das hat er die ganze Zeit geschrien – dass du für alles büßen würdest.«
    Sie hörte, dass Dupinsky nun heftig atmete. Ängstliche kurze Atemzüge. Es war beinahe erregend. »Jane, du musst mir jetzt genau zuhören. Und gut nachdenken. War Evie am Leben, als er sie mitgenommen hat?«
    Sue grinste, als sie die Angst und die Sorge in Dupinskys Stimme hörte. Dann riss sie sich zusammen. Es war schwer, das verschreckte Weibchen zu spielen, wenn man von Ohr zu Ohr grinste. »Ja, aber sie hat so viel geblutet. Und sie hat immer nach dir gerufen. Ich wollte rauskommen, wirklich, aber ich musste mich doch um Erik kümmern.«
    »Das war richtig, Jane. Deine erste Verantwortung ist dein Sohn. Wo bist du jetzt? Ich komme zu dir und bringe dich an einen Ort, wo du sicher bist.«
    Sue sah sich auf dem Parkplatz um, auf dem es von Teenagern wimmelte. Hier war sie durchaus sicher. »Ich komme nicht ins Haus zurück«, sagte sie und fingierte Schluckauf, als sei sie den Tränen nah. »Ich weiß, was du für uns getan hast, aber bei dir geschieht zu viel Schlimmes. Du hast gesagt, dass wir sicher sind bei dir, dass niemand uns was tun kann, aber das stimmt nicht. Ich gehe jetzt in eine andere Stadt, aber ich wollte, dass du das mit Evie weißt. Sie war gut zu Erik.«
    »Jane, warte. Wenn er dich gesehen hat, dann bist du auch in Gefahr.«
    »Er hat mich nicht gesehen. Er wusste nicht einmal, dass ich noch da war. Danke, Dana. Ich werde dich nie vergessen.«
    Und damit legte Sue auf, zog noch einmal tief und zufrieden an ihrer Zigarette und suchte in ihrer Hosentasche die Telefonkarte, die sie vor einer halben Stunde erstanden hatte.
Und weiter. Passt auf, ihr kleinen Vögelchen. Die Katze kommt.
    Müde reichte Dana Ethan das Handy, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. »Sie hat gesagt, dass Goodman Evie mitgenommen hat. Sie habe alles gesehen, sich aber versteckt. Als Goodman weg war, ist sie mit Erik verschwunden.«
    »Sie weiß nicht, dass die Detroiter Polizei den Mann heute Morgen festgesetzt hat«, kommentierte Mia vom Türrahmen, während sie ihr eigenes Handy in die Tasche gleiten ließ. »Warum ruft sie dich an, Dana? Was will sie damit erreichen?«
    Danas Schulterzucken war gequält. »Sie will meine Angst hören, will sich daran weiden, dass ich mich um Evie sorge und nichts tun kann. Sie hat es so dargestellt, dass Goodman Evie mitgenommen hat, damit ich zu ihm komme.« Sie verengte die Augen, als Mia die Stirn runzelte. »Ich weiß. Kein Handel. Ich habe dich durchaus verstanden.«
    »Du hast bloß nicht gesagt, dass du dich auch daran hältst«, bemerkte Ethan

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