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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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blieb im Türrahmen stehen. »Nein, ich hatte genug Zeit für mich allein, danke. Ich muss etwas tun, oder ich werde verrückt.«
    Moores Jogginghose war etwas zu kurz im Bein und das Sweatshirt der Bostoner Polizei zu eng an den Schultern, aber es war besser, als im Hotelbademantel herumzulaufen, wenn alle anderen angezogen waren. Sheriff Moore drückte ihr einen Becher Kaffee in die Hand, als sie eine Minute später zurückkam.
    »Wir wollten eben schon einen Suchtrupp losschicken«, murmelte sie mit einem kleinen Lächeln.
    Danas Wangen wurden heiß. »Tut mir leid. Ich bin in der Badewanne eingeschlafen.« Sie sah überrascht auf die Uhr am Fernseher. »Wow. Mir war nicht klar, dass ich so lange gebraucht habe.«
    »Das muss Ihnen nicht leid tun«, erwiderte Moore. »Sie hatten etwas Ruhe nötig.«
    Danas Blick huschte zu Ethan, der sich stur weigerte, aufzusehen. »Du solltest auch schlafen, Ethan. Du bist seit vierundzwanzig Stunden aktiv.«
    »Ich schlafe, wenn Zeit dazu ist«, sagte er knapp. »Geh du ins Bett. Wir sind hier bald fertig.«
    Es war eine glatte Abfuhr, und alle sahen überrascht auf. Dana ignorierte ihn und setzte sich. »Haben Mia und Abe den Laden gefunden, von dem sie die letzte E-Mail abgeschickt hat?«
    »Ja, aber er ist zu«, antwortete Clay. »Sie versuchen jetzt, den Inhaber ausfindig zu machen.«
    »Damit wir wissen, welche Kreditkarte sie diesmal benutzt hat«, schloss Dana grimmig. »Eine andere würde wieder eine weitere tote Frau bedeuten. Gab es neue Anrufe?«
    Clay schüttelte den Kopf. »Nein. Aber die Polizei konnte den Anruf zu einem Münztelefon am Kinopalast in der Camden Road zurückverfolgen.«
    »Sie war in der Mall«, murmelte Dana. »Deswegen die Hintergrundgeräusche. Die Mall liegt in der Nähe der Gegend, in der Randi aufgewachsen ist.«
    »Ja, das hat Mitchell auch gesagt.« Sheriff Moore lehnte sich zurück an die Sofakissen. »Sie sind hingefahren und haben sich dort umgesehen. Sues Onkel und Tante sind tot, das Haus ist ausgebrannt.«
    Dana zog die Brauen zusammen. »Sue?«
    »Nein«, sagte Clay. »Das Haus hat am Donnerstagmorgen in der Dämmerung gebrannt. Zu dem Zeitpunkt war Sue in Morgantown und stieg in den Bus, während Bryce in Maryland im Gefängnis saß. Es muss jemand anderes gewesen sein. Und da denken wir an diesen ominösen Lorenzano.«
    »Er war in Wight’s Landing«, fühte Moore hinzu. »Nachdem wir erfahren hatten, dass er Bryce im Gefängnis besucht hat, ließ ich meine Deputys sein Bild herumzeigen. Der Türsteher einer Bar hat sich erinnert, dass er mit der Bedienung angebändelt hat. Pattie will aber nichts sagen.«
    Dana nippte am Kaffee und versuchte, sich zu konzentrieren. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sue ursprünglich vorgehabt hatte, zu Tante und Onkel zu gehen, ob sie sie nun dahaben wollten oder nicht. Dass das Haus abgebrannt war, dürfte ihre Pläne empfindlich gestört haben.«
    Clay schaute beeindruckt auf. »Das kann sein.«
    Dana hob eine Schulter. »Falls sie Tammy aus dem Gefängnis kannte, wissen wir auch, wie sie zum Hanover House gefunden hat. Was mir aber nicht in den Kopf will, ist das Warum. Es würde nur Sinn ergeben, wenn es für Sue absolut kein anderes Versteck gegeben hätte. Selbst für sie muss es einen beträchtlichen Aufwand bedeutet haben. Ich meine, sie hat sich immerhin zusammenschlagen lassen. Und alles nur, um es ein paar Sozialarbeitern heimzuzahlen? Aber falls sie eigentlich zu ihren Verwandten wollte und dann genügend Angst vor Lorenzano hatte … das könnte doch Grund genug sein.«
    »Hat sie gezögert, in die Öffentlichkeit zu gehen?«, fragte Moore.
    »Ja, aber das tun sie anfangs alle. Unser Ziel ist jedoch Unabhängigkeit, also habe ich darauf bestanden, dass sie sich nach einer Arbeit umsieht – so wie ich es mit allen Frauen mache, die zu uns kommen. Sie meinte, sie hätte Angst, dass ihr Mann sie findet. Aber das sagen sie auch alle.« Dana seufzte. »Und die meisten Frauen haben auch Grund dazu.« Sie stand auf, plötzlich wieder nervös, und begann, unruhig auf und ab zu gehen. »Ich versuche ihnen beizubringen, mit ihrer Angst umzugehen, sich jeden Tag aufs Neue zu sagen, dass sie nichts zu befürchten haben. Falls sie dann in Panik geraten, soll es wie ein Mantra in ihrem Kopf sein.«
    »Und funktioniert das?«, fragte Moore, noch immer freundlich.
    »Manchmal.« Dana blieb stehen. »Nur nicht, wenn ich Killer ins Haus bringe.«
    Ethan sah auf. Endlich. »Du konntest es nicht

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