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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gewollt hatte. »Dana, es tut mir leid. Ich möchte diesen schönen Abend nicht ruinieren. Sehen Sie mich an, bitte.« Er drückte ihren Arm, als sie den Blick immer noch abgewandt hielt. »Und ich nehme auch jede Gemeinheit zurück, die ich über die Cubs gesagt habe.«
    Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. »Jede einzelne?«
    Er tat, als zögere er. »Oh, na gut. Jede einzelne.« Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an, doch sie hielt die Augen noch immer gesenkt. »Tut mir wirklich leid. Ich wollte kein Vollidiot sein.«
    »Schon gut«, murmelte sie. »Ich stecke das meiste Geld in mein Geschäft. Da bleibt einfach nicht viel für Schnickschnack.«
    Ein Mindestmaß an Sicherheit hätte er sicher nicht als Schnickschnack bezeichnet. »Ihr Fotostudio?«
    »Etwas anderes habe ich nicht«, sagte sie langsam, und der Satz kam ihm seltsam vor.
    »Ihre Arbeit ist Ihnen sehr wichtig.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Das von jemandem, der die letzten vierundzwanzig Stunden praktisch nur gearbeitet hat.«
    Wenn sie nur wüsste. »Treffer und versenkt.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Kann ich Sie jetzt nach Hause bringen?«
    Einen Moment lang zögerte sie, dann legte sie ihre Hand in seine und setzte sich wieder in Bewegung. Ethan war entschlossen, kein Wort mehr zu sagen, aber seine Entschlusskraft schwand rapide, als sie vor einem schmierigen, heruntergekommenen Haus anhielten. Zwei Betrunkene schliefen ihren Rausch im Hauseingang aus, ein dritter huschte davon in die Schatten.
Ach du Schande, dachte er. Und jeden Abend kommt sie hierher zurück.
    »Vielen Dank, Ethan«, sagte sie schlicht. »Es war ein sehr, sehr schöner Abend.«
    Er schaute zum Haus hinauf und wieder hinunter. »Ich bringe Sie hoch.«
    »Nicht nötig.«
    »Für mich schon.« Er versuchte ein Lächeln. »Meine Großmutter hat mich anständig erzogen.«
    Mit einem Seufzen führte sie ihn die Treppe hinauf. Die Anzahl der Betrunkenen und Junkies, die im Flur herumlungerten, stieg proportional zu seinem Ärger. Ein eigenes Geschäft zu haben war eine Sache. Sich selbst jedes Mal in Gefahr zu bringen, wenn man von der Arbeit kam, war etwas ganz und gar anderes.
    Mechanisch schloss sie Schlösser und Riegel auf und schien den Gestank nach billigem Fusel, den der Penner keine fünf Schritte entfernt ausdünstete, gar nicht wahrzunehmen. »Vielen Dank, Ethan.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem aufgesetzten Lächeln. »Ihre Großmutter kann stolz auf Sie sein. Gute Nacht.«
    Verschwunden war die warme, mitfühlende Frau, die in ihm nur zwei Stunden zuvor solch einen Sturm an Gefühlen ausgelöst hatte. Und er wollte wissen, warum. »Bitten Sie mich herein. Bitte.«
    Danas Blick huschte durch den Flur, aber während sie die Penner kaum noch wahrnahm, war sein höflicher, aber bestimmter Tonfall etwas, das sich nicht ignorieren ließ. Er würde sich nicht wegschicken lassen. Die Anstrengung, ihre sexuelle Frustration zu unterdrücken, kombiniert mit der Furcht vor seiner Reaktion, erzeugten einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Müde erkannte sie ihre Niederlage an.
    »Kommen Sie.«
    Sie beobachtete, wie er sich in ihrem Wohnzimmer umsah. Wusste, was er dachte. Wie kann sie nur hier leben? Nur wenige gute Freunde wussten, wieso sie es tat. Aber es war nichts, was sie einem Mann auf die Nase binden würde, den sie wahrscheinlich nie wieder sah.
    Dies hatte sie zu vermeiden versucht. Aber sie hatte ihn nicht gut zum Hanover House einladen können, und er hatte ihre Wohnung ja sehen wollen. Er war vor ihrem alten Fernsehapparat stehen geblieben. »Ich habe diese Hasenohren-Antennen ewig nicht mehr gesehen«, sagte er, während er mit einem Finger das gebogene Metall nachzeichnete.
    Wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn er mit dem Finger auf ihrer Haut entlangstreichen würde? Ihr Mund wurde trocken. »Ich sehe nicht oft genug fern, als dass sich Kabel rentieren würde.«
    Er warf ihr aus dem Augenwinkel einen Blick zu. »Sie stecken alles Geld ins Geschäft.«
    Sie legte ihren Kopf zurück an die Tür. »Exakt.«
    »Das ›Gute Nacht‹ draußen klang eher wie ›Leben Sie wohl‹. Sagen Sie mir Lebewohl?«
    »Das wäre sicherlich einfacher«, murmelte sie.
    Seine Schultern versteiften sich, und er stellte die Antenne wieder auf den Fernseher. »Als wir das Restaurant verließen, haben Sie gelächelt. Als ich in der EL aufwachte, nicht mehr.« Mit zwei langen Schritten stand er vor ihr. »Ich weiß, dass ich schnarche, aber nie so

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