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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Randi. Ich verspreche dir, dass ich nichts unversucht lasse.«
    Clay nahm das Telefon wieder. »Bleib dran, ich muss mal eben rausgehen.« Einen Moment später war er wieder dran. »So, jetzt können wir in Ruhe reden. Randi ist mir die ganze Nacht nicht von der Seite gewichen. Sie ist vollkommen am Ende.«
    »Ich habe ihn nur ein paar Sekunden gesehen, Clay. Er wirkte, als ob er irgendetwas eingenommen hatte.«
    »Man sollte meinen, dass es jemandem auffällt, wenn ein Zwölfjähriger torkelt.«
    Ethan seufzte. »Im Busbahnhof? Wohl kaum. Drei Viertel der Leute, die dort herumlungern, wirken zugedröhnt. Vor allem, wenn sie aus den Nachtbussen kommen. Alec ist da nicht sonderlich aufgefallen. Aber die schlechte Nachricht ist, dass sie nach dem Aussteigen in der Menge verschwunden sind. Ich habe die Bänder aus der Eingangshalle und von jedem Bahnsteig überprüft, aber nichts mehr gefunden.«
    »Wie lange hast du jetzt auf den Bildschirm gestarrt, Ethan?«
    Ethan zuckte die Achseln und sah auf seine Uhr. Es war ein paar Minuten nach halb acht. Er konzentrierte sich auf die Eingangstür. Sie musste jeden Moment kommen. »Wahrscheinlich vierzehn Stunden von den letzten achtzehn. Ich habe allerdings ein paar Stunden geschlafen, also kannst du dir die Ermahnung sparen.« Und er hatte sich die Zeit genommen, mit Dana Dupinsky zu essen. Diese Zeit war erfrischender gewesen als Schlaf.
    »Vielleicht sollte ich kommen und dir mit den Bändern helfen.«
    »Das hätte zweifellos etwas. Ich kann nur noch wenige Stunden ohne Pause auf den Bildschirm starren, dann flackert alles. Ich bin von halb drei bis sieben bei der Security gewesen, musste jetzt aber wieder eine Pause machen. Und bis wir von ihr die nächste E-Mail kriegen, ist das die einzige Spur, die wir haben.«
    »Ich könnte ein Flugzeug nehmen und bis Mittag bei dir sein.«
    »Ja, könntest du, aber falls diese Frau jetzt eine Mail schickt, musst du da sein, um sie zurückzuverfolgen.«
    »Ja, du hast Recht.« Clay klang nicht besonders glücklich über diese Aussicht. »Oh, übrigens habe ich deinen Sicherheitsmenschen mal unter die Lupe genommen. Diesen Bush. Er war ein guter Cop. Könnte sein, dass er auch ein guter Verbündeter ist.«
    »Schön. Das dachte ich mir schon.« Ethan setzte sich aufrecht hin, als die Glocke an der Tür klingelte. Sein Herz machte einen zweiten Hüpfer, als Dana eintrat. Sie war pünktlich. Für ihn. »Ich muss jetzt Schluss machen. Ruf mich an, wenn etwas ist.«
    »Moment. Ich bin noch nicht fertig. Alles klar mit dir?«
    »Ja, mir geht’s bestens.« Und das stimmte. Allein sie zu sehen, unter demselben Dach mit ihr zu sein, verlieh ihm frische Kraft. Er fühlte sich verjüngt, er konnte klarer denken. Sie suchte den Raum nach ihm ab, stand da, groß und schlank und stark, und einen Moment lang war er an die Szene in
Der Unbeugsame
erinnert, als Glenn Close in der Zuschauermenge aufstand und Robert Redford auf diese Art die magische Energie verlieh, mit der er den Ball aus dem Stadion schlagen konnte. Dana hatte denselben Effekt auf ihn, und er fühlte sich plötzlich, als könne er alles tun. Selbst Alec zu finden schien ihm plötzlich nicht mehr hoffnungslos.
    Bevor er sich daran hindern konnte, war er auf den Füßen. »Mein Frühstück ist da, Clay.«
Und mein Mittag- und Abendessen,
dachte er. Sie war wie … ein Nährstoff. »Ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Ich kann auch mit dir reden, während du isst«, sagte Clay zwischen Verärgerung und Verzweiflung.
    Ethan wusste genau, in welchem Augenblick sie ihn sah. »Hat das, was du noch sagen willst, mit Alec zu tun?«, fragte er, während sie sich auf ihn zubewegte und ihm in die Augen sah. Die Luft blieb ihm in der Kehle hängen wie ein Fahrstuhl, der zwischen den Etagen stecken bleibt. Genau wie am vergangenen Abend, als er sie im Terminal gesehen hatte. Wie am Morgen zuvor, als ihre Blicke sich begegnet waren.
    »Nein. Es geht um Stetson.« Ihren neusten Kunden. »Wir müssen überlegen, was wir den Leuten sagen, wenn du ihr Netzwerk diese Woche nicht fertig machen kannst. Könnte gegen den Vertrag verstoßen.«
    »Clay, ich verspreche dir, ich rufe dich zurück und wir reden über alle Kunden, über die du reden magst. In einer Stunde, okay? Sag mir Bescheid, wenn du etwas Neues in Bezug auf Alec erfährst. Bis dann.« Er schnitt Clays frustrierten Ausruf mit einem Tastendruck ab, ließ sein Handy in die Tasche gleiten und streckte ihr die Hand entgegen. Sie war ähnlich

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