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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hatte mit dem Mann gesprochen und festgestellt, dass er gut und freundlich und … ehrenhaft war. Nicht der Typ von Mann, den eine Frau zur eigenen Befriedigung benutzte und dann ablegte.
Zumindest bin ich keine solche Frau.
Mist. Er hatte sich ihr ganz geöffnet, hatte ihr von seinem besten Freund erzählt. Und ihr vertraut. Ihr Herz tat immer noch weh über das Elend, das sie in seinen Augen gesehen hatte. Es war zwei Jahre her, aber er fühlte sich noch immer schuldig an Richards Tod. Aber diese Art von Schuld verjährte nicht. Dana wusste das nur allzu gut.
    Aber über seinen Freund zu reden hatte ihm geholfen, wie Dana es beabsichtigt hatte, und den Rest des Essens über war er regelrecht gesprächig gewesen. Er mochte Baseball und Kino, genau wie sie. Er liebte
Stirb langsam
und den
Terminator
und konnte die Statistik zu jedem Spieler der Liga herunterrasseln. Sie musterte sein Gesicht, das im Schlaf entspannt war. Die Statistik von jedem Spieler, der bis vor zwei Jahren aktiv gewesen war. Die neueren Zahlen kannte er nicht. Zuerst hatte sie geglaubt, dass er seit dem Vorfall in Kandahar an einer Art Gedächtnisverlust litt.
    Aber der Grund war weit banaler. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte Ethan sich in die Gründung seines Beratungsunternehmens gestürzt und geschuftet wie ein Ochse. Zu arbeiten lenkte von den Schuldgefühlen ab. Himmel, seine Arbeitswut war sogar hier, in dem hässlichen Waggon der Hochbahn, ersichtlich: Er schlief, weil er die ganze letzte Nacht über und das meiste des Sonntags gearbeitet und sich nur eine kurze Pause zum Essen mit ihr gegönnt hatte. Er hatte darauf bestanden, sie nach Hause zu bringen, anstatt direkt wieder zum Busbahnhof zu gehen. Aber es hatte nur fünf Minuten gedauert, bis das Ruckeln der Bahn ihn eingelullt hatte. Er war zu Tode erschöpft.
    Und er war absolut begehrenswert. Aber obwohl es ihr in den Fingern juckte, ihn zu berühren, wusste sie doch, dass sie ihn nicht haben konnte.
    Zum Glück näherten sie sich nun der Haltestelle, an der sie aussteigen musste. »Ethan.« Sie schüttelte ihn leicht. »Wachen Sie auf.«
    Ethan fuhr hoch und setzte sich kerzengerade auf. Sein Puls schoss augenblicklich in die Höhe.
    »Sie sind eingeschlafen«, sagte sie. »Fünf Minuten hinter Wrigleyville.«
    Er hatte geschlafen. Und geträumt. Von Richard und McMillan und Alec, aber über allem war Dana gewesen, Dana, die ihn an sich zog, die sich ihm willig öffnete, die ihn eindringen und ihm in der Wärme ihres Körpers Frieden finden ließ. Er hatte sich in ihr bewegt, sanft, langsam und genüsslich, rhythmisch …
    Der Rhythmus, den er nun als Ruckeln des Zugs erkannte. Ärgerlicherweise war er wieder wach, blickte aber immerhin in ihre warmen braunen Augen. Er stöhnte. Er war hart und steif wie eine Lanze.
    »Hier muss ich raus«, sagte sie.
    Ethan blinzelte. Ihre Worte kamen ihm wie die surreale Verlängerung seines Traumes vor. »Wie bitte?«
    Sie zeigte auf das Fenster, als der Zug in die Haltestelle einfuhr. »Meine Station. Ich steige hier aus.«
    »Okay.« Er setzte zum Aufstehen an, aber sie drückte ihn sanft zurück.
    »Sie müssen nicht auch aussteigen. Ich habe es nicht weit bis zu meiner Wohnung. Das geht schon.«
    Er stand auf, und bei dem scharfen Schmerz in seiner Lendengegend wäre er beinahe zusammengezuckt. »Ich bringe Sie nach Hause, Dana«, sagte er durch zusammengebissene Zähne, und ihre Augen verengten sich.
    »Also gut. Kein Grund, gereizt zu werden.«
    Er folgte ihr hinaus, vor Schmerz beinahe hoppelnd. »Ich bin nicht gereizt.« Der Zug setzte sich wieder in Bewegung, und er bekam den ersten Eindruck von der Gegend, in der Dana wohnte. Und war entsetzt. »Soll das ein Scherz sein?«, fragte er heiser, weil es immer noch wehtat.
    Sie war bereits ein paar Schritte gegangen, und er beeilte sich, sie einzuholen. Wenigstens wurde sein sexuelles Unbehagen jetzt durch eine rasch anwachsende Alarmbereitschaft ersetzt. Die meisten Fenster waren mit Brettern vernagelt, und er brauchte kein Cop zu sein, um in den Graffiti, die jede Mauer bedeckten, die Gang-Symbole zu erkennen.
    Er packte sie am Arm, und sie blieb stehen. »Sie wohnen wirklich hier, nicht wahr?«
    Ihre Wangen färbten sich dunkler, und ihre Augen blitzten. »Ja, wirklich.«
    »Warum?«
    Sie machte sich los. »Tut mir leid, dass ich kein Penthouse habe, aber etwas anderes kann ich mir nicht leisten.«
    Er hatte sie in Verlegenheit gebracht, obwohl es das Letzte war, was er

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