Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
beobachten. Sie einfach nur anzusehen.
    Sie stand in der Schlange, aber irgendwie etwas abseits. Beobachtete die Leute, die sich offenbar prächtig amüsierten. Sie hatte sich für ihn hübsch gemacht, und das Wissen ließ sein Herz heftiger schlagen, obwohl er gleichzeitig Frustration empfand, weil das schlichte, schwarze Kleid und die halsbrecherischen Pumps verschwendet waren. Er hatte kaum Zeit. Ihr Kleid endete in der Mitte ihrer Oberschenkel und ließ ihre Beine sogar noch länger wirken. Der Stoff schmiegte sich eng an ihre Rundungen, und es juckte ihm in den Händen, sie zu berühren, über die Rundungen zu streichen, ihren Körper zu erfühlen. Noch aus der Entfernung spürte er, wie die Luft um sie herum aufgeladen war. Es knisterte. Und sie raubte ihm schlichtweg den Atem.
    In diesem Moment zog ein Grüppchen Teenager auf Skateboards an ihm vorbei. »Wollt ihr Jungs euch zehn Mäuse verdienen?«
    Einer der Burschen sah ihn misstrauisch an. »Was müssen wir dafür tun?«
    Ethan zeigte auf Dana. »Seht ihr die Lady da drüben? Ich habe nur ungefähr zwanzig Minuten, um mit ihr zu essen, und ich will die Zeit nicht in der verdammten Schlange verschwenden. Verstanden?«
    Die Jungen folgten mit dem Blick seinem Fingerzeig und begannen zu grinsen. »Klar«, sagte der eine. Er hielt ihm die Hand hin. »Aber erst das Geld.«
    Ethan zog ein paar Scheine aus der Tasche. »Das dürfte für die Hotdogs reichen. Ich zahle, wenn ich mein Essen habe. Jetzt hört auf zu sabbern und zieht los.«
    Dana spürte seine Anwesenheit, bevor sie ihn sah. Sie hatte geglaubt, dass sie dieses Mal auf seinen Anblick vorbereitet war, aber die Wucht der Erkenntnis nahm ihr erneut den Atem, als sie ihn auf sich zugehen sah. Er überragte die meisten Männer in der Schlange, und sein Haar glänzte golden in der Abendsonne. Breitschultrig und schmalhüftig hob er sich in seinem Anzug und mit der Krawatte von den Menschen in knappen Röcken und Shorts ab. Er trug einen anderen Anzug als heute Morgen. Er hatte anscheinend geschlafen. Die dunklen Ringe unter den Augen waren fort, und sein Blick wirkte klar und aufmerksam.
Und auf mich konzentriert.
    Die Worte, die sie geübt hatte, waren aus ihrem Kopf gelöscht, als er sie erreichte, wortlos ihr Gesicht in die Hände nahm und sie zur Begrüßung küsste. Der Lärm der Menschen verblasste und ertrank im Getöse ihres hämmernden Herzens. Automatisch griff sie nach seinen Handgelenken und hielt sie fest. Er beendete den Kuss mit einem zärtlichen Zupfen seiner Lippen, das mehr versprach.
    Dann wich er einen Schritt zurück und sah sie rasch von Kopf bis Fuß an. »Du siehst fantastisch aus.« Er lächelte. »Aber ich denke, das weißt du.«
    Sie hatte es gehofft. Dennoch spürte sie, wie sie rot wurde. »Caroline hat gesagt, ich solle mich ein bisschen rausputzen.« Ihre Freundin hatte vor einer Stunde ihren Schrank durchwühlt und dieses Kleid gefunden. Es war das einzige vernünftige Stück, das sie besaß. »Sie kann sehr überzeugend sein.«
    »Dann drück ihr bitte meinen Dank aus.« Er warf einen Blick über die Schulter zur Schlange vor dem Hotdog-Stand und wandte sich mit ernster Miene wieder um. »Sosehr es mich auch ärgert, aber ich kann leider nicht lange bleiben.«
    Die Enttäuschung überschwemmte sie, aber sie hob das Kinn und lächelte gezwungen. »Ich verstehe.« Die Visionen von langen Gesprächen, gefolgt von heißen Küssen, wie sie sie heute Morgen am Wagen erlebt hatte, verblassten. Wenigstens war er so anständig, es ihr selbst zu sagen.
    Er führte ihre vereinten Hände an die Lippen und drückte leicht. »Nein, tust du nicht. Ich habe Nachrichten von zu Hause. Diese Familiensache, von der ich erzählt habe.«
    Zu einer anderen Zeit hätte sie ihn zum Weitersprechen gedrängt, aber die Härte in seinen Augen und seine angespannten Kiefer sagten ihr, dass sie es dieses Mal besser nicht tat. »Ich bin aber froh, dass du trotzdem gekommen bist. Selbst wenn du wieder wegmusst.«
    »Ich musste dich sehen.«
    Eine schlichte Aussage, aber sie berührte sie tief. »Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht«, murmelte sie. Sie hob die Hand und strich mit dem Daumen dort über seine Haut, wo am Morgen die dunklen Ringe gewesen waren. »Du hast ein bisschen geschlafen. Das ist gut.«
    Seine Augen blitzten plötzlich auf, und sie wurde daraufhin von einer Hitzewelle getroffen, die sich rasend schnell in ihrem ganzen Körper ausbreitete. »Ich habe von dir geträumt.«
    Der Tonfall

Weitere Kostenlose Bücher