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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Allerdings wüßte ich nicht, wie wir die große Rückkehr in die Heimat finanzieren sollten.«
    »Ich auch nicht, Amak.«
    »Wenn das so ist, Nulty, dann würde ich sagen, Hamun ham Farthytu sollte endlich einmal vergessen, was er dir am Schrein von Beng Salter gesagt hat.«
    Als Nulty diese Worte hörte, erschien ein Ausdruck der Zufriedenheit auf seinem Gesicht. Er warf das lange Haar zurück und strahlte mich an. »Wir werden den Namen ham Farthytu auf einen wunderbaren Marmorstein im Palast der Namen einmeißeln lassen!«
    »O ja, Nulty!«
    Und das taten wir in aller Förmlichkeit – nach den Ereignissen, von denen ich jetzt berichten möchte.
    »Wieviel Geld haben wir eigentlich noch, Nulty?«
    Er zog eine Grimasse und holte die Lenkholztruhe mit den Messingscharnieren und -schlössern. Er nahm vier Gold-Deldys, vier Silber-Sinvers und einen Lederbeutel voller Obs heraus.
    »Ist das alles?«
    »Du hast damals den Rest mitgenommen.«
    »Richtig. Und ich habe den Voller verkauft.«
    Nulty durfte nicht erfahren, daß das Geld dazu verwendet worden war, auf Umwegen hinter das Geheimnis der Voller zu kommen. Ich räusperte mich und hob die Schale an die Lippen, doch der Tee war bereits kalt. Diese Tatsache kam mir recht, um weiteren Erläuterungen zu entgehen. »Nulty!« brüllte ich. »Bring mir frischen Tee!«
    »Jawohl, Herr!«
    Er hatte also keine hohe Meinung von meinen Fähigkeiten am Spieltisch.
    Da gab ich ihm recht.
    Der Plan, den wir anschließend ausheckten, paßte sich den Notwendigkeiten an. Er gab uns keine Garantien, doch die Chancen standen auch nicht schlecht.
    Ich hatte darauf verzichtet, mich sofort mit lautem Hallo im heiligen Viertel umzusehen, um meine alten Freunde wiederzufinden, sondern blieb sitzen und trank geduldig den Tee, den Nulty mir brachte. Beim Teetrinken muß man Zeit und Geduld haben – eine Maxime, die besonders für den kregischen Tee gilt. Das Geschick ganzer Nationen hing von meinem Verhalten in Hamal ab, das war mir klar – trotzdem verwendete ich Zeit darauf, einen kleinkrämerischen Wetthandel zu inszenieren, mit dessen Hilfe eine Gruppe von Menschen, die kaum besser waren als Sklaven, in einen fernen Bezirk auswandern sollte. Manchmal fragte ich mich, ob ich meinen Verstand noch ganz beisammen hatte, und überlegte mir, wie ich Delia mein törichtes Handeln erklären sollte.
    Würde sie sagen, ein echter Vallianer hätte all die hamalischen Cramphs den Eisgletschern Sicces überantwortet? Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß Delia nicht so reagieren würde; vielmehr glaubte ich, daß sie mich verstehen würde.
    Ich hatte noch das Bild Delias vor Augen, als ich mich wieder der Gegenwart zuwandte. »Hör zu«, sagte ich zu Nulty. »Und paß gut auf. Du führst diese neuen Leute an. Du hast eben gesagt, daß sie frei sind. Nun, im Paline-Tal wird es ab sofort keine Sklaven mehr geben – jetzt nicht und auch in Zukunft nicht mehr. Hast du verstanden?«
    »Ich höre deine Worte, Herr.« Er rieb sich das Ohr. »Verstehen tue ich sie allerdings nicht. Ein Gutteil der Arbeit ist schwer – und dafür sind doch Sklaven da.«
    »Wie nützlich Sklaven auch sein mögen – im Paline-Tal ist es mit der Sklaverei ein für allemal vorbei!«
    »Wie du willst, Amak.« Er richtete seine schlauen Augen auf mich. »Und wenn man uns wieder einmal überfällt und wir Gefangene machen, sollen wir sie nicht zu Sklaven machen, sondern alle töten?«
    Das war die alte ethische Frage, mit der schon in Urzeiten Barbarenhäuptlinge konfrontiert wurden.
    »Wenn ihr sie nicht austauschen könnt, müßt ihr sie über Lösegeld loswerden. Geht das nicht, müßt ihr mit den Männern sprechen und sie freilassen und ihnen androhen, daß sie unweigerlich ums Leben kommen, wenn sie noch einmal angreifen.«
    »Mir will scheinen, daß das für die Zukunft erhebliche Gefahren mit sich bringt.«
    »Bei Krun! Ich weiß, wovon ich spreche!«
    »Ja, Herr.«
    Ich gedachte mich nicht bei ihm zu entschuldigen; meine Meinung zu diesem Thema ist Ihnen bekannt. Statt dessen sagte ich: »Achte darauf, daß deiner Gruppe auch eine Anzahl Flieger angehören, vorzugsweise Mirvolkrieger. Der alte Amak hatte eine ausgezeichnete Mirvol-Kavallerie.«
    »Aye, Herr.«
    »Ich gehe jetzt aus. Besorg mir ein paar hübsche Sachen – viel Spitzen, hübsch auffallend und extravagant. Hamun ham Farthytu wird wiederauferstehen, so wie ihn die Dummköpfe des heiligen Viertels kennen. Aber zum letztenmal!«
    Ich kleidete mich in ein

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