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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mein Hals!«
    Ich lockerte die verkrampften Finger.
    »Möge Ghomshah der Schmierige mir die Kehle anfeuchten, Hamun! Du hast ja einen Griff wie ein Jiklo!« Unsicher griff Elten Nath über das Bett nach einem Silberkelch, der auf einem Nachttischchen stand, und schenkte sich Wein ein. Ich ließ ihn gewähren. Er trank schlabbernd und schluckte angestrengt. Dann musterte er mich. »Wenn du Gilda etwas angetan hast ...« – er deutete auf das Mädchen – »mußt du für sie bezahlen.«
    »Schick mir die Rechnung, Nath, aber sag mir endlich, wo Vad Garnath steckt!«
    Er bewegte seine Halsmuskeln. »Ich weiß es nicht.« Unwillkürlich zuckte er zurück. »Ich schwör's! Geht es um Dinge, die Lem betreffen?«
    »Ja.«
    »Du gehörst nicht zu meiner Loge, Hamun. Als Hyr-Majister hat Vad Garnath Privilegien über viele Logen Ruathytus.«
    »Ja«, sagte ich noch einmal. »Aber wo ist er in diesem Augenblick?«
    Ich hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, daß der dicke Elten wirklich die Wahrheit sagte. »Ich weiß es wirklich nicht, Hamun. Er sprach von einem Geschäft, von einer Reise auf das Land, das ist richtig. Außerdem sprach er von Rosil na Morcray. Du weißt, Hamun, der Chuktar Strom ...«
    »Ja, ja, ich kenne den Kataki. Erzähl, Nath.«
    »Ich weiß nichts! Sie sind fort – der Vad und der Chuktar Strom, zusammen! Sie haben mir keine Einzelheiten erzählt.«
    Als ich zu dem Schluß kam, daß der Dicke mir nichts weiter zu sagen hatte, verlor mein Gesicht den Rest seiner Ähnlichkeit mit den Zügen Hamun ham Farthytus.
    »Bei Lem!« flüsterte Elten Nath von Maharlad. »Du siehst aus wie ein Teufel! Gedenkst du den Vad zu töten?«
    Ich besann mich. »Nein. Es geht um eine Angelegenheit Lems. Ich gehöre zur Loge von Toth und nicht zu deiner Gruppe, Nath. Aber es ist erforderlich, daß du mir die Wahrheit sagst.«
    Er schüttelte den Kopf. Ich mußte mit meiner Enttäuschung fertigwerden.
    »Ich finde selbst hinaus, Nath.« Er begnügte sich mit einem Nicken und begann sich vom Bett zu wälzen, um nach seiner Sklavin zu sehen.
    Der Türwächter beeilte sich, mir den Riegel aufzuschieben und die Tür zu öffnen; vermutlich irritierte ihn die Art und Weise, wie ich nervös mehrmals mein Rapier zur Hälfte zog und unentschlossen wieder in die Scheide stieß. Ich trat in die mondhelle Nacht hinaus.
    Ich hätte genausogut in Rees' Villa bleiben können – so wenig hatte ich bisher erreicht. Ich war ein nutzloser Onker – und das war die nüchterne Wahrheit. In dieser Meinung hätte mir der Gdoinye, der rotgoldene Raubvogel der Herren der Sterne, sicher zugestimmt. Es gibt für mich kein schlimmeres Gefühl als quälerische Selbstzweifel.
    Wer kann wissen, woher mir der Gedanke zuflog? Ich glaube nicht, daß die Savanti damit zu tun hatten. Vielleicht schickten die Herren der Sterne den Einfall in mein verbohrtes Gehirn, um mich vor mir selbst zu retten und auf diese Weise meinen elenden Körper für weitere Aufgaben auf Kregen fit zu halten; jedenfalls hatte ich plötzlich eine Idee.
    Sofort setzte ich mich in Bewegung; so schnell ich konnte rannte ich durch die Gassen, ohne mich um die anderen Passanten zu kümmern.
    Meine Erinnerungen an den wilden Lauf sind unbestimmt. Ein Gefühl der Eilbedürftigkeit leitete mich, die Ahnung, daß ich mein Ziel nie erreichen würde, wenn ich mich jetzt nicht bis zum äußersten anstrengte. Ich weiß noch, daß ich einen prachtvoll gekleideten untersetzten Edelmann umrannte, der nicht schnell genug zur Seite sprang. Zu seinem Pech landete er auf einer Senkgrube, deren Deckel den Aufprall seines Gewichts nicht aushielt. Ich glaube nicht, daß mich einer seiner Begleiter verfolgte; jedenfalls wies mein Rapier später keine Blutspuren auf.
    Ich stürzte in Rees' Haus. Man sah mir besorgt entgegen: Rashi, deren Tränen inzwischen getrocknet waren; Roban, der entschlossen den Dolch umklammerte, den ich ihm gegeben hatte; die Sklaven, die bedrückt im Haus herumschlichen.
    Jiktar Horan, Rees' Wachtkommandant, war vor kurzem zurückgekehrt. Er versuchte aus mir herauszubekommen, was eigentlich geschehen war, und ich begann mir aus seinen Worten einiges zusammenzureimen. Jiktar Horan und eine große Gruppe seiner Männer – ausnahmslos Numins – waren unter falschem Vorwand fortgelockt worden. Die verbleibenden Wächter hatten gegen Vad Garnaths Mörderbande keine Chance gehabt.
    Ich versuchte mich zu beherrschen und wandte mich an Rashi. »Gib mir ein Kleidungsstück von

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