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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Kubatz. „Solange du nicht wieder auflegst, kann man also Studienrat Purzer nicht erreichen? Und er selbst kann auch nicht telefonieren?“
    „Genauso ist es, mein Sohn“, stimmte Paul Nachtigall zu. „Wenn er sich jetzt zum Beispiel wirklich bei der Firma Lohmeier nach seiner Taxe erkundigen will, bekommt er gar kein Amt.“
    „Und die liebe Firma Lohmeier kann ihrerseits nicht zurückfragen, ob die Abbestellung in Ordnung geht, falls man dort der Geschichte nicht trauen sollte“, meinte Karlchen Kubatz. Aber damit ist wohl nicht zu rechnen.“
    „Man muß mit allem rechnen“, bemerkte Paul Nachtigall. „Es sollen am Nordpol schon Giraffen übers Eis geklettert sein.“ Er hatte sich seinen Regenmantel übergezogen. „Du bleibst hier und paßt auf, daß niemand den Hörer auflegt. Zum Glück sind meine Eltern und Oliver im Rathaus. Mach nicht so ein dämliches Gesicht.“
    „Ich würde auch gern dabeisein“, gab Karlchen Kubatz zu.
    Aber du hast noch Bewährungsfrist, und das ist nicht zum Totlachen“, bemerkte Paul Nachtigall. „Im übrigen hast du jetzt Zeit, um den Schluß für diesen Artikel zu schreiben.“
    „Ausbeuter“, stellte Karlchen fest. Aber das hörte Paul Nachtigall schon nicht mehr. Er war bereits durch die Tür zum Treppenhaus.
    Die beiden hatten sich nachmittags getroffen, um gemeinsam einen Artikel über die Bronzebüste mit dem Gesicht von Fräulein Corny Treutlein zu verfassen. Diesen Artikel wollte Karlchen Kubatz noch heute nacht irgendwie in die nächste Ausgabe der Bad Rittershuder Nachrichten hineinschmuggeln. Die Bewährungsfrist galt ja nur für das Prinz-Ludwig-Gymnasium und nicht für zu Hause.
    Als Fritz Treutlein aus seinem Friseursalon angerufen hatte, waren die beiden gerade dabei gewesen, nach einem wirkungsvollen Schluß zu suchen, der ganz offen zur Abstimmung für die Nummer 5 aufrufen sollte.
    Jetzt mußte sich Karlchen Kubatz diesen letzten Satz allein einfallen lassen. Er grübelte und blickte zwischendurch zu dem Telefonhörer, der neben dem Apparat auf einer weißen Tischdecke mit himmelblauen Punkten lag.
    Draußen donnerte es wieder einmal, und dann kamen Blitze. Man konnte meinen, das Feuerwerk sei vorverlegt.
    Im linken Seitenflügel des Rathauses waren um diese Zeit die Fenster des kleinen Sitzungssaals schon eine ganze Weile hell erleuchtet. Und aus dem Regen und aus der Nacht kamen unter ihren Schirmen bereits die ersten Besucher.
    Die Gärtnerei Kohl am Rathausplatz hatte neben ihrem Schaufenster eine breite Toreinfahrt. Dort konnten sich die Glorreichen Sieben und die übrigen Jungen unterstellen. Ulli Buchholz war noch alarmiert worden, der kleine Sputnik und Hans Pigge. Alle waren durch den Regen gelaufen und naß bis auf die Knochen.
    „Guten Abend allerseits“, grinste Paul Nachtigall. Der Regen tropfte ihm von den Haaren und von der Nase.
    „In seinem Haus wohnt nur noch eine Familie Hasselbach, die auch Telefon hat“, berichtete Manuel Kohl.
    „Und du hast die Nummer?“ fragte Paul Nachtigall.
    „Das versteht sich eigentlich von selbst“, bemerkte Manuel.
    „Entschuldige“, sagte Paul, und dann wollte er wissen: „Wieviel Geld haben wir?“
    Sie leerten alle ihre Taschen und kamen auf sechsunddreißig Mark sechzig.
    „Und das hier sind alle Groschen, die in der Kasse waren“, meinte Fritz Treutlein. „Ich habe sie eingewechselt, wie du es verlangt hast.“
    Ausgezeichnet“, lobte Paul Nachtigall.
    Dann verteilte er das Geld einigermaßen gleichmäßig unter Emil Langhans, Ulli Buchholz und Fritz Treutlein.
    Von den Groschen behielt er den größten Teil für sich.
    „In fünf Minuten erwartet der Redner des heutigen Abends seine Taxe“, stellte Emil Langhans fest. Er hatte auf seine Armbanduhr geblickt und ihre Zeit mit der Uhr am Rathausturm verglichen. „Es wird Zeit.“
    „Du gehst jetzt wieder in deine Wohnung“, sagte Paul Nachtigall zu Manuel Kohl, „und rufst sofort diese Familie Hasselbach an. Und wenn man sich gemeldet hat, legst du einfach den Hörer neben den Apparat. Dort läßt du ihn mindestens eine Stunde schmoren.“
    „Und wieso?“ fragte Fritz Treutlein neugierig.
    „Weil Studienrat Dr. Purzer vermutlich zu seinem Nachbarn rennt, wenn er merkt, daß sein eigenes Telefon nicht mehr funktioniert“, erklärte Paul Nachtigall.
    „Du denkst auch an alles, man könnte direkt Angst kriegen“, meinte Manuel Kohl und sauste in seine Wohnung zurück.
    Auf dem Rathausplatz gab es zwei Telefonzellen. Sie

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