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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Poore
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sicher, dass es das ist, was du willst?«, fragte der Teufel.
    »Was ich will …«, schnarrte Fish. »Ich will, dass du meine Anrufe annimmst, wenn ich in einem Hotelzimmer voller FBI -Agents bin! Du hast versprochen …«
    »Ich habe versprochen, du würdest Geld haben. Du hattest Geld.«
    »Wir haben Firmen und Organisationen aus dem Boden gestampft! Es ist nicht nur Geld! So etwas sollte von Dauer sein!«
    »Sind sie auch, wenn man es richtig macht.«
    »Du hattest es versprochen! «
    »Nein, hatte ich nicht. Wie dem auch sei, angesichts der Reste, die dir geblieben sind – dieser Bar und dem Zaun – bist du sicher, dass es das ist, was du willst? Ich muss dir nämlich was sagen wegen diesem Zaun …«
    »Ich will es nicht hören!«, schnaufte Fish. »Wenn du nicht mehr für mich hast als einen dämlichen Rat wegen dieser Grenze, kannst du dir deinen Rat in den Hintern schieben! Ich will mein Geld zurück! Ich will, was du mir versprochen hast!«
    Der Teufel blickte enttäuscht, aber nicht überrascht drein.
    Eine Sekunde später platzten FBI Agents aus dem Brownsville Field Office durch die Tür und führten an Fish eine Bilderbuch-Überwältigung mit anschließender Verhaftung durch. Sein Bier flog durch die Luft. Seine gebrochene Nase brannte vor Schmerz, als sie ihn mit dem Gesicht auf die Bodendielen drückten.
    »Das dürfen Sie nicht!«, kreischte er und versuchte verzweifelt, den Kopf zu heben und sich Gehör zu verschaffen. »Das hier ist Mexiko, ihr verdammten Bastarde!« Er spuckte einen blutigen Zahn aus.
    »Von wegen Mexiko, Trottel«, erwiderte der Agent, der ihn in Handschellen gelegt hatte. »Das ist der Zaun des Baseballparks von Brownsville, über den du geklettert bist. Stramme Leistung, echt. Die mexikanische Grenze ist noch einen halben Block von hier entfernt.«
    Fish lachte ungläubig. Zuerst nur ganz leise, dann lauter. Als sie ihn zu ihrem zivilen Fahrzeug führten, hatte er sich wieder unter Kontrolle, auch wenn ein eigenartiges, unheimliches Leuchten in seinen Augen brannte – ähnlich Sumpfgas oder Elmsfeuer.
    Es erlosch erst am Tag seines Todes.

27
Wir werden
immer
Rom haben
Dayton, Ohio, 2005
    Der Teufel, zu Tode gelangweilt von seinem Aufenthalt im Krankenhaus, begann mehr und länger zu schlafen, als für ihn normal war.
    Er träumte vom zweiten Mal, als er Arden zurückgewonnen hatte, vor langer, langer Zeit in Rom.
    ***
    Ein Frühlingsabend, irgendwann zu Beginn des Imperiums. Der Teufel überquerte das Forum, helle Pflastersteine unter den Sandalen und den Geruch der Stadt in der Nase. Rauch, Essen, Abfall, Pferdedung, Schweiß.
    Rom erinnerte ihn mit seiner Größe an Ägypten, mit den riesigen Tempeln, gigantischen Säulen, überwältigenden Armeen. Eine angemessene Herausforderung an den Himmel, keine Frage.
    Vielleicht würde Rom gut genug werden für Arden. Vielleicht würde sie zu ihm zurückkommen.
    Er beobachtete einen Straßenkünstler mit seinem Affen, als ihm die Idee kam.
    Der Affe tat, als hätte er eine Münze in seinem Ohr gefunden.
    Der Teufel musste lachen. Große Zivilisationen hatten stets die seltsamsten Blüten getrieben, was Unterhaltung anging. So war es und so würde es immer bleiben.
    Der Affe war ein gutes Zeichen.
    ***
    Zu Hause angekommen stand der Teufel in seinem Patio und schaute nach oben.
    »Arden«, sagte er. »Du musst einfach herkommen und Rom sehen. Wenn Gott auch nur einen Hauch Fantasie besäße, hätte er diese Stadt erschaffen.«
    Der Wind wehte. Der Himmel war wolkenlos und blau wie das Meer.
    Der Teufel ging ins Haus und las im Licht eines Feuers Gedichte, bis es zu regnen anfing. Dann legte er sich schlafen.
    ***
    Als er am Morgen aufwachte, war sie neben ihm.
    Der Teufel brüllte vor überschäumender Freude und drückte sie an sich.
    Ihre Augen leuchteten. Sie wisperte seinen Namen, wieder und wieder.
    Sie blieben drei volle Tage im Bett und verließen es dann nur, um ein neues Bett zu kaufen.
    ***
    Es begann wie in Ägypten.
    Sie hatten ein Haus mit einem Hof auf dem Kamm eines Hügels.
    In der Morgen- und Abenddämmerung berührte die Sonne die marmorne Stadt mit ihrem Feuer. Sie betrachteten das Schauspiel staunend von ihren Fenstern aus. Diesmal, so beschlossen sie, würden sie nicht versuchen, die Dinge zu beschleunigen. Diesmal würde er sie nicht in Astronomie unterrichten, und sie würde keine Engelsmusik für die Sterblichen spielen.
    Sie waren in Rom. Sie waren Römer.
    Für den Augenblick würden sie sich neu

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