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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Poore
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mancher andere).
    Sie war Single, war immer Single gewesen. Sie hatte keine Kinder. Sie hatte einen Hund namens Jake, der einem die Eier abriss.
    »Wenn?«, fragte Zachary.
    »Wenn ihm danach ist. Stimmt es, dass Sie früher Leute eingefroren haben? Ich meine, wie …«
    »Ich weiß, was Sie meinen. Ja, es ist wahr.«
    »Haben Sie je geglaubt, es könnte wirklich funktionieren?«
    »Allerdings«, antwortete er. »Es war ein furchtbarer Schlag, als sie einer nach dem anderen ausfielen.«
    Sie bedachte ihn mit einem langen, forschenden Blick. »Ich wollte mir noch was zu trinken holen«, sagte sie dann. »Kommen Sie mit?«
    »Natürlich.« Er deutete auf den Versandtisch, der zurzeit als improvisierte Bar fungierte. »Nach Ihnen.«
    »Nicht dort«, sagte sie. »Ich wollte eigentlich woanders hin.«
    Oh.
    »Ich kann hier nicht weg, leider …«
    »Sie sind der Boss.«
    Er war der Boss.
    Er ging mit ihr.
    Sie fuhren zu ihm nach Hause und spielten City Park Pick-up, und wenn ihre Spielfiguren sich auf dem Bildschirm küssten, beugte Zachary sich zu Clara und küsste sie in echt.
    In seinem Schlafzimmer zogen sich beide ganz nackt aus und falteten ihre Kleidung ordentlich zusammen, bevor sie sich vereinigten.
    ***
    »Frag mich, ob ich reite«, sagte er hinterher zu ihr.
    »Reitest du?«
    »Nein. Ich meine, ich wollte, dass du sagst …«
    »Warum?«
    »Ach, spielt keine Rolle.«
    So war es wirklich.
    ***
    Kissengespräche schienen die Gelegenheiten zu sein, bei denen ihre besten Seiten zum Vorschein kamen, selbst wenn sie nur herumalberten und ihre postorgasmischen Hirne von Oxytocin überflutet waren.
    »Klopf-klopf.« Zacharys Hirn neigte aus irgendeinem Grund zu Witzeleien.
    »Wer ist da?«
    »Eine störende Kuh.«
    »Eine störende …«
    »Muuuh!«
    Selbst nachdem Zachary herausgefunden hatte, dass Klopf-Klopf-Witze im Bett fortgesetztes Liebesspiel statistisch gesehen extrem unwahrscheinlich machten, hörte er nicht damit auf. Er konnte nicht anders.
    ***
    Manchmal waren ihre Kissengespräche mehr persönlich, ernsthafter.
    »Wie kann es sein …«, fragte Clara, wobei sie sich halb auf ihn setzte und die Wange an seine Brust schmiegte, »wie kann es sein, dass du gewartet hast, bis ich fast vierzig war, bevor du in meinem Leben aufgetaucht bist?«
    »Es ist, als hätten unsere Herzen gewartet, bis wir alt und weise genug füreinander waren. Bis das Üben vorbei war.«
    Die persönlichen Kissengespräche waren üblicherweise ziemlich kitschig, aber es war trotzdem großartig.
    »Ich wäre nicht für dich bereit gewesen, als ich jünger war«, fügte er hinzu.
    »Ich wäre zu gerne mit dir nach Woodstock gefahren«, flüsterte sie.
    »Ich wäre gerne mit dir an der CalTech gewesen. Abgesehen davon hatte ich in Woodstock einen Unfall mit Hochspannung. Danach habe ich ein paar Jahre lang ziemlich viel gesabbert.«
    Clara dachte darüber nach.
    »Vielleicht ist es wirklich am besten, dass wir uns erst später im Leben kennengelernt haben. Für uns beide, meine ich.«
    Sie leckte seine Brust.
    Zachary fand heraus, dass die persönlichen Kissengespräche statistisch betrachtet sehr viel häufiger zu fortgesetztem Liebesspiel führten.
    ***
    Eines Nachts fingen die Kissengespräche bereits an, bevor das Liebesspiel vorüber war.
    Es war Zacharys Schuld, und es überraschte sie beide.
    Clara saß auf ihm und kreiste langsam mit den Hüften. Das brachte ihn jedes Mal fast um den Verstand, und als er unvermittelt »Gütiger Gott! « rief, dachte sie sich nichts dabei. Im ersten Moment jedenfalls.
    Dann aber legten sich seine großen Hände auf ihre Pobacken und packten sie fest. »Was, wenn du eine Computerdatei auf einem System dazu bringen könntest, ihre Daten direkt mit einer Datei auf einem anderen Computer auszutauschen?«, fragte er atemlos.
    Claras Hüfte hörte auf zu kreisen.
    Auch ihr gingen manchmal Gedanken an die Arbeit durch den Kopf, wenn sie sich liebten. Sie hatte es nur bisher stets für klüger gehalten, nicht darüber zu reden. Und obwohl sie ein wenig verärgert war, begriff sie sogleich, was er meinte.
    »Sprich weiter«, sagte sie.
    »Es gibt Netzwerke, überall«, sagte er. »Das Militär hat sie. Firmen haben welche, Universitäten und Colleges und so weiter. Aber sie alle haben unterschiedliche Protokolle, unterschiedliche Sprachen, und deswegen gelingt es uns nicht, ein Netzwerk mit dem anderen reden zu lassen, richtig?«
    »Jepp.«
    »Was, wenn ich eine Methode gefunden hätte, ein digitales Paket

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