Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Schmitts hängen blieb.
Der klappte die untere Lippe heraus und flüsterte anschließend: »Er hat recht gewissermaßen, quasi.«
*
»Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Die Menschheit der Erde erwartet Sie. Wir bereiten einen Landeplatz in den beigefügten Koordinaten vor. Die ausgewählte Insel bietet Ruhe und Sicherheit. Ein Team von Spezialisten wird Ihnen zur Seite stehen.«
Adam nickte Heeroo zu, der die Botschaft verlesen hatte. »Noch etwas? Können wir die Koordinaten auflösen?«
»Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schmitts, im Namen der Menschheit des Planeten Erde.«
»Dieser Mann ist mir sympathisch«, meinte der Junge.
»Du hast unseren Besuch auch ziemlich unbürokratisch vorbereitet«, stellte Samuel Simon fest. »Sie werden mehr Fragen stellen, als uns lieb ist.«
Sonja Esther grinste und fuhr Adam mit einer Hand über den Kopf. »Manchmal ist der direkte Weg der beste. – Wir sollten uns einigen, was wir den Menschen der Erde sagen können und was nicht.«
»Das wird sich zeigen.«
Gladiola erhob sich und betrachtete das Bild auf dem Hauptmonitor. »Dort werden wir landen?«, fragte sie und zeigte auf die grüne Insel mitten in einem Ozean. Ein Strahlen erhellte ihr Gesicht. »Oh, es ist wie im Traum. So viel Wasser!«
Das Ende der Schonzeit
Verschwommen nimmt Adam ein blau schimmerndes Gewässer wahr. Ein nacktes junges Mädchen steigt aus den Fluten, Tropfen perlen von der grünlichen Samthaut. Gladiola ist eine Frau geworden, wird dem zwanzigjährigen Adam bewusst. Sie läuft über den feinen Sandstrand, wirft sich dem Jungen in die Arme, drückt ihre weichen Brusthügel gegen seinen Körper und kühlt ihn damit ab. Doch seine Hitze entlädt sich an ihr.
»Unsere Insel ist so wunderbar«, ruft das Mädchen und ihre rotgelben Augen flimmern im Sonnenlicht. »Ich liebe dich!« Sie dreht sich mit Adam im Kreis, so dass dem Jungen schwindlig wird. Beide lassen sich schließlich in den Sand fallen, liegen nebeneinander auf dem Rücken und sehen die große gelbe Sonne.
Plötzlich dreht sich das Mädchen und liegt auf dem Jungen, in dem Gefühle erwachen. Es küsst Adams Stirn und streichelt seine Schultern. Dann nähern sich ihre grünen Lippen denen des Jungen.
»Nicht, Gladiola«, flüstert Adam. »Wir könnten schließlich Geschwister sein ...«
Doch sie küsst ihn, intensiv und noch intensiver, bewegt sich auf seinem Körper, lässt die Lüste in ihm steigen und sein bestes Stück schwellen. »Geschwister? Nein, Adam«, flüstert sie nach einem Zungenkuss. »Wir entstammen verschiedenen Welten. Nur unsere Gehirne gleichen sich. Wir gehören zusammen wie Geschwister, doch wir sind es nicht.« Und schon setzt sie das Liebesspiel fort, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie beobachtet werden könnten.
Als Adam dann auf ihr liegt, sich dessen bewusst, dass ihre Fortpflanzungsorgane aufeinander abgestimmt sind, als er sich zum ersten Mal mit ihr vereint, die Wollust ins Unermessliche steigt, ein goldener Regen durch seinen Körper rauscht, als seine Spermien in Gladiola eindringen – in diesem Moment begreift Adam, dass er nun ein Mann ist. Er ist reif für diese Dinge. Und Gladiola ist seine Frau. Das Gefühl, das in Adam wächst, wenn Gladiola in seiner Nähe ist, bezeichnen die Menschen als Liebe.
Adams Erwachsensein hat begonnen. Die Schonzeit ist vorbei.
Vierzehn Erdenjahre waren vergangen. Die kleine, ewig sonnige Insel Sandokhan inmitten eines irdischen Ozeans war zu Adams Heimat geworden. In einem gewaltigen, getarnten Hangar versteckte sich die LORIAN, das Raumschiff der Feesen. Nahe dem Meer gab es zwei große, weiße Häuser. In einem wohnten Gladiola, Adam und die Zwillinge, in ihrem Gästezimmer hatte sich der Junggeselle Thomas Schmitts eingerichtet. In dem zweiten Haus lebten Sonja Esther und Emanuel Tämmler gemeinsam mit einer fünfjährigen Tochter. Simon und Komsomolzev waren seit Jahren unterwegs, hielten Vorträge, arbeiteten mit Wissenschaftlern der Erde zusammen und fanden nie einen festen Wohnsitz.
Das Leben auf der Erde hatte sich in diesen vierzehn Jahren stark verändert. Nicht nur die Raumfahrtechnik hatte einen bedeutsamen Sprung gemacht, auch das Miteinander hatte sich verbessert, wenngleich Adam stets und ständig unter den nach wie vor existierenden Gewaltausbrüchen einiger Menschengruppen litt.
Längst war er kein kleiner Junge mehr. Er war zu einem stattlichen Mann herangewachsen, war schlank und muskulös und unterschied sich in fast nichts
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