Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Mal, wenn er die Matratze mit den Füßen berührte, rief er ein Wort. »Der – alte – Mann! – Er – quält – mein – Onkelchen! – Die – Roboter – sehen – alle – gleich – aus! – Er – will – uns – besuchen!« Der Achtjährige, der viel Ähnlichkeit mit seinem Vater hatte, landete auf dem Hosenboden, kniete sich hin und fiel Adam schluchzend um den Hals.
»Er wird seine Robomutanten mitbringen.« Anna sagte diesen Satz. Die Zwillingsschwester stand bereits in der Tür. Orangefarben leuchteten ihre Augen, grün schimmerte die Haut. Und doch sah sie ihrem Bruder äußerst ähnlich.
»Komm her!«, forderte Adam und hob Anna auf das Bett. Sie saß nun neben Malte und blickte Adam ebenso inbrünstig an. »Der Reihe nach: Ihr beide müsst mir sagen, was los ist! Ihr habt Admiral Alyta gesehen? Seit wann beobachtet ihr ihn?«
»Schon immer«, flüsterte Malte und schielte zu seiner Schwester.
»Ja. Schon immer«, bestätigte das Mädchen und wackelte mit den Füßen.
»Warum habt ihr mir nicht längst davon erzählt?«
Malte flüsterte: »Er hat es uns verboten.«
»Er hat es uns nämlich richtig verboten«, setzte Anna hinzu.
»Er will zur Erde kommen? – Hat er das gesagt?«
Die Zwillinge nickten gleichzeitig.
»Was sind das für Robomutanten, die er mitbringen will?«
»Es sind Roboter mit besonderen Fähigkeiten.«
»Mit synusischen Fähigkeiten«, ergänzte Anna.
»Habt ihr sie gesehen? Wie viele hat Admiral Alyta?«
»Der alte Mann hat sie uns gezeigt. Es sind unheimlich viele. Sie sehen böse aus.«
»Ja, sie sehen böse aus.«
»Und Onkel Sinep?«, fragte Adam erstaunt. »Habt ihr ihn auch gesehen?«
Malte verzog das Gesicht. »Er ist eingesperrt.«
Anna verzog ebenfalls das Gesicht. »Eingesperrt in einem Kraftfeld. Und angeschlossen an den Cerebius.«
Nun schüttelte Adam den Kopf. »Den Cerebius? Was ist das? Und wo ist er?«
»Er hat ihn uns gezeigt. Auf seinem Planeten, mitten in der Heimat.«
»Er hat eine Stadt gebaut, unter der Oberfläche von FV1«, erklärte Anna.
»Was will Alyta hier?«
»Er will uns besuchen«, antwortete Malte.
»Und dich und Mama«, flüsterte die Zwillingsschwester des Jungen. »Unser Urgroßvater will uns besuchen. Das hat er gesagt.«
»Und wann? Wann will er das tun?«
Malte überlegte lange. »Er ... er hat gesagt ... zu unserem Geburtstag ...«
»... wenn wir beide neun Jahre alt werden ...«
»... dann will er den Synus zerstören.«
Adam drückte die beiden Kinder an sich. »Das dürfen wir nicht zulassen! Er will den Ersten Distrikt erobern! Und glaubt mir, er will nichts Gutes mit uns tun. Wenn er wieder Kontakt mit euch haben will, dann sagt es mir gleich. Nun frühstückt und geht spielen. Und bitte denkt nicht an ihn.«
Adam fuhr beiden Kindern mit den Händen über die Köpfe und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. Während die Kinder in den Küchentrakt gingen, lief er zum Pool, beugte sich hinunter zu Gladiola und sagte: »Wir müssen reden. Gleich.«
Wenig später saßen Adam, Gladiola und Schmitts auf einer schattigen Terrasse. Kozabim reichte Getränke und die beiden Thronarios schwebten in geringem Abstand über dem Boden.
»Das sind unschöne Berichte, mein Kaiser«, sagte Heeroo monoton. »Mir stellt sich nur die Frage, wie es Admiral Alyta möglich war, die Abbilder der Zwillinge auf den Planeten FV1 zu holen, ohne dass du oder Gladiola davon etwas bemerken konntet.«
Adam erhob sich. »Der Admiral ist nicht dumm. Er kennt die Stärke der synusischen Fähigkeiten der Zwillinge. Wahrscheinlich hat er eine Möglichkeit gefunden, seine eigenen Fähigkeiten zu steuern. Ich lernte sie kennen, als sie noch schwach waren, doch ist inzwischen viel Zeit vergangen. Er hat Prinz Sinep unter Kontrolle. Nicht auszudenken, was er mit ihm anstellt.«
Schmitts streckte die Beine aus, so dass Kozabim einen Bogen fahren musste, um dem irdischen Wissenschaftler ein Glas zu reichen. Der wischte sich zunächst mit einem Daumen die Lippen, dann trank er gierig das kalte Getränk. »Und«, sagte er anschließend, »es gibt gewissermaßen, quasi keine Informationen, was in den beiden Distrikten abgeht?«
»Nein. Darüber gibt es keine Informationen.« Adam nahm wieder Platz.
»Jedenfalls müssen wir etwas tun«, warf Gladiola ein, die sich immer wieder Wasser über die Schultern goss. »Die Zwillinge werden in achtzig Tagen neun Jahre alt. Viel Zeit bleibt uns also nicht.«
»Komsomolzev erzählte mir, dass er in
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