Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Sicherheit bringen? Heißt das, Universus ist noch ein freier Planet?«
Erneut lächelte der Mann. »Mein Junge ... Universus ist einer der technologisch am weitesten entwickelten Planeten des Universums. Beim ersten Anzeichen von Alytas Expansionskurs entwickelten unsere Wissenschaftler die Planetensperre. Innerhalb der Atmosphäre fliegende Satelliten bauen ein Abschirmnetz auf, das es jedem Angreifer unmöglich macht, in die Atmosphäre von Universus einzudringen. Deshalb hat Universus auch keine eigene Armee.«
»Und nun bist du hier gefangen«, stellte Malte fest. »Das Abschirmnetz bringt dir also keinen Nutzen. Wir aber werden bald befreit. Mein Vater ...«
»... spielt hier keine Rolle!«, unterbrach Gladiola rigoros die Rede ihres Sohnes.
Ringsum murrte es, einige der Gefangenen schienen schlafen zu wollen.
Malte betrachtete die Mutter erstaunt.
»Was ist mit deinem Vater?«, fragte Falima leise.
»Nichts ist mit ihm.« Der Junge atmete tief ein und aus. »Ich werde die Menschenhändler wahrscheinlich selbst beseitigen.« Er erhob sich und nahm das Plasmakatapult zur Hand.
Doch der alte Mann zog ihn wieder runter. »Nicht doch, Malte, nichts übereilen. Versteck das wieder! Beseitigst du hier unten die Verbrecher, so wirst du auf diesem unwirtlichen Planeten gefangen bleiben. Sie nutzten einen Intermolekulartransporter, der sich nicht auf diesem Planeten befindet. Sie haben auch kein eigenes Raumschiff. Tust du es trotzdem – und ich traue dir durchaus zu, dass du es kannst – dann wirst du ein Gestrandeter sein. Wir werden uns befreien, wenn wir auf ein Schiff transportiert werden. Bis dahin habe Geduld. – Verstehst du?«
Malte blinzelte mit den Augen. Dann nickte er.
»War das ein Ja?«, fragte der Mann.
»Natürlich.«
»Und außerdem ...«
»Und außerdem?«, fragte Malte.
»Das Essen, das sie kochen, ist so übel nicht. Am Tag können wir uns draußen umsehen.«
»Sie lassen uns raus?«
Erneut lächelte der Mann. »Nun schlaf, Junge, bevor wir von meinen Leuten als Ruhestörer eingesperrt werden!« Er legte sich bequem auf den Boden und Malte tat es ihm gleich.
*
»Ich habe den Gleiter geordert!« Heeroo flog rasch von einem Bedienpult zum nächsten.
»Transport vorbereiten!«, rief Adam. »Juri, geh in den Rampenraum!«
»Schon fast ich bin dort!« Komsomolzev war bereits unterwegs.
»Transport erfolgt jetzt!« Das Thronario holte den Gleiter in die LORIAN zurück. »Es gibt ein ernstzunehmendes Problem, Adam«, raunte er monoton. »Die Menschen sind nicht mehr an Bord.«
»Was sagst du?« Adam lief Komsomolzev hinterher und wäre fast über einen der zerlegten Robomutanten gefallen. »Kozabim!«, schrie er. »Räum die Leichen weg!«
Der Roboter kam ruhig angerollt. »Überall Dreck!«, schimpfte er, griff einen Robomutanten am Fuß und zog ihn durch den Gang.
Adam kam im Rampenraum an. Sirena hatte gerade den Gleiter verlassen. »Wo sind die Menschen?«, fragte Heeroo vorwurfsvoll aus dem Hintergrund.
»Ein Mensch wurde in den Gleiter transportiert. Malte konnte ihn vernichten. Dann wurde die Besatzung aus dem Gleiter transportiert. Ziel unbekannt. Die IMT-Signale erfolgten verschlüsselt. – Und ich bin unbewaffnet!«, raunte das Thronario dem anderen zu.
»Kontrolliere die Aufzeichnungen!«, befahl Adam. »Juri, scanne die Umgebung. Irgendwo müssen sie schließlich sein.«
»Herkömmliche Intermolekulartransporter haben eine Reichweite von einem Parsek«, warf Heeroo ein. »Die Aufzeichnungen enthalten wahrhaft keine nutzbaren Signale.«
Nur für Sekunden schloss Adam die Augen, dann flog sein Abbild durch das Weltall. ›Gladiola?‹, fragte er immer wieder, ›wo bist du?‹ Er hätte sie erreichen müssen, irrte jedoch ziellos umher. Dann fasste er sich mit beiden Händen an die Stirn. Zwei Stimmen ertönten in ihm, so laut, dass sie sein Gehirn fast lahmlegten.
›Wir wurden gefangen, Papa!‹
›...‹
›Ja, von Menschenhändlern. ‹
›...‹
›Wir können uns erst befreien, wenn wir auf einem Raumschiff sind.‹
›...‹
›Sie verkaufen uns an Ikonier.‹
›...‹
›Bald sind wir aber wieder da.‹
›Wo seid ihr?‹, war Adams brennende Frage.
›Wir wissen es nicht, Papa.‹
Es waren Malte und Anna, die abwechselnd zu Adam durchdrangen.
›Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Schließlich hast du mir das Katapult gegeben. Und damit werden wir uns befreien.‹
›...‹
›Es ist alles in Ordnung, Papa.‹
›Grüßt eure Mutter
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