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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Sanft führt der Roboter die beiden durch eine zauberhafte Atmosphäre. Sie durchqueren verschiedenfarbige Lichtschichten, nähern sich der Oberfläche, deren Formen sich zu wandeln scheinen und setzen sacht auf dem Boden auf.
    Unzählige Gestalten nähern sich unvoreingenommen. Ihre Körper wirken fast durchsichtig. Sie sind schlank, haben große Köpfe, lächelnde Münder und strahlende Augen. Sogleich berühren einige der kleineren Gestalten die Hände der Kinder, bilden mit ihnen einen Kreis und tanzen ausgelassen. Musische Rhythmen dringen in die Ohren der Zwillinge, ein Kichern und Lachen macht sich breit. Die größeren Gestalten bilden einen weiteren Kreis, der sich entgegengesetzt zu dem der Kinder bewegt. Es sind die seltsamen Wesen selbst, die diese Melodien erzeugen. Schließlich beginnen sie sich zu vermischen und schweben mit noch immer tanzenden Bewegungen durcheinander.
    Der Roboter führt die Zwillinge hinauf in die Höhen des seltsamen Planeten. Dort erst erkennen die Kinder, dass die Wesen weiter unten auf dem Boden aus ihren unzähligen Körpern ein sich bewegendes Bild formen.
    Malte und Anna erkennen einige der Gestalten in dem Bild: Amelia und Alyta, die miteinander tanzen, Gladiola und Adam – eng umschlungen –, Prinz Sinep, der sich unablässig dreht, die Hände über dem Kopf. Dann sehen sie sich selbst im Reigen der Menschen tanzen. Das Bild wird zusehends kleiner, um schlussendlich mit dem gesamten Planeten in der Unendlichkeit zu verschwinden.
    »Was war das?«, flüsterte Malte in der Nacht, gerade erwacht aus dem merkwürdigen Traum.
    Anna blinzelte den Bruder an. »Ich weiß nicht«, flüsterte sie. »Doch wir werden es irgendwann erfahren.«

    *

    »Schöne Grüße von Papa.« Mit diesen Worten weckte Malte am Morgen seine Mutter.
    »Er hat uns gesucht. Und wir sollen dich grüßen«, sagte Anna und streichelte der Mutter sanft die Haut.
    Gladiola ging es nicht gut. Ihrer Haut fehlte Wasser. Wasser, das die Menschen von Aurus so dringend benötigten. Noch verdrängte Anna das Gefühl der inneren Austrocknung. Schwach erklang die Stimme der Mutter: »Wird er kommen und uns befreien?«
    »Er hat den Angriff der Robomutanten überlebt«, sagte Malte. »Geht es dir nicht gut, Mama?«
    »Es geht schon, mein Junge.« Gladiola sah Malte lächelnd an.
    »Nein.« Der Junge verfolgte die Gedanken der Mutter. »Du hast Angst, du hast Schmerzen und dir fehlt dein Wasser.« Er blinzelte. »Und du hast mir nicht die Wahrheit gesagt.«
    Anna kannte ebenfalls die Gedanken und Gefühle der Mutter. »Du hast gelogen, Mama«, sagte sie.
    Wieder lächelte Gladiola. Den beiden Kindern konnte sie unmöglich etwas vormachen. Sie kannten jeden ihrer auch noch so verborgenen Gedanken. »Ach, ihr zwei«, flüsterte sie liebevoll. Dann plötzlich krümmte sie sich in einem Krampf, den starke Nervenschmerzen begleiteten.
    Falima, der alte Wissenschaftler vom Planeten Universus, näherte sich. »Leidet sie?«, fragte er.
    Malte nickte. »Ihr fehlt Wasser.«
    »Ich weiß«, antwortete Falima. Dann stieg er über die Gefangenen hinweg, ging zu jener kreisrunden Schleuse und schlug derb dagegen.
    Ein kleines Segment öffnete sich, schwaches Licht fiel herein. »Was ist?«
    »Eine Gefangene wird sterben.«
    »Dann soll sie doch!«, antwortete die Stimme.
    »Es ist eine Aurusfrau. Sie benötigt lediglich ein Bad in Wasser.«
    »Es ist mir egal, was sie benötigt!«, entgegnete der Seemler.
    Falima fuhr mit den Fingern durch seinen Bart und wandte sich ab. »Dann möge es so sein. Es ist euer Profit, der sich schmälert, wenn die Frau stirbt.«
    Das Segment in der Schleuse schloss sich mit einem anhaltenden Knirschen.
    Malte näherte sich, hinter ihm stand die Zwillingsschwester. Beide sagten nichts, starrten lediglich auf die Schleuse.
    Ein grässlicher Schrei drang bis in den Raum der Gefangenen und weckte auch die letzten der Liegenden. Er hielt minutenlang an, bis Totenstille eintrat.
    Eine Sekunde später öffnete sich die Schleuse. Als sie den Blick nach draußen freigab, lag dort einer der Menschenhändler bewegungslos auf dem dunkelgrünen felsigen Boden, die Finger blutig, als hätten sie versucht, das Gestein unter sich zu öffnen.
    Ein zweiter Händler kroch auf allen Vieren näher, das Gesicht von Schmerzen gezeichnet. »Das Wasser steht zur Verfügung«, stammelte er.
    Falimas Blicke suchten Malte und Anna. Die Zwillinge waren bereits bei ihrer Mutter und halfen ihr auf.
    Als sie die Schleuse verlassen

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